0977 - Kemoaucs Bestie
ausgestrahlt wurden.
„Laß mich eine banale Tatsache zur Einleitung klarstellen", sagte der Quellmeister. „Du bist der erste Mensch, den ich seit langem zu mir lasse, Baya."
„Du brauchst mir gegenüber keine terranischen Floskeln anzuwenden, Pankha-Skrin", sagte Baya. „Ich beherrsche eure Entelechie."
„Ich habe Flügel, und trotzdem kann ich das Fliegen nicht mehr erlernen", erwiderte Pankha-Skrin.
„Aber ich habe eure Entelechie erlernt", sagte Baya fest. „Was mir fehlt, das ist ein Tiefenbewußtsein.
Aber ein solches brauchte ich nur, wenn ich von demselben Trauma wie ihr geplagt würde."
„Ich höre, daß du eine eigene Philosophie entwickelt hast, Baya."
„Es ist bloß eine Synthese von menschlichem Denken und loowerischer Entelechie", erwiderte Baya. „Ich bin nur ein kleines, unreifes Mädchen, und doch habe ich umzudenken gelernt. Es müßte auch einem so uralten und weisen Loower wie dir gelingen. Du wirst dich damit abfinden müssen, daß dein Volk das Auge nicht bekommt."
„Darüber erübrigt sich jede Diskussion", sagte Pankha-Skrin. Es klang abschließend.
„Ich bin noch nicht fertig", sagte Baya. „Ich muß aussprechen, was im Raume schwebt. Ich weiß, daß ihr seit zehn Millionen Jahren nur für das eine Ziel lebt, nämlich mit dem Auge die Materiequelle zu durchdringen. Und daß ihr von der einen Angst angetrieben werdet, nämlich der, daß ihr dieses Ziel erreichen müßt, um die Mächtigen von jenseits der Materiequelle zu besiegen, bevor sie euch vernichten."
Baya machte eine Pause. Als der Quellmeister schwieg, fuhr sie fort: „Man kann eure Absicht in einem einzigen Wort zusammenfassen: Krieg! Pankha-Skrin, du kannst nicht erwarten, daß Perry Rhodan eine Auseinandersetzung zwischen euch und den Kosmokraten fördert."
„Wenn wir den Krieg nicht hinter die Materiequelle tragen, dann wird er eben in diesem Universum stattfinden", sagte Pankha-Skrin. „Und dann wäre auch die Menschheit davon betroffen."
„Es wäre einfacher, wenn ihr euer Trauma einfach ablegtet", sagte Baya.
„Es wäre alles einfacher, wenn dieses Universum nie geboren worden wäre", erwiderte Pankha-Skrin.
Damit war das Gespräch beendet.
Baya seufzte und verließ die Loower-Kolonie. Diesmal wählte sie einen anderen Ausgang, um einer Unterhaltung mit Vavo Rassa aus dem Weg zu gehen.
Sie erreichte den Rand des Wohnbezirks, als die Alarmsirene durch die BASIS gellte. Plötzlich stürzten von überall aus den Quartieren Männer, manche nur halb angekleidet, die sich im Laufen die Kombinationen überstreiften und ihre Waffengürtel umschnallten. Kampfroboter tauchten auf und bezogen Stellung.
Und da tauchte Atlan auf. Er kam aus der Transmitterhalle. In seiner Begleitung befand sich Roi Danton.
Baya heftete sich an Rois Fersen.
„Was ist passiert?" fragte sie.
„Perry!" sagte er nur. Sein Gesicht war verkniffen.
Baya fragte sich, was Rois Vater zugestoßen sein mochte. Hier auf der BASIS! Aufgeregte Stimmen umschwirrten sie, und alle Gespräche drehten sich um diesen „empörenden Vorfall" und „beispiellosen Gewaltakt".
Aber Baya erfuhr auf diese Weise nicht, was wirklich vorgefallen war.
In Rois Begleitung konnte sie alle Kontrollen passieren. Sie war keine Unbekannte an Bord der BASIS, aber allein hätte man sie bestimmt nicht bis zum Ort des Geschehens vorgelassen.
Schließlich erreichten sie Perry Rhodans Kabine, und Baya machte sich ganz klein und unscheinbar, so daß sie sogar in die Unterkunft schlüpfen konnte. Die war nicht gerade klein, aber es herrschte ein Gedränge, daß sie fast erdrückt wurde.
Perry Rhodan und zwei Wachtposten waren an ein Wiederbelebungsgerät angeschlossen, das in einem Medo-Roboter integriert war.
„Das Auge ist gestohlen worden!" rief jemand. Baya erkannte Reginald Bull.
„Kein Zweifel, das war das Motiv für diesen Überfall", sagte Atlan. „Für mich besteht kein Zweifel, daß dies das Werk von Kemoauc und Laire war. Hat man die beiden ausgeforscht?"
„Nein; es fehlt jede Spur von ihnen. Wir haben bloß den Ka-Zwo aufgegriffen, aber der behauptet, ihren Aufenthalt nicht zu kennen."
„Es könnten auch die Loower dahinterstecken", meinte Roi Danton. „Pankha-Skrin ist ebenso ..."
„Ich komme gerade von ihm", meldete sich da Baya zu Wort. „Die Loower können es nicht gewesen sein."
Perry Rhodan kam langsam zu sich. Seine ersten Worte waren.
„Laire ... Kemoauc."
„Alarmstufe eins! „ ordnete Atlan an.
Rhodan winkte
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