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0979 - Der Nachfolger

Titel: 0979 - Der Nachfolger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinab.
    Jetzt begriff er endlich, womit sich die Roboter beschäftigt hatten. Jetzt erkannte er an der Anordnung und der Form, welchem Gegenstand der ungeheure Aufwand galt.
    Er hatte der Geburt eines Fingernagels beigewohnt, eines stählernen Fingernagels.
    Mehr nicht.
    Es klickte leise, und vor den Augen des wie erstarrt stehenden Kemoauc versank die Säule im Boden. Das Werk schien vollendet. Zehn Milliarden solcher Fingernägel waren hergestellt worden, wahrscheinlich sogar erheblich mehr - alles nur, umfür irgendein Wesen oder einen Roboter einen Satz perfekter Fingernägel zu bekommen.
    Kemoauc holte tief Luft.
    Sein Verstand war scharf und präzise. Er wußte: In dieser Burg wurde kein unsinniger Aufwand getrieben.
    Er kannte die Kosmokraten, wußte, was sie vermochten.
    Offenbar wurde in dieser’gigantischen Burg ein Roboter hergestellt, eine Maschine, die in ihrer Art so vollkommen, so unerreicht war, daß es kaum einen denkbaren-Vergleich mehr dazu gab.
    „Laire", murmelte Kemoauc.
    Er kannte einen solchen Roboter, Laire, der schon den Kosmokraten gedient hatte, als es die sieben Zeitlosen noch gar nicht gegeben hatte. Er hatte sie in der Welt erwartet, der Roboter mit der flexiblen Haut aus ‘Stahl.
    Daß für ein Wunderwerk wie Laire ein solcher Aufwand getrieben wurde, erschien Kemoauc verständlich.
    Hatte er jene Fabrik gefunden, in der Laire erschaffen worden war? War Kemoauc Zeuge, wie ein neuer, wahrscheinlich verbesserter Roboter erbaut wurde?
    Kemoauc steckte die Waffe, die er unwillkürlich gezogen hatte, in den Gürtel zurück.
    Es gab nichts mehr’zu tun in diesem Raum. Kemoauc machte kehrt. Er ging den Weg zurück, den er gekommen war, und niemand hinderte ihn daran. In gewisser Weise fühlte sich Kemoauc in den Räumen der Weltraumfabrik fast heimisch.
    Immer neue Kleinigkeiten fielen dem Mächtigen auf. Sie erinnerten ihn an seine eigene Burg.
    Er fragte sich, was alles geschehen war, seit er auf der Suche nach letzter Erkenntnis in eine Materiesenke geraten und darin hängengeblieben war. Für lange Zeit hatte er als verschollen gegolten.
    Die Nachrichten, die Kemoauc zuletzt erhalten hatte, hatten nicht gut geklungen.
    Ein wenig war der Mächtige bedrückt von dem Gedanken, daß erallein geblieben war vom Bund der Zeitlosen. Alle anderen existierten nicht mehr. Ariolc dem Wahnsinn verfallen, tot; Ganerc, der sich Callibso nannte, tot; Murcon, von seinen Gästen auf seiner Burg abgesetzt und getötet; Lorvorc, er lag tot unter den Trümmern seiner Burg; Partoc, der seine Zeitlosigkeit geopfert hatte um einer Sterblichen willen, schließlich Bardioc, der Verräter ...
    Kemoauc verließ die Fabrikhalle, in der es gespenstisch still geworden war. Die Maschinen arbeiteten nicht mehr. Eine große Aufgabe war zum Abschluß gekommen.
    Die Roboter rührten sich nicht mehr. Für diesen Teil.der riesigen Fabrik war das Ende gekommen.
    Und in Kemoauc setzte sich der bohrende Gedanke fest, die peinigende Frage, ob dies der Anfang war oder das Ende.
     
    4.
     
    „Mächtiger", sagte Neerad und verpaßte gleichzeitig seinem Nach kommen Becca eine Kopfnuß. Das hört sich gefährlich an. Nicht, daß es uns Vilthanern an Mut fehlen würde und wahrlich, ich bin unter allen Vilthanern der tapfersten einer. Indes Mächtiger, ich bin das Oberhaupt meiner Sippe."
    „Willst du zurückbleiben, Neerad?" fragte Kemoauc. „Ieh erlaube es dir."
    „Nicht zurückbleiben", sagte der Vilthaner. „Nur- können wir nicht anderswohin gehen? Der Innere Bezirk ist allen verboten, die außen arbeiten. Sogar die Glänzenden halten sich daran, und deren Macht und Kraft sind gewaltig."
    Kemoauc überlegte, was er tun sollte. Am liebsten hätte er Neerad mitsamt seiner Sippe zurückgelassen.
    Sie waren mehr eine Last als von Nutzen.
    Auf der anderen Seite hatte Kemoauc plötzlich das Bedürfnis nach Gesellschaft.
    Es tat gut, die harmlosen Vilthaner zu sehen. Sie gaben Kemoauc das Gefühl, daß seine Arbeit Früchte getragen hatte - und das zu wissen war plötzlich sehr wichtig geworden für den Mächtigen.
    Er wußte, daß er sich verändert hatte. Möglich, daß er sich selbst kaum wiedererkannt hätte, wären sich der alte’und der derzeitige Kemoauc über den Weg gelaufen.
    Sehr viel war geschwunden von der kraftvollen, unerschütterlichen Ruhe und Selbstsicherheit des Mächtigen, von dem Bewußtsein erhabener Größe, das man früher an ihm beobachtet hatte. Nicht länger war er Ausführer großer Pläne, Werkzeug

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