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0977 - Kemoaucs Bestie

Titel: 0977 - Kemoaucs Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Moment keine Veränderung. Aber nach und nach wurde ihre Konfusion offenbar.
    Sie schienen die Orientierung zu verlieren, schrien unmotiviert und gingen sogar aufeinander los. Sie machten unkontrollierte Sprünge, schlugen in die Luft oder wälzten sich stammelnd und kreischend über den Boden.
    Kemoauc schaltete seine Projektoren ab. Bekümmert blickte er auf die sich wie verrückt gebärdenden Androiden. Sie schnitten mit ihren sonst so ausdruckslosen Gesichtern Grimassen, die erschreckend und mitleiderregend waren.
    Laire hielt sich nicht mit solchen Betrachtungen auf. Er eilte von Schott zu Schott und schloß eines nach dem anderen. Nur ein einziges, das in einen isolierten Nebenraum führte, ließ er offen.
    Wortlos war ihm Kemoauc dabei behilflich, die Androiden, die nun völlig die Kontrolle über sich verloren hatten, in die Isolation zu schaffen. Nachdem dies getan war und sie das Schott hinter ihnen geschlossen hatten, fragte Kemoauc: „Warum hast du Joker zurückgelassen?"
    „Es gab keinen Grund, ihn mitzunehmen", antwortete Laire.
    „Das mußt du mir erklären, Laire."
    Der Roboter wandte sich ab und betrachtete die hoch aufragenden Schaltwände. Dabei sagte er: „Wenn deine Bestie wirklich so anpassungsfähig ist, dann wird sie auch auf sich selbst gestellt ihre Fähigkeiten bestens einsetzen können. Wir beide kommen schon allein zurecht und deshalb meine ich, daß uns Joker mehr nützen kann, wenn er seinen Beitrag im Alleingang leistet."
    „Du willst damit andeuten, daß er für uns Servus’ Versteck ausfindig machen soll?" fragte Kemoauc.
    „Stimmt, denn ohne den Anführer müßten wir die vielen tausend Androiden allesamt einen nach dem anderen ausschalten", sagte Laire. „Wenn Joker aber spurt, könnten wir inzwischen andere Maßnahmen ergreifen."
    „Gibt es nicht noch andere Gründe, warum du Joker von mir getrennt hast?" fragte Kemoauc mißtrauisch.
    „Es gäbe noch einen, aber nicht den, den du glaubst", erwiderte Laire. „Ich betrachte Joker objektiver als du und deshalb auch kritischer. Ich habe Anzeichen festgestellt, die auf einen gewissen psychischen Verfall schließen.lassen. Mit anderen Worten, ich fürchte, daß auch deine Bestie von der Reststrahlung der On- und NoonQuanten nicht verschont bleibt."
    „Das sagst du doch nur, um deine Maßnahme zu rechtfertigen. Laire."
    „Ich hoffe wie du, daß ich mich irre."
     
    6.
     
    Knapp vor dem Ereignis hatte Joker eine sehr eigenartige Witterung gehabt. Er streckte das Gemisch, zerlegte es in all seine vielen Komponenten und analysierte diese einzeln. Und einer dieser Anteile des Geruchs war für das eigenartige Aroma verantwortlich. Das Aroma stammte von Laire und deckte seine Absicht auf, Joker im Laderaum zurückzulassen.
    Joker war also gewarnt und hätte sich seinem Herrn und dem hinterlistigen Roboter anschließen können.
    Doch das wollte er gar nicht. Er kam auch allein zurecht. Im übrigen würde er Kemoauc stets wahrnehmen können.
    Wenn er wollte, konnte er jederzeit zu ihm gehen.
    Aber vielleicht war es besser, wenn er auf sich selbst gestellt war, so daß er seine Fähigkeiten unter Beweis stellen konnte, ohne daß seine Verdienste von Laire geschmälert wurden.
    Laire mochte ihn nicht, das stand fest, und es kam noch so weit, daß er auch Kemoauc mit seiner Abneigung ansteckte.
    So kam es, daß Joker wartete, bis die beiden zur Kommandozentrale der HORDUN-FARBAN entschwanden. Als er allein war, machte er sich daran, Ketheel zu wecken.
    Er stülpte dem Androiden einen Rüssel übers Gesicht und belebte durch einige Impulse seine Sinne.
    Ketheel kam sofort zu sich. In plötzlicher Panik schlug er um sich, und Joker nahm den Rüssel von seinem Gesicht, so daß er sehen konnte.
    „Ich habe dich vor der Gefangenschaft bewahrt, Ketheel", sagte Joker. „Jetzt sind wir Verbündete."
    Aber der Androide schrie. Joker schlug ein Angstgeruch entgegen, der ihm Ubelkeit bereitete.
    „Du darfst nicht nach meinem Außeren gehen, Ketheel", versuchte er den Androiden zu beruhigen.
    „Merkst du nicht an meinem Geruch, daß ich dir nichts antun will?"
    Doch der Androide wich vor ihm zurück und wollte zum Schott fliehen. Joker war schneller, versperrte ihm den Weg und stellte sich auf seine Hintertatzen. Mit den Krallen der mittleren Extremitäten packte er den Androiden an den Oberarmen und hielt ihn fest.
    „Ich bin dein Freund, Ketheel!" sagte er eindringlich und öffnete die Schuppenblende, so daß der Androide sein Kopforgan

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