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0977 - Kemoaucs Bestie

Titel: 0977 - Kemoaucs Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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antwortete Kemoauc. „Die Ursache an sich ist nur von sekundärer Bedeutung. Wir müssen herausfinden, welche Entwicklung die Androiden genommen haben. Dabei wird uns Joker helfen."
    Mit einem Satz über mehrere Meter war Joker bei seinem Herrn „Was habe ich zu tun?" erkundigte er sich unterwürfig.
    Laire ging die Situation bei sich noch einmal durch. Als die Aufforderung der Kosmokraten an Servus ergangen war, die sechs Sporenschiffe für einen Flug in die Milchstraße zu programmieren, da hatte dieser alle Diskusraumer zurückgezogen. Die UFOs, wie die Terraner sie nannten, waren entweder an den Sporenschiffen angedockt oder in deren Hangars untergebracht worden.
    Diese Maßnahme machte deutlich, daß Servus den Befehl verweigern würde. Es konnte aber auch sein, daß Servus unschuldig war und sich seine Androiden über ihn hinwegsetzten. Oder umgekehrt, daß Servus allein entartet war und den Androiden falsche Befehle gab. Auch diese Möglichkeit mußte in Betracht gezogen werden.
    „Bringe uns einen Androiden", verlangte Kemoauc von Joker. „Aber geh vorsichtig ans Werk. Die anderen sollen nichts davon merken. Sie dürfen nicht erfahren, daß wir an Bord sind."
    „Das sollte nicht schwierig sein", sagte Joker und schlich mit auf und ab wippendem Hinterteil auf die nächste Wandung zu. „Das Sporenschiff ist so groß, daß sich die Androiden darin verlieren. Ich habe bereits die Witterung von Dutzenden Einzelgängern aufgenommen."
    „Dann bring uns einen."
    Joker stellte sich vor einem Schott auf die Hinterbeine, betastete den Rand mit seinen vier oberen Extremitäten - und dann sprang das Schott geräuschlos auf. Joker verschwand auf dem Korridor, und das Schott schloß sich ebenso lautlos hinter ihm.
     
    *
     
    Joker hatte die Witterung eines Opfers aufgenommen und konzentrierte sich auf dieses. Es gab noch weitere Einzelgänger, an die er sogar noch leichter herangekommen wäre. Aber er kaprizierte sich auf diesen Androiden, weil er ein erregendes Duftgemisch hatte.
    Joker war der perfekte Jäger.
    Er stürzte sich nicht blindwütig auf sein Opfer, sondern beobachtete es zuerst. Die Sache war eilig, er wußte es, denn Kemoauc hatte Ungeduld ausgestrahlt. Aber so viel Zeit mußte sein, daß er das Jagdritual mit seiner Beute betreiben konnte.
    Der Androide ging auf einem der oberen Decks seine Patrouille. Er durchleuchtete mit seinen Instrumenten die angrenzenden Wände, lotete die dahinterliegenden Räume aus, war auf der Suche nach etwas, das den normalen Rhythmus störte.
    Er spähte nach Fremdkörpern aus, nach Energie- und Strahlungsquellen, die nicht hierhergehörten. Der Androide hatte den Auftrag, sofort Alarm zu schlagen, wenn er in seinem Planquadrat auf einen Terraner oder einen Verbündeten der Terraner stieß. Dazu rechnete der Androide auch Kemoauc und Laire.
    Der Androide war ein Feind Jokers!
    Der Androide hieß Ketheel. Er war bewaffnet und gut geschützt.
    Joker schlich ihm nach. Er kam ihm dabei so nahe, daß er nur einen Saugrüssel auszustrecken brauchte, um ihn zu überwältigen. Der Androide merkte es nicht, denn Joker verstand es, seinen Gesamtgeruch bis auf ein Minimum zu tilgen. Joker war dadurch so wenig vorhanden registrierbar existent, hätte man sagen können -, daß kein technisches Gerät ihn hätte erfassen können, geschweige denn ein Lebewesen mit seinen erbärmlichen Sinnesorganen. Es hätte schon des Schnüffelsinns eines anderen Jokers bedurft, aber das war nur eine hypothetische Vorstellung, denn Joker war einmalig.
    Jetzt schien der Androide doch etwas gemerkt zu haben, denn er wurde vorsichtiger. Überprüfte immer öfter seine Geräte, blickte sich ständig um. Joker trieb das Spiel auf die Spitze. Er gab ein kleines Geruchsspektrum frei.
    In dem Moment, als der Androide ihn ortete und den Entschluß faßte, Alarm zu schlagen, packte Joker zu.
    Er stülpte den einen Saugrüssel über das Gesicht des Androiden und saugte sich gleichzeitig mit dem anderen an seinem Hinterkopf fest.
    Der Androide wurde augenblicklich schlaff. Joker saugte seine. Gedankenströme, seine Körperelektrizität, kurzum sein ganzes Geruchsspektrum in sich auf und schloß ihn in sein Tarnfeld ein.
    Denn nun tauchte am Horizont des Korridors ein zweiter Androide auf, der sich der Grenze seines Planquadrats näherte.
    Joker merkte fast zu spät, daß der andere Androide Ketheel zu sehen wünschte, andernfalls er Alarm geben würde. Joker komponierte also ein Duftgemisch, das Ketheel

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