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0985 - Erzfeind der Orbiter

Titel: 0985 - Erzfeind der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Entfernung zum System der blauen Sonne Roggyein bewältigte, dachte er über die Geschehnisse der letzten Wochen nach. Während seiner Gefangenschaft auf Durzuul war er von den großen galaktischen Ereignissen abgeschnitten gewesen. Aus vielen kleinen Bemerkungen, die er von seinen Bewachern auffing, hatte er jedoch herausgehört, daß die Orbiter ihre Drohung noch nicht ausgeführt hatten, die Terraner und die Angehörigen der anderen humanoiden Völker der Galaxis aus ihrer Heimat zu vertreiben Es war bei ultimativen Forderungen geblieben, deren Termine immer wieder verschoben worden waren.
    Das ließ die Hoffnung zu, daß die Orbiter doch noch rechtzeitig die Wahrheit erkennen und die humanoiden Völker der Milchstraße in Ruhe lassen würden. Was mit ihm, dem Vario-Roboter, selbst geschah, war ihm ziemlich gleichgültig. In seine alte Rolle und seine Aufgaben als Kaiser Anson Argyris würde er allerdings nicht wieder zurückschlüpfen können, dazu hatte er seine Maske in der jüngsten Vergangenheit zu oft fallen lassen müssen. So groß seine Verdienste um die Menschheit auch waren; Menschen würden sich niemals von einem Roboter regieren lassen, von dem sie wußten, daß er ein Roboter war.
    Und ob er eine andere Aufgabe finden würde, die seiner Qualifikation entsprach und sein Streben nach Verantwortung befriedigte, war ungewiß. Deshalb ließ sein Unterbewußtsein ihn Gleichgültigkeit gegenüber dem eigenen Schicksal empfinden, denn das machte die Zukunftsaussichten für ihn erträglicher. Gegenüber dem Schicksal der Menschheit war er jedoch alles andere als gleichgültig.
    Als der Erkunder auf Martappon landete, erhielt Vonnigan weitere Befehle von Chetter. Danach verließ er das Schiff gemeinsam mit dem Vario-500.
    Obwohl er sich den Kopf über den Sinn der letzten Befehle Chetters zerbrach, richtete er sich genau nach ihnen und meldete sich bei Kodebewahrer Keijder, der sich in der Schaltzentrale Martappons befand.
    Keijder musterte das schwebende Robotei mit einer Mischung aus Verwunderung und Mißtrauen.
    Goonerbrek, der bei ihm war, sagte nichts, obwohl er wissen mußte, wer der Roboter war. Sein Gesicht verriet lediglich große Nachdenklichkeit.
    „Das ist der Vario-Roboter", erklärte Vonnigan befehlsgemäß. „Er wurde von Durzuul geschickt, damit er dem Kodebewahrer als Helfer dienen kann."
    „Ich brauche keinen robotischen Helfer", sagte Keijder unwirsch.
    „Ich hoffe, dich bald vom Gegenteil überzeugen zu können", sagte der Vario-Roboter mit ironischem Unterton.
     
    8.
     
    Der Vario-Roboter lauschte mit allen Sensoren in seine Umgebung.
    Er war vor wenigen Minuten im Auftrag Keijders mit einem Feldschienengleiter von der Hauptschaltstation Martappon aus zu einer Nebenstation aufgebrochen, um dort eine Kapsel mit Programmschablonen abzuholen.
    Der Auftrag an sich war ihm schon verdächtig genug erschienen, denn die Technik der Anlagewelten war durchaus nicht darauf angewiesen, daß Programmschablonen sozusagen manuell von einem Ort zum anderen befördert werden mußten. Programme brauchten nur von einer Positronik zur anderen überspielt zu werden.
    Noch verdächtiger erschien es dem Vario-Roboter, daß ausgerechnet Keijder, der ihm so sehr mißtraute, ihn mit einer solchen Aufgabe beauftragt hatte. Und Keijder hatte wahrlich Grund dazu, ihm zu mißtrauen, wenn er auch selbst nur vermutete.
    Da sein biopositronisches Gehirn nichts vergessen konnte, wußte der Vario-500 noch sehr genau, was er vor einiger Zeit alles auf Ferrol erfahren hatte, auch, was ein gewisser Marcon Sader vom Planeten der gespaltenen Sonne, Skuurdus-Buruhn mitgebracht hatte. Das genügte, um seine Haltung gegenüber Keijder zu bestimmen.
    Keijder dagegen ahnte lediglich, daß der Vario-Roboter eine große Gefahr für ihn darstellte. Aber für ein Wesen wie diesen Keijder, der wahrscheinlich anders hieß, reichte das zweifellos aus, sich des Gegenspielers auf hinterhältige Art und Weise zu entledigen.
    Der Feldschienengleiter raste mit ungeheurer Geschwindigkeit durch das Tunnelsystem, das für solche Fahrzeuge unter der Oberfläche Martappons angelegt war. Er glich in vieler Hinsicht den Transportkapseln, die Anson Argyris in seinem subplanetarischen Reich von Olymp benutzt hatte.
    Deshalb war seine Funktion mit einem ganz bestimmten Spektrum energetischer Emissionen verbunden, die sich von so ausgereiften Ortungssystemen wie denen des VarioRoboters exakt anmessen und analysieren ließen.
    Als er eine Abweichung

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