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0981 - Der Fluch des alten Kriegers

0981 - Der Fluch des alten Kriegers

Titel: 0981 - Der Fluch des alten Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auswendig aufsagen können, und wenn er ehrlich war, dann machte ihm die Arbeit im Sommer sogar Spaß. Da war das Gelände nicht so leer wie im Winter, wo oft Kälte und auch Nebel den Friedhof zu einem menschenfeindlichen Gebiet machten.
    Sogar die Besucherinnen oder Besucher waren ihm oft genug bekannt.
    Zumeist ältere Menschen, die ihren Partner besuchten, die Gräber pflegten und immer wieder für frischen Blumenschmuck sorgten.
    Don Bailey inspizierte diesen Friedhof recht gern. Bei irgendwelchen Vandalen oder Typen, die zwischen den Gräbern Schwarze Messen hielten oder ihn als Spielplatz zweckentfremdeten, war er nicht beliebt.
    Da kannte er andere Areale, wo er oft genug vor den Schandflecken stand und nur mit dem Kopf schütteln konnte. Er hatte auch die Tränen der Angehörigen gesehen, wenn sie die Gräber besuchten und einfach nichts begriffen.
    An diesem auslaufenden Tag befand er sich auf dem Rückweg, und Baileys Gedanken drehten sich bereits um den Feierabend. Er mußte noch etwas einkaufen, er wollte sich eine kleine Mahlzeit zubereiten und würde dann wahrscheinlich in einen Pub oder Biergarten gehen, um einige Bierchen zu schlucken.
    Bailey war liiert, aber diese Verbindung lag mehr auf einer lockeren Ebene, denn er und Susan wollten ihre eigenen Wohnungen nicht aufgeben, und sie sahen sich eigentlich nur an den Wochenenden. Es klappte, und über Heirat oder ein Zusammenziehen hatten sie noch nie gesprochen.
    Es war für beide einfacher, wenn man sich im Alltagsstreß aus dem Weg ging, da konnte man an den Wochenenden um so mehr strahlen.
    Der Waldfriedhof hieß nicht grundlos so; hier war man noch stolz auf den alten Baumbestand. Zumeist Buchen, Linden, aber auch Kastanien und Platanen bildeten mit ihrem Geäst ein schützendes Dach. So kam es, daß das Sonnenlicht stark gefiltert wurde und die Bäume meist im Schatten lagen. Kühler und feuchter als woanders.
    Bevor Bailey den Friedhof verließ und in seinen Wagen stieg, wollte Bailey noch die Leichenhalle kontrollieren. Das gleiche galt für die Trauerhaile. Zwischen beiden gab es einen Verbindungsgang, aber es waren auch mehrere Türen vorhanden, die immer abgeschlossen sein mußten.
    Bailey lächelte, als er die grüne Holzbank sah, die in einer kleinen Nische stand. Dort saß Mrs. Clothers, eine Frau um die Achtzig, die jeden Tag ihren Mann besuchte, der vor vier Jahren gestorben war.
    Bailey kannte die Frau, die im Sommer stets Strohhüte trug, sich bunt kleidete und so um zehn Jahre jünger wirkte, als sie tatsächlich war.
    Sie winkte ihm schon zu, als er sich der Bank näherte. »Hallo, Mr. Bailey, auch wieder unterwegs?«
    Er gab die Antwort erst, als er die Bank erreicht hatte. Mit einem Tuch tupfte er die Stirn an. »Ja, aber jetzt liegt die Last des Tages hinter mir. Ich habe Feierabend.«
    »Wie schön für Sie.« Mrs. Clothers rückte etwas zur Seite. »Wollen Sie sich nicht für ein paar Minuten zu mir setzen, Mr. Bailey?«
    »Sonst gern, aber nicht heute. Es war ein langer und warmer Tag. Ich habe Durst, der gelöscht werden muß.«
    Die alte Dame lächelte. Sie schaute den wesentlich jüngeren Mann mit dem schütteren Blondhaar an und nickte. »Ja, das kann ich verstehen, Mr. Bailey. Eine Frage hätte ich noch.«
    »Bitte.«
    »Nicht weit vom Grab meines Mannes entfernt«, sie deutete dabei über die Rückenlehne hinweg, »ist ein neues Grab ausgehoben worden. Ziemlich groß sogar.«
    »Ein Doppelgrab, Mrs. Clothers.«
    »Ach.«
    »Dort wird morgen ein Paar beerdigt. Noch junge Leute, die auf tragische Weise ums Leben gekommen sind.«
    »Wie denn?« Interesse blitzte in den Augen der Frau auf.
    »Man spricht von einem Verbrechen.«
    »Nein!« Sie legte ihre Hand gegen den offenen Mund. »Das ist aber tragisch.«
    »Die Welt ist nicht immer gut.«
    »Da sagen Sie was.« Mrs. Clothers nickte. »Ich könnte Ihnen da Dinge erzählen, die…«
    »Bitte nicht jetzt. Ich habe es wirklich eilig.«
    »Pardon.«
    »Schönen Abend noch. Und bis bald.«
    »Machen Sie es gut, Mr. Bailey.«
    Der Angestellte war froh, seinen Weg fortsetzen zu können. Wenn Mrs. Clothers einmal ins Erzählen geriet, dann kam man von ihr nicht mehr so leicht los.
    Er ging mit schnellen Schritten und erreichte den lichteren Teil des Friedhofs, wo weniger Bäume wuchsen, die Wege breiter waren und in einen großen, mit Kies bestreuten leeren Platz mündeten. Von ihm hoben sich die Mauern der Leichen-und Trauerhalle ab.
    In der Tasche seines maisfarbenen

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