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0979 - Der Nachfolger

Titel: 0979 - Der Nachfolger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mehr betreten worden war, jedenfalls nicht durch diese Pforte. War der Automat defekt? Oder war hier der Zutritt verboten?
    Kemoauc hatte genügend Verbote übertreten, um sich leichthin auch über dieses hinwegzusetzen. Er suchte nach einem Öffnungsmechanismus, der von einer Fernsteuerung unabhängig war. Dieser Offner funktionierte.
    Kemoauc brauchte nur einen kleinen Hebel umzulegen.
    Trotz der langen Zeit der Ruhe bewegte sich das schwere stählerne Portal geräuschlos in den Angeln.
    Ein muffiger Geruch stieg Kemoauc entgegen. Es war dunkel.
    Kemoauc machte zwei, drei Schritte in dieses Dunkel hinein. Er fand den Lichtschalter. Die Beleuchtung flammte auf.
    Eine Fabrikhalle, sehr ähnlich den Werkstätten, die er bereits gesehen hatte. Maschinen, staubbedeckt, reglos. Ein Transportband, das sich nicht bewegte. Staub überall, in der Luft ein starker Geruch, der Kemoauc auf seltsame Weise vertraut erschien.
    „Wie in einer Gruft", murmelte er.
    Ein wahnwitziger Gedanke beschlick den Mächtigen.
    Er wußte, daß er nicht zur ersten Gruppe der Helfer gehört hatte, die von den Kosmokraten ausgesandt worden waren. Es hatte andere gegeben, an die früher der RUF ergangen war.
    War dies die Behausung eines der alten Mächtigen? Eine Gruft für einen, der in den Diensten der Kosmokraten gestanden hatte?
    Vielleicht gar die Gruft eines Kosmokraten? Kemoauc verwarf den Gedanken sofort. Seine Informationen über die Herren von der anderen Seite der Materiequellen waren so dürftig, daß sich nicht einmal brauchbar damit spekulieren ließ.
    „Neerad, weißt du, wie alt die Station ist?" fragte Kemoauc. Der Vilthaner gäb die Antwort, mit der Kemoauc gerechnet hatte.
    „Ich weiß es nicht, Mächtiger. Die Leute, die mich abgeholt haben mit meiner Sippe, sprachen davon, daß die Station seit Ewigkeiten bestünde.
    „Wer hat dich abgeholt?"
    „Wesen, die dir ähnlich sehen, Mächtiger. Sie sind aber viel kleiner und zierlicher. Und ihre Gesichter sind anders - wie anders, das vermag ich nicht zu sagen. Aber sie haben zwei Arme und zwei Beine."
    „Androiden", vermutete Kemoauc halblaut. „Nun, folgt mir!"
    Vorsichtig drang er tiefer in die verstaubte Welt dieses Bezirks ein. Niemand begegnete dem Mächtigen. Es gab hier nicht einmal Roboter, jedenfalls keine aktiven.
    Der Eindruck, sich in einer riesigen Grabkammer zu befinden, wurde immer stärker.
    Und immer stärker wurde auch die Beklemmung, die Kemoauc umfing. Ein Gefühl, das dem Mächtigen bisher fremd gewesen war, ergriff von ihm Besitz.
    Kemoauc saugte die gilder, die er sah, gleichsam in sich auf. Er registrierte die Einzelheiten, versuchte sie zu einem Gesamtbild zusammenzusetzen. Der Versuch gelang nicht. Es gab an diesem Bild etwas, das sich nicht einfügen wollte.
    Kemoauc fend einen Unterschied zu den Anlagen, die er bisher gesehen haste.
    Es wurde kein Metall in diesen Werkstätten verarbeitet. Genauer gesagt, es war kein Metall verarbeitet worden - die Zeit mußte weit zurückliegen, in der diese Werkstätten benutzt worden waren.
    Jahrhunderttausende?
    Jahrmillionen ... ?
    Der Gedanke fraß sich in Kemoaucs Hirn fess, bohrte sich mit glühender Intensität in ihn hinein.
    Jahrmillionen?
    Und kein Metall?
    Waren trier auch Fingernägel gemacht worden? Und Finger? Und Hände?
    Waren trier Wesen erschaffen worden?
    Wesen, die in ihren Leibern kein Metall trugen? Wesen, die aus organischer Materie bestanden?
    Aus Fleisch und Blut und Hirn und Knochen ...
    Vor Jahrmillionen?
    Kemoauc spürte, wie ihn Schwindel ergriff. Eine urplötzlich aus ihm heraus aufsteigende Angst überfiel den Mächtigen, ein Entsetzen, das sein Hirn mit Schreckensbildern überschwemmte.
    War dies vielIeicht die Werkstatt, in der vor undenklicher Zeit ...
    Kemoauc stieß die nächste Tür auf. Retorten waren zu sehen. Kessel, große Becken, Leitungen und Röhren. Eine Hexenküche, wie geschaffen für Biochemiker.
    „Ganerc!" stöhnte Kemoauc auf Die Einzelheiten verdichteten sich. Das Bild bekam Umrisse.
    Leben war trier zusammengekocht worden. Künstliches Leben.
    „Ariolc! „ Kemoauc taumelte durch die Räume. Wie in einem Fieberwahn starrte er um sich, nahm er die Einzelheiten des großen Mosaiks in sich auf.
    Fleisch war geschaffen worden in diesen Laboratorien. Blut und Knochen.
    „Partoc, Lorvorc", ächzte Kemoauc.
    Er blieb stehen, unfähig, die Füße voreinanderzusetzen. Der Schock ging fief, die schneidende Axt der Erkenntnis fraß sich in die Wurzel.
    „Murcon und

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