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0988 - Die Magnetfrau

0988 - Die Magnetfrau

Titel: 0988 - Die Magnetfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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drei Wochen würde er nicht nach Hause kommen. Grit blieb mit ihrer Tochter und dem Phänomen allein.
    Zu den Menschen, die sich vor der Dunkelheit fürchteten, hatte sie nie gehört. Jetzt allerdings spürte sie das innere Kribbeln, das nicht weichen wollte. Zudem rann ihr ein Schauer den Rücken hinab.
    Es hing nicht mit dem fliegenden Topf zusammen. Sie dachte daran, daß bald der Abend kommen würde. Da ihr das Haus tatsächlich etwas unheimlich vorkam, fürchtete sie sich jetzt vor der Dunkelheit, obwohl sie ja nicht allein war. Celia würde bei ihr sein. Nur war genau sie das Problem.
    Grit Wayne traute dem Frieden nicht.
    So nett Celia auch sein mochte, irgend etwas stimmte bei ihr nicht. Sie war jemand, die es nicht so genau nahm, die alles locker sah, die sogar über die Erzählungen ihrer Mutter lachen würde, tatsächlich aber anders dachte.
    Wieder ein Problem.
    Die Pubertät hatte Celia hinter sich. Also die Zeit, in der es die meisten Probleme gab. Aber diese Probleme waren geblieben. Sie hatten sich sogar verstärkt, und Mutter und Tochter kamen immer weniger miteinander zurecht.
    Celia hatte etwas an sich!
    Für Grit stand dies fest, obwohl ihr Mann sie ausgelacht hatte, als sie über dieses Thema mit ihm sprach. Doch sie hielt sich nicht für eine Spinnerin. Es gab da Probleme, die mit dem normalen Wissen nicht zu lösen waren.
    Manchmal kam ihr Celia unheimlich vor…
    Grit wollte sich nicht selbst verrückt machen. Sie rechnete damit, daß noch alles eine normale Lösung fand, aber gewisse Tatsachen ließen sich nicht verschweigen, und denen wollte sie sich stellen.
    Die Frau schaute durch das Fenster nach draußen. Ein winziger Vorgarten gehörte ebenso zum Haus wie das kleine Stück an der Rückseite. Lange genug hatten die Waynes sparen müssen, um sich diesen Luxus zu leisten, und auch jetzt mußte ihr Mann auf Montage gegen, um die hohen monatlichen Raten aufbringen zu können.
    Am Eisenzaun, den ihr Mann selbst gesetzt hatte, lehnte Celias Rad. Sie war im Haus, in ihrem Zimmer, und sie hatte von den Vorgängen in der Küche nichts mitbekommen.
    Das sollte sich ändern. Grit war nicht bereit, alles für sich zu behalten.
    Sie würde mit ihrer Tochter sprechen, dann konnten sie versuchen, eine Lösung zu finden.
    Die Kopfschmerzen waren abgeflacht, ebenso die Beule. Geblieben war die kleine Schramme.
    Die Frau rutschte vom Hocker. Noch immer leicht zittrig in den Knien blieb sie stehen wie jemand, der darüber nachdachte, was die Zukunft wohl bringen würde, es aber nicht wußte. Sie wartete einfach nur ab, schaute ins Leere und dachte an ihre Tochter. Dabei mußte sie sich eingestehen, daß sie sich vor Celia fürchtete. Den Grund kannte sie nicht, er war einfach vorhanden, und er schlug ihr auf den Magen.
    Schweißtropfen zogen lange Bahnen über ihren Rücken. Der Anfall dieser Hitze blieb noch bestehen. Grit war froh, daß sie saß. Sie schaute nach vorn, aber die Augen hatten eine Trübung bekommen. Jedenfalls sah sie alles nur verschwommen.
    Die Störung ging vorbei. Ihr Blick klarte sich. Sie konnte wieder normal schauen, und ihr Blick erfaßte dabei die Tür.
    Sie stand offen.
    In den letzten Sekunden war sie von außen geöffnet worden, und jemand stand auf der Schwelle.
    Es war Celia!
    ***
    Der Anblick ihrer Tochter schockte die Frau. Sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, aber den heftigen Strom konnte sie einfach nicht unterdrücken. Es war ein völlig normales Bild, trotzdem kam sie nicht damit zurecht.
    Mutter und Tochter wechselten kein Wort. Celia war einfach nur anwesend. Dabei sah sie aus wie immer. Ihr Gesicht zeigte keine Veränderung. Sie war in den letzten Jahren sehr hübsch geworden.
    Jetzt, als junge Erwachsene, hatte sie auch den letzten Rest an Kindlichkeit verloren, denn vor Grit stand eine junge Frau mit naturblonden Haaren, mit weichen Gesichtszügen, den hübschen Grübchen auf den Wangen, der kleinen Nase, den naturroten Lippen und den graublauen Augen.
    Celia trug enge, hellblaue Jeans, die ihre langen Beine hübsch nachzeichneten. Das T-Shirt war weiß. In roten Lettern prangte die Aufschrift NO DRUGS. Durch ihren Busen waren nicht alle Buchstaben gut zu erkennen. Über das Shirt hatte Celia ihre kurze Jeansjacke mit den bunten Perlen an Ärmeln und Revers gestreift. Aus ihren klaren Augen schaute sie Grit an. »Was ist denn los, Mum?«
    Grit Wayne hob die Schultern. Sie fühlte sich auf einmal verunsichert und wußte nicht, was sie antworten sollte.

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