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0985 - Erzfeind der Orbiter

Titel: 0985 - Erzfeind der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Keijder zu befragen, wie er es sicher getan hätte, wäre sein Mißtrauen infolge seiner Verwirrung nicht erheblich gesteigert worden.
     
    *
     
    Julian Tifflors Bestürzung wuchs, als Jen Salik seinen Bericht abgeschlossen hatte.
    „Dann ist die Orbitergefahr also noch nicht gebannt", stellte er fest. „Sind Sie sicher, daß Sie es wissen müßten, wenn Armadan von Harpoon vor 1,2 Millionen Jahren den Posten eines Kodebewahrers geschaffen hätte?"
    Jen Salik nickte.
    „Ich gebe zu, es klingt vielleicht anmaßend, aber ich besitze das Ritterwissen eines Mitglieds des Ordens der Tiefe und weiß deshalb auch, daß die Mitglieder des Ordens der Tiefe seit jeher immer nur ganz bestimmte Ämter an ihre Helfer vergaben. Die Orbiter kennen diese uralte Regel nicht, da sie ausschließlich zum Ritterwissen gehört."
    „Und da dieser Keijder nicht ahnen konnte, daß jemals wieder ein Ritter der Tiefe auftauchen würde, glaubte er, kein Risiko einzugehen, wenn er sich ein Phantasieamt zulegte", warf Homer G. Adams ein. „Aber woher wußte er, daß Armadan von Harpoon nicht zurückkehren würde?"
    „Das ist auch für mich rätselhaft", erwiderte Jen Salik.
    „Vielleicht hat er ihn umgebracht", warf Julian Tifflor ein. Er blickte auf den Wandchronogra-. phen. „Ich muß leider fort. In zehn Minuten soll ich vor dem Parlament Rechenschaft über unsere Maßnahmen gegen die Orbiter ablegen. Die Falken der Opposition verlangen wieder einmal eine militärische Aktion." Er erhob sich.
    „Sagen Sie ihnen die Wahrheit!" sagte Jen Salik.
    Der Erste Terraner lächelte bitter.
    „Die Wahrheit wäre - jedenfalls die vordergründige Wahrheit -, daß wir zur Zeit nicht wissen, woran wir sind, da die Orbiter das offenbar selbst nicht wissen. Wenn ich dem Parlament damit käme, wäre das Wasser auf die Mühlen der Opposition. Sie könnte zwar keine militärischen Aktionen gegen die Flotte Quiryleinens durchsetzen, aber ihr Lamentieren würde über die öffentlichen Kommunikationssysteme Panik und Hysterie bei der Bevölkerung auslösen.
    Ich muß also hinhaltend taktieren und die Lage zuversichtlich schildern, auf ein Eingehen auf die Details aber darf ich mich nicht einlassen."
    Er erhob sich.
    In diesem Augenblick summte Jen Saliks Armbandgerät. Es handelte sich um ein Kommunikationsgerät das vor über 1,2 Millionen Jahren hergestellt und seitdem bis zur Wiedererweckung der Anlage eingemottet gewesen war. Quiryleinen hatte es ihm gegeben, damit er ihn jederzeit erreichen konnte, auch wenn die BARDER-NEL sich im Raum und Salik sich auf Terra befand.
    Erwartungsvoll blickten Tifflor und Adams auf den Mann, von dem sie mehr erhofft hatten, als er bisher zu leisten imstande gewesen war.
    Jen Salik seinerseits musterte das Abbild des Orbiters auf dem kleinen Bildschirm des Armbandgeräts. Er wußte, daß Quiryleinen sein Abbild auf seinem Gerät sehen konnte, so daß eine Vorstellung nicht nötig war.
    „Wir haben eine neue Nachricht von Martappon", erklärte Quiryleinen. „Es sieht so aus, als hätte dein Psychospiel Erfolg gehabt. Jedenfalls scheint das ehedem absolute Vertrauen der Oberen in Keijder erschüttert zu sein, denn das, was mir Schaltmeister Goonerbrek über Shakan mitteilte, ist bestimmt nicht von Keijder genehmigt worden."
    „Ich höre", erwiderte Jen Salik, äußerlich ,unbewegt, aber innerlich zitternd, denn er wußte noch nicht, inwieweit er darauf vertrauen konnte, daß er in dem Psychospiel gegen Keijder stets den richtigen Zug durchführte.
    „Goonerbrek funkte mir eine sehr ausführliche Beschreibung Keijders", berichtete Quiryleinen. „Danach ist Keijder alles andere als ein Humanoide."
    „Das allein besagt noch nichts", erwiderte Jen Salik. „Kannst du mir die Beschreibung durchgeben?"
    „Eine Computerzeichnung wird bald fertig sein."
    „Das ist nicht nötig", sagte Salik. „Wenn ich die Augen schIieße, werde ich mir jede Einzelheit plastisch vorstellen kön,nen."
    „Gut", meinte der Orbiter. „Ich fange an."
    Jen Salik schloß die Augen und hörte konzentriert zu. Nach einiger Zeit wurde seine Gesichtshaut blaß. Um seine Augenwinkel zuckte es nervös, und die Nasenflügel bedeckten sich mit Schweiß.
    Etwas später sagte er tonlos: „Ich habe verstanden, Quiryleinen." Er blickte zu Tifflor und Adarns und bat sie dadurch, noch zu warten. „Vor einiger Zeit brachte Marcon Sarder vom Planeten Skuurdus-Buruhn ein 1,2 Millionen Jahre altes Skelett mit, das das eines Garbeschianers sein soll. Unsere

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