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0982 - Der Auserwählte

Titel: 0982 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wanderten meine Gedanken zurück in die Vergangenheit.
    „Die Kosmokraten", fuhr Laire fort, „waren die Hohen Mächte, die Anti-ES bestraften, weil es sich im Kampf gegen ES nicht an die Regeln dieses Zweikampfs hielt. Anti-ES wurde in die Namenlose Zone verbannt."
    „Und die Namenlose Zone ist identisch mit dem Raum jenseits der Materiequellen", erriet ich.
    „So ist es", bestätigten die Kosmokraten aus dem Mund Laires. „Zehn Relativ-Einheiten wird Anti-ES in dieser Verbannung zubringen."
    Mir schwirrte der Kopf. Ich begriff, wie oberflächlich meine bisher igen Einsichten gewesen waren.
    Wie wenig wußte ich eigentlich? Es sah ganz danach aus, als stünde ich mit meinen-Erfahrungen über die Materiequellen und alles, was damit zusammenhing, erst am Anfang. Die Menschheit war im Begriff, einen Schrittin ihrer Entwicklung nach vorn zu machen, daran hatte ES keine Zweifel gelassen. Wohin würde dieser Schritt uns führen?
    „Zehn Relativ-Einheiten", wie derholte ich. „Wie lange ist das?"
    „Ein Zeitraum, der sich menschlichen Begriffen entzieht", antwortete der Roboter. Er stieß ein Gelächter aus, bei dem ich den Eindruck hatte, daß es von den Kosmokraten initiiert wurde. Es war seltsam, einen Roboter im Auftrag von Unbekannten lachen zu hören. „Nach Ablauf dieser Frist wird Anti-ES sich gewandelt haben oder zu existieren aufhören. Du brauchst dir darüber also keine Gedanken zu machen."
    Es schien plötzlich, als ginge ein Ruck durch Laires Körper.
    „Die Kosmokraten haben den Kontakt wieder abgebrochen", erklärte er mir. „Vielleicht können wir das Gespräch zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen."
    Ich seufzte.
    „Im Augenblick", gestand ich, „habe ich Mühe, mit dem Gehörten fertig zu werden."
    „Ich hoffe", sagte Laire, „daß du nun über gewisse Dinge anders denkst."
    Ich starrte ihn an.
    „Wo ist der Arkonide?" erkundigte ich mich.
    Er schien mit sich selbst um eine Entscheidung zu ringen. Schließlich deutete er auf den Ausgang.
    „Komm", sagte er. „Ich führe dich zu ihm."
     
    *
     
    Der Raum, in den Laire mich brachte, lag sechs Ebenen höher in einem Sektor der Fabrik, in dem offenbar Laboratorien und Werkstätten untergebracht waren. Ich erblickte eine derartige Anhäufung von Maschinen, Instrumenten und Schaltanlagen, daß es mir zunächst schwerfiel, Einzelheiten zu erkennen. Der Raum war vollgestopft mit allen möglichen Gegenständen, so daß ein Unkundiger sicher Stunden gebraucht hätte, um sich zurechtzufinden. Laire bewegte sich jedoch in dieser Umgebung mit schlafwandlerischer Sicherheit, und ich hatte nichts anderes zu tun, als ihm durch die schmalen Gänge zu folgen.
    Schließlich standen wir vor einer kompliziert aussehenden Apparatur, die eine gewisse Ahnlichkeit mit einer überdimensionalen Fischreuse aufwies. Darin lag Atlan, völlig nackt, schlafend oder bewußtlos auf alle Fälle bewegungsunfähigund offenbar innerhalb eines Kraftfelds gehalten. Ich gebe zu, daß mir ein bißchen flau im Magen wurde, denn ebensogut hätte ich dort liegen können - und das schien alles andere als sehr angenehm und ungefährlich zu sein.
    Es fiel mir keine gescheitere Frage ein als: „Was bedeutet das?"
    „Das siehst du doch", entgegnete Laire. „Er träumt."
    „Und wovon?"
    „Von all den Dingen, mit denen er sich früher oder später auseinandersetzen muß. Ich glaube nicht, daß ich das Recht habe, dir darüber zu berichten."
    Der Verdacht, daß es bei diesem sogenannten Training um alle möglichen Dinge ging - nur nicht um den Wechsel auf die andere Seite der Barys, lag auf der Hand. Aber was hatte es zu bedeuten, daß man den Arkoniden derart präparierte, bevor man ihn losziehen ließ?
    „Ich möchte, daß du die Anlage abschaltest, damit ich mit ihm reden kann", verlangte ich von meinem Begleiter.
    Laire lachte.
    „Das ist mein Ernst", erklärte ich mit Nachdruck. „Dieser Mann ist mein Freund und Partner seit vielen Jahren. Ich mache mir Sorgen um ihn."
    „Die Anlage jetzt abzuschalten, könnte fatale Folgen für ihn haben", unterrichtete mich Laire unbeeindruckt. „Er würde schwere seelische Schäden davontragen - und das ist noch nicht die geringste Gefahr. Wir müssen warten, bis die Traumprogramme abgelaufen sind, damit er sie in aller Ruhe verarbeiten kann."
    „Und danach? Kann ich mit ihm reden, wenn alles vorbei ist?"
    „Das hätte wenig Sinn, denn er wird im Augenblick seines Erwachens alles vergessen haben, das heißt, sie werden in seinem

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