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0988 - Die Magnetfrau

0988 - Die Magnetfrau

Titel: 0988 - Die Magnetfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und sich das Ende der Gasse abmalte, wo ein großer Lastwagen stand, der beladen wurde.
    Menschen schleppten Kisten auf die Ladefläche und stapelten sie dort.
    Sie hatten für die junge Frau kaum einen Blick, denn ein dunkelhäutiger Vorarbeiter trieb sie immer wieder an. Seine Stimme knallte dabei wie Peitschenschläge.
    Celia stellte fest, daß sie auf einem großen Hof gelandet war. Links Mauern, rechts Mauern, nur vor ihr ging es weiter, und da führte der Weg auf eine düstere Toreinfahrt zu.
    Hinter ihr war der Wagen beladen worden. Der Fahrer saß hinter dem Steuer und ließ den Motor an. Der dabei entstehende Krach dröhnte durch die Ohren der jungen Frau.
    Zurück wollte sie nicht. Um eine andere Straße zu erreichen, mußte sie durch die düstere und tunnelähnliche Einfahrt, in der sich niemand aufhielt.
    Über die Leere konnte sich Celia nicht so recht freuen. Das unerklärliche und ungute Gefühl stieg wieder in ihr hoch. Bisher war nichts passiert, dennoch hatte sie den Eindruck, sich einer Falle zu nähern. Mit jedem Schritt kam sie ihr näher.
    Hinter ihr war es ruhig geworden. Der Lastwagen hatte das Gelände verlassen.
    Auch die Arbeiter waren verschwunden, wie Celia mit einem raschen Blick über die Schulter feststellte. Über den rauhen Boden näherte sich Celia dem Loch. Sie hätte sich gern sechs Augen gewünscht, aber es blieb nur bei zweien, so konnte sie nur nach vorn schauen.
    Sie trat in die Einfahrt hinein.
    Zugleich nahm sie den Geruch wahr. Es roch nach Urin und zugleich wie in einem feuchten tiefen Loch.
    Auf der anderen Seite sah sie den helleren Schimmer. Erst jetzt stellte Celia fest, daß die Einfahrt nicht an einer belebten Straße endete, sondern, wie eine Brücke, zu einem weiteren Hinterhof führte. Was da so glänzte, mußte das Gitter eines Maschendrahtzauns sein.
    Die Mauern rechts und links gaben ebenfalls einen widerlichen Geruch ab. Irgendwo in der Ferne kläfften Hunde. Sie hörte die Hupe eines Autos, das Schreien einer Stimme.
    Alles war normal, und trotzdem spürte sie wieder die andere Kraft, die allmählich in ihr hochstieg. Fremde Bilder aus einer weit zurückliegenden Vergangenheit huschten wie Momentaufnahmen an ihrem geistigen Auge vorbei.
    An der linken Seite war früher einmal ein Eingang gewesen. Man hatte ihn jetzt zugemauert. Davor sammelte sich Abfall, der widerlich stank.
    Ratten hatte Celia bisher keine gesehen. Sie ging jedoch davon aus, daß sich welche herumtrieben.
    Celia Wayne hatte damit gerechnet, daß es ihr bessergehen würde, je näher sie der anderen Seite kam. Aber das war ein Trugschluß gewesen. Der Druck in ihrem Innern blieb. Er war wie ein Signal, das sie auf eine Gefahr hinwies.
    Sie drehte den Kopf.
    Hinter ihr war alles leer.
    Aber vor ihr nicht.
    Celia hatte gedacht, nicht überrascht werden zu können. Ein Irrtum. Der Typ war da wie ein Schatten. So schnell und auch so lautlos. Er mußte jenseits der Einfahrt dicht an der Mauer und damit im toten Winkel gelauert haben. Er wußte längst Bescheid, denn er griff mit beiden Händen zu.
    Celia hatte damit nicht gerechnet. Sie spürte den Druck an der Hüfte, dann auch im Rücken, und sie bekam einen Stoß, der sie nach vorn wuchtete. Wie durch ein Wunder hielt sie sich auf den Beinen und taumelte in den anderen Hof hinein.
    Sie sah das hohe Gitter aus Maschendraht an der rechten Seite und dahinter aufgestapelte Reifen. Aber das war nicht wichtig. Für sie zählte der Kerl hinter ihr, der aufschrie wie eine Ratte, als er sich abstieß und der jungen Frau in die Kniekehlen trat.
    Celia fiel nach vorn. In einem Reflex streckte sie die Hände aus. So konnte sie den Aufprall dämpfen und schrammte nicht mit dem Gesicht über den Boden.
    Viel brachte es ihr nicht. Noch während sie sich auf den Rücken drehte, hörte sie die Schritte der anderen. Laut, denn die mit Metallplättchen bestückten Sohlen hämmerten auf den unegalen und unterschiedlich großen Steinen, als die beiden näher kamen.
    Sie standen vor ihr.
    Celia lag auf dem Rücken. Hinter ihr stand der dritte, und dessen Schatten fiel über sie. Celia hörte auch seine Stimme, als er sagte: »Beute! Endlich Beute…«
    Da wußte die junge Frau, was die Stunde geschlagen hatte…
    ENDE des ersten Teils

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