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0977 - Kemoaucs Bestie

Titel: 0977 - Kemoaucs Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Talente hatte Namenlos?
    Einige. Namenlos besaß viele Ansätze zu einer Reihe von überragenden und vielleicht einmaligen Fähigkeiten. Aber diese ruhten noch. Erst wenn Namenlos eine Bestimmung erhielt, würden die Anlagen in die richtigen Bahnen gelenkt werden.
    In der mittleren Glocke.
    Namenlos wartete auf seine Bestimmung.
    Warten.
    Denken ist mit Zeit verbunden. Und nur zu denken und nichts anderes zu können - und zwar Nachdenken über all das, was es geben mochte und was man nicht wußte, aber irgendwann kennenlernen würde -, dieses Denken dehnt die Zeit.
    Die kleinste meßbare Zeiteinheit konnte da zur Ewigkeit werden.
    Namenlos war ein ungeduldiges Bewußtsein. Und Bestimmungslos wurde immer ungeduldiger.
    Warum ging der einmal begonnene Prozeß nicht weiter?
    Wer hatte diesen Weckvorgang ausgelöst und dann nicht weitergeführt?
    Namenlos erfuhr, daß er unbeabsichtigt geweckt worden war. Durch fremde, äußere Einflüsse. Wie gesagt, es war ein Funke bloß im Vergleich zum Feuer des Lebens, das in ihm loderte.
    Bestimmungslos war schon jetzt ein Energiebündel. Es drängte ihn nach Wissen und zur Tat. Was kann ich tun? Wofür wurde ich geweckt?"
    Die Antwort: Der Weckprozeß war von Uneingeweihten vorgenommen worden, die gar keine Ahnung hatten, welche Flamme sie durch ihren Funken entzündet hatten.
    Bestimmungslos brannte! Er verzehrte sich in seiner eigenen Energie. Das Warten wurde zur Qual.
    Aber dann erging der Ruf an ihn.
    Namenlos gelangte in die nächste Glocke: In die mittlere Glocke!
    Er blieb auch hier bestimmungslos. Aber er bekam Wissen. Sein Inneres wurde hier geformt.
    Er bekam seinen Schnüffelsinn. Mit diesem empfindlichen Sinn konnte er die mittlere Glocke auf vielerlei Arten „riechen". Und zwar in den Bereichen der Physik und der Chemie, der Biologe und der Physiologie -und in allen Para- und Hyperbereichen.
    Namenlos erschnüffelte die Zusammensetzung der inneren Glocke, und er witterte die Luft und seine eigenen Gedanken. Und er konnte alles getrennt und als Ganzes analysieren.
    Mit einem Schlag waren seine latenten Fähigkeiten geweckt.
    Aber - wozu brauche ich das?
    Er wartete noch immer auf seine Bestimmung.
    Es würde jemand kommen, war die Information, die er als nächstes erhielt. Denn diesmal hatte er seine Beförderung in die mittlere Glocke keinem Zufall oder gar Irrtum zu verdanken. Er war mit voller Absicht hierher gesteuert worden.
    Und wiederum nur durch einen vergleichsweise winzigen Funken. Aber dieser Funke war ein kompliziertes Signal gewesen.
    Wann kommt das nächste Signal?
    Es kam eine Antwort, aber die war so gut wie keine: Das nächstemal wird nicht die Glockenstation handeln, sondern du selbst wirst reagieren, wenn es erst soweit ist.
    Namenlos war noch immer bestimmungslos, wie also konnte er diesen Ausspruch verstehen?
    Er erhielt weitere Informationen, die das Land - das Kosmos hieß - betrafen, in dem die Glocke stand. Die große Glocke, versteht sich, die zwei kleinere Glocken in sich trug. Noch größere Glocken gab es nicht. Das nächstgrößere Objekt war eine Kugel, ein Planet. Der Planet war einer von zwölf, die eine noch größere Kugel umliefen, die Sonne hieß. Die Sonne war eine von unzähligen, die zu einem Gebilde gehörten, Galaxis genannt.
    Diese Galaxis war eine von unzähligen im Universum ...
    Aber der Kosmos von NamenlosBestimmungslos war im Augenblick viel kleiner. Er wollte noch nicht hinausstreben, sondern erst einmal eine Bestimmung haben.
    Diese ließ jedoch auf sich warten.
    Warten, warten.
    Er analysierte die mittlere Glocke, konnte sie jedoch nicht durchdringen.
    Plötzlich - diesmal war es kein Funke, sondern ein Blitz - schlug die Erkenntnis in ihn ein: Hier ist mein Meister.
    Er erschnüffelte ihn, er witterte ihn als Ganzes und analysierte ihn mit all seinen Sinnen. Und jetzt wußte Namenlos, wie das die Glocke gemeint hatte, daß er es selbst sein würde, der reagierte.
    Und kaum hatte er den unverkennbaren Geruch wahrgenommen, da gelangte er mühelos durch die Sperre in die äußere Glocke.
    Doch nun wurde ihm klar, daß er bei all seinen Fähigkeiten immer noch unzulänglich war. Er hatte keinen Namen, keine Bestimmung und - was ihm der Geruch seines Meisters und dessen Begleiters deutlich machte auch noch keine Gestalt.
    Namenlos war eine formlose Lebensmasse. Er hatte zwar seinen umfassenden Schnüffelsinn, doch besaß er außer dem Gehirn kein einziges Organ. Sein Meister - und dessen Begleiter - besaß dagegen jede

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