0985 - Erzfeind der Orbiter
humanoiden Völker dieser Galaxis keine Garbeschianer sind und daß die Anlage durch ein falsch interpretiertes Signal reaktiviert wurde.
Keijder dagegen bestreitet das nachdrücklich. Wenn wir davon ausgehen, daß dieser Vario-500, wie er sich nennt, im Besitz eines großen Wissens über die wahren Zusammenhänge ist, dürfte es interessant sein, zu erfahren, wie der Roboter und Keijder aufeinander reagieren."
„Du willst, daß wir den Roboter nach Martappon schaffen und Keijder gegenüberstellen?"
„Deshalb habe ich das Manöver auch auf das Ergyein-System ausgedehnt", sagte Chetter. „Das ermöglicht es uns, unauffällig mit einem Schiff auf Durzuul zu landen, den Vario-500 an Bord zu nehmen und später mit diesem Schiff auf Martappon zu landen. Keijder sollte möglichst unvorbereitet auf die Gegenüberstellung mit dem Roboter sein."
„Einverstanden, Chetter", erwiderte Shakan.
*
Der Orbiter Vonnigan beobachtete den Vario-Roboter auf einem Bildschirm.
Er sah ihn zum erstenmal und fand deshalb an dem eiförmigen Grundkörper von 50 Zentimetern Höhe und 20 Zentimetern größtem Durchmesser nichts Besonderes. Auch der am oberen Ende sitzende sogenannte Ortungskopf erschien ihm nicht außergewöhnlich. Der Vario-500 war für ihn eben nur ein Vielzweckroboter, der von den Garbeschianern als Saboteur nach Martappon eingeschleust worden war und zur Zeit in einem stählernen Gefängnis auf der Anlagewelt Durzuul gefangengehalten wurde.
„Was soll mit ihm geschehen?" fragte Zervaal, einer der Bewacher des Roboters.
„Er kommt an Bord meines Erkunders", antwortete Vonnigan. „Alles Weitere fällt unter strenge Geheimhaltung. Befehl Chetters."
„Hat es mit dem kürzlich aufgetauchten Kodebewahrer Armadans von Harpoon zu tun?" wollte Zervaal wissen.
„Auch das ist geheim", antwortete Vonnigan und fragte sich, was die Befehle, die er von Chetter erhalten hatte, in Wirklichkeit bedeuten mochten. Ihr Sinn schien ihm nicht völlig klar zu sein, aber wenn etwas unter strenge Geheimhaltung fiel, durften keine Fragen gestellt werden.
„Holt ihn heraus!" befahl Zervaal den beiden kegelförmigen Robotern die bisher wartend im Hintergrund des Beobachtungsraums gestanden hatten.
Wenig später kehrten die beiden Roboter zurück. Zwischen ihnen schwebte der eiförmige Roboter, in ein Fesselfeld gehüllt.
Der Ortungskopf des Vario-500 drehte sich.
„Aha, eine Simudden-Type", sagte er zu Vonnigan. „Was habt ihr Orbiter mit mir vor?"
„Das ist geheim", erklärte Vonnigan. „Ich bringe dich auf rnein Schiff - vorerst."
Der Roboter lachte über seine Sprechanlage. Es klang absolut echt menschlich. Unwillkürlich assoziierte Vonnigan das dunkle, humorvolle Lachen mit dem Erscheinungsbild eines hünenhaft gebauten Humanoiden, der großes Selbstvertrauen ausstrahlte und Vertrauen einflößte.
„Du bist nachdenklich, mein Sohn", sagte der Roboter. „Wie heißt du?"
„Vonnigan", antwortete Vonnigan. Er war etwas irritiert, weil der Roboter ihm so „menschlich" erschien, fast wie ein väterlicher Freund.
„Dann wollen wir deinen Auftraggeber nicht länger warten lassen, Vonnigan!" sagte der Vario-Roboter.
Vonnigan gab den beiden Begleitrobotern einen Wink. Sie sollten ihm mit dem Roboter folgen Auf seinem Erkunder angekommen, startete er sofort wieder von Durzuul und nahm Kurs auf den Keilschiffverband, der innerhalb des Ergyein-Systems manövrierte und vor kurzer Zeit einen Manöversieg über die Keilschiff-Flotte von Ergyein errungen hatte.
Er koppelte den Erkunder mit dem Flaggschiff Shakans und nahm den Ersten Orbiter-Ausbilder Chetter an Bord. Chetter befahl ihm, den Verband zu verlassen und das RoggyeinSystem anzusteuern. Dort sollte er mit dem Roboter von Bord gehen und ihn freilassen.
Vonnigan wunderte sich zwar darüber, daß er den Gefangenen freilassen sollte, enthielt sich aber jeglicher Bemerkung. Chetters Autorität bei den Orbitern war so groß, daß Zweifel an der Richtigkeit seiner Anordnungen gar nicht erst aufkamen.
Auch der Vario-Roboter wunderte sich darüber, und auch er stellte keine Fragen. Seine spezielle psychische Konditionierung und seine Erfahrungen als Kaiser der Freifahrer von Boszyks Stern ließen ihn jedoch vermuten, daß die Orbiter ihm eine besondere Rolle zugedacht hatten und daß zumindest Chetter nicht mehr unbedingt einen Saboteur der Garbeschianer in ihm sah. Andernfalls hätte er ihn keine Sekunde lang unbewacht gelassen.
Während der Erkunder die
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