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0988 - Die Magnetfrau

0988 - Die Magnetfrau

Titel: 0988 - Die Magnetfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Polizisten überstanden hast.«
    »Polizisten?«
    »Sogar von Scotland Yard.«
    »Was wollten die denn?«
    Dr. Gordon lachte. »Das mußt du doch am besten wissen, Celia. Mit dir haben sie schließlich gesprochen. Ich jedenfalls habe die beiden nicht gerufen. Es ist nicht gut, wenn man die Polizei im Haus hat. Diese Leute sind oft wenig sensibel.«
    »Wer schickte sie dann?«
    »Deine Mutter!«
    »Nein, das ist nicht…«
    »Es ist wahr, Celia. Sie hat sich Sorgen um dich gemacht, denn andere Motive wollen wir ihr nicht unterstellen. Ihr hast du diesen Besuch zu verdanken.«
    Celia Wayne nickte und zog dabei ein nachdenkliches Gesicht, wie jemand, der sich vornahm, mit einer anderen Person abzurechnen. »Was haben Sie denn vor, Doktor?«
    »Darüber wollte ich mit dir reden.«
    »Gut, dann…«
    »Wir sollten uns erst einmal setzen.«
    Celia schüttelte den Kopf. »Nein, das will ich nicht. Sagen Sie es jetzt, bitte.«
    »Also gut. Ich werde…« Der Neurologe wollte etwas sagen. Zuvor aber drehte er sich. Es war eine normale Bewegung, in der er plötzlich stoppte, denn jetzt war sein Blick auf das Fenster mit den verbogenen und zerstörten Gittern gefallen. Er wurde bleich. Er zitterte und schüttelte dann den Kopf.
    »Doktor…«
    Gordon hörte nicht, was Celia ihm sagen wollte. Er konnte sich nur auf die Gitter konzentrieren und schüttelte dabei immer wieder den Kopf.
    »Was ist das?« hauchte er. »Verdammt noch mal, was ist das denn?«
    »Ich war es!«
    Er fuhr herum. Jetzt sah er aus wie jemand, der aus einem Traum erwacht ist. »Du hast…?«
    »Ja, ich wollte raus. Die beiden Polizisten meinen es bestimmt nicht gut mit mir, und Sie stecken mit Ihnen unter einer Decke.«
    »Aber das ist doch nicht…«
    »Ich gehe, Doktor!«
    Nach diesem Satz trat sie noch näher an den Arzt heran. Angst fühlte er nicht, aber die Überraschung hatte er noch längst nicht überwinden können.
    Mit dieser Art eines Befreiungsversuchs hatte er beim besten Willen nicht gerechnet.
    »Was willst du denn?«
    »Nur weg!«
    »Nein, nein!« Er schüttelte den Kopf. Er wollte seine Patientin mit Argumenten überzeugen. Da geriet er bei ihr an die falsche Adresse. Celia wußte genau, was sie zu tun hatte, denn den Plan hatte sie sich schon zuvor ausgedacht.
    Sie schlug zu.
    Es war ein Schlag, mit dem der Neurologe nicht gerechnet hatte. Zudem war er noch schnell geführt worden und nicht nur mit der Hand, denn Celia hielt einen flachen Stein umklammert, der als angemaltes Zierstück auf einer flachen Schale gelegen hatte.
    Der Stein prallte gegen die Stirn des Neurologen und wischte auch daran entlang. Celia kriegte alles mit. Es war neu für sie, und sie stand irgendwie staunend dabei.
    Dr. Gordon bemühte sich zwar, auf den Beinen zu bleiben, nur gelang ihm das nicht. Er taumelte zur Seite und gleichzeitig zurück. Sein Glück, denn als er fiel, prallte er gegen das Rückenteil eines Sessels, der ihn stoppte. Mit seinem Körpergewicht schob er den Sessel noch zurück und rutschte dann an der rechten Seite des Rückenteils entlang zu Boden.
    Das Leben aus seinem Gesicht verschwand. Als der Mann sich nicht mehr rührte, schaute Celia von oben her in das starre Gesicht eines Bewußtlosen.
    Sie atmete tief durch. Das hatte besser geklappt, als sie es für möglich gehalten hätte, und sie spürte auch ihre innere Zufriedenheit. Eben wie ein Mensch, der einen besonderen Erfolg und damit die Tür zu einer neuen Zukunft aufgestoßen hat.
    Hier stand die Tür offen, und das war nicht sinnbildlich gemeint. Der Arzt hatte sie festgeklemmt, und so konnte Celia Wayne den Raum ohne Schwierigkeiten verlassen. Den Stein allerdings nahm sie mit und umschloß ihn mit der rechten Hand.
    Noch war sie nicht draußen. Bestimmt gab es mehrere Ein-und Ausgänge in dieser Privatklinik, sie aber kannte den einen, den offiziellen, und sie wußte auch, daß der Innenbereich vor der Tür als Büro und Empfangsraum diente.
    Dort hatte eine Mitarbeiterin des Neurologen ihren Platz, die Anmeldungen entgegennahm.
    Sie war nicht da.
    Verwundert blieb Celia stehen. Sie konnte ihr Glück kaum fassen, aber es war Mittagszeit, und da war es durchaus möglich, daß die blonde Frau zum Essen gegangen war.
    Um so besser.
    Mit raschen Schritten, ohne sich umzudrehen, eilte Celia Wayne auf die Tür zu. Sie ließ sich leicht öffnen. Innerlich jubelte die junge Frau, als sie auf der Treppe stand und von der kühlen Luft umweht wurde. In der Nähe standen die ersten Bäume.

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