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0982 - Der Auserwählte

Titel: 0982 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Es gelang mir nicht.
    „Perry!" rief ich.
    Ich erhielt keine Antwort.
    Entweder hatte Laire Rhodan auf recht drastische Weise vom Trainingsprogramm ausgeschlossen, oder Rhodan wollte nicht mit mir reden. Was immer der wahre Grund sein mochte, die Entwicklung ließ Komplikationen befürchten.
    Nach mehreren vergeblichen Versuchen, Verbindung mit dem Terraner aufzunehmen, kehrte ich in die Räume zurück, die für mich bestimmt waren.
    Dort, wo sich das Mobiliar befunden hatte, gähnte ein schwarzes Loch. Vermutlich war ich einer geschickten Projektion zum Opfer gefallen. Ich wich zurück.
    „Laire!" - rief ich wütend. „Wo steckst du, Laire?"
    Ich bekam keine Antwort. Der Gang lag veriassen vor mir. Bestürzt fragte ich mich, ob Perry in eine Falle geraten war. Behutsam tastete ich mich in mein Quartier. Ich spürte Boden unter den Füßen. Der Abgrund war eine Täuschung. Von der Einrichtung jedoch bekam ich nichts zu fassen, meine Hände glitten über fugenlose Wände.
    Aus dem Nichts heraus entstand plötzlich ein unwiderstehlicher Sog. Ich wurde davon erfaßt und mitgerissen. Um mich herum herrschte völlige Dunkelheit. Ich war nicht in der Lage, zu unterscheiden, ob das, was ich erlebte, Realität oder Halluzination war. Es fiel mir schwer, den Ablauf der Zeit richtig einzuschätzen. Mehr und mehr hatte ich den Eindruck, Mittelpunkt von etwas zu sein, das sich in unüberschaubarer Weise um mich gruppierte und Entscheidungen von mir verlangte. Ein Gefühl starker Verantwortung überkam mich. Wenn das alles mit dem Trainingsprogramm in einem Zusammenhang stand, war schwer einzuschätzen, welchen Sinn es haben sollte.
    In gewisser Weise war meine Situation sehizophren. Ich war zum Spielball irgendwelcher Kräfte geworden und hatte den Zugang zu meiner Umgebung verloren. Es ließ sich nicht feststellen, wo ich mich befand, und ich konnte meinen Körper nicht mehr kontrollieren. Gleichzeitig schien man von mir bestimmte Entscheidungen zu erwarten. Wie dieses Dilemma gelöst werden sollte, wußte ich nicht.
    Wenn dies alles der Vorbereitung auf ein Leben jenseits der Materiequellen dienen sollte, mußte ich davon ausgehen, daß dieses Leben ein sehr unangenehmes sein würde.
     
    6. Perry Rhodan
     
    Kaum, daß ich meine Unterkunft betreten und die Tür hinter mir geschlossen hatte, überkam mich ein starkes Gefühl völliger Abgeschlossenheit. Instinktiv spürte ich, daß ich einen Fehler begangen hatte. Ich fuhr herum und versuchte, die Tür wieder zu öffnen. Es gelang mir nicht. Ich hämmerte mit den Fäusten dagegen und rief nach Atlan und Laire. Niemand antwortete.
    Ich erkannte, daß ich - zumindest vorläufig - den Status eines Gefangenen hatte, und überlegte, was Laire bewogen haben konnte, mich so zu behandeln. Vielleicht wollte er mich nur bis zur Weiterführung des Trainings hier festhalten. Atlan erging es vermutlich nicht viel besser. Ich beschloß, mich vorläufig mit meiner Lage abzufinden, und schallte mich in meinem Quartier um. Es bestand aus zwei unterschiedlich großen Räumen, von denen der eine für wohnliche Zwecke eingerichtet war, während der kleinere sanitäre Anlagen enthielt. Die Einrichtungen waren einfach, aber zweckmäßig, auf einem kleinen Tisch im Wohnzimmer stand sogar eine Karaffe mit Wasser und zwei Sandwiches, die durchaus aus einer Kombüse der BASIS hätten stammen können. Die Tatsache, daß man mich verpflegte, bewies, daß man mir nicht nach dem Leben trachtete.
    Im nachhinein erschien es mir unverständlich, wie ich in diese Lage hatte geraten können. Warum hatte ich nicht einfach akzeptiert, daß Atlan auf die andere Seite ging? Ich gewann eine Einsichtigkeit zurück, die ich unverständlicherweise offenbar für einige Zeit verloren hatte. Trotz dieser veränderten Einstellung hegte ich großen Groll gegen Laire und seine Auftraggeber. Ich konnte nach wie vor nicht begreifen, daß sie Atlan für den richtigen Mann hielten, um mit den Kosmokraten zu verhandeln. Dieser Groll richtete sich auch gegen den Arkoniden, den ich beneidete, obwohl mir klar war, daß ein Besuch jenseits der Materiequellen nicht unbedingt mit Vorteiien verbunden sein mußte. Ich konnte einfach nicht akzeptieren, daß ein Arkonide in dieser bedeutsamen Angelegenheit als Vertreter der Menschheit dort auftreten sollte.
    Ich erkannte, daß ich trotz meiner zurückgewonnenen Gelassenheit nichts unversucht lassen würde, Atlan doch noch auszustechen. Ich hoffte, daß der weitere Ablauf des seltsamen

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