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099 - Der steinerne Gott

099 - Der steinerne Gott

Titel: 099 - Der steinerne Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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weiß, wo es liegt, wenngleich ich noch nicht dort war."
    „Dorthin möchte ich."
    „Sehr wohl." Der Fahrer fragte sich, ob er das Gespräch fortsetzen sollte, und entschloß sich dann, einen zweiten Anlauf zu wagen. „Wußten Sie, daß man Herrn Gunnarssons Anwesen den Hof der alfar nennt? Das heißt Elfenhof. Die Leute behaupten, daß dort Elfen leben. Wußten Sie das?"
    „Ja."
    „Wir Isländer sind sehr abergläubisch, müssen Sie wissen. Wir vermuten unter jedem Stein, in jeder Fels- und Gletscherspalte ein Nest von Elfen, Trollen oder Kobolden."
    Coco schwieg.
    Der Fahrer gab es auf. Dann eben nicht. Er konnte bis zum Jüngsten Tag schweigen, wenn es sein mußte.
    Coco war froh, als der Fahrer endlich den Mund hielt. Ihr war nicht nach Konversation zumute. Sie wollte mit ihren Gedanken allein sein und die eigenwillige Landschaft genießen. Wenn es einen Ort gab, wo Hermes Trismegistos sich niedergelassen hatte, dann mußte es Island sein. Diese vulkanische Insel entsprach wohl am ehesten seiner Sehnsucht. Nirgends war die Landschaft mehr so ursprünglich wie hier.
    Aber woher wollte sie wissen, daß Hermes Trismegistos so nostalgische Sehnsüchte hatte? Vielleicht war er kein lebendes Wesen mehr, sondern nur noch ein Mythos, und Dorian jagte einem Phantom nach.
    Coco war so sehr in ihre Gedanken versunken, daß es für sie völlig überraschend kam, als der Wagen in einem verschneiten Tal anhielt. Das war das andere Gesicht von Island: Sanfte Hänge vor dem Hintergrund der zerklüfteten Vulkankegel, mit einer dicken Decke weißen Schnees bedeckt. Und nirgends die Spur eines menschlichen Wesens.
    Oder doch? Von der Hauptstraße schlängelte sich ein vom Schnee geräumter Pfad zu einem etwa vierhundert Meter entfernten Gehöft hin.
    „Das ist der Elfenhof, Miß", sagte der Fahrer.
    „Warum fahren Sie nicht näher heran?"
    „Weil - Herr Gunnarsson es bestimmt nicht gerne sehen würde, wenn Touristen sich auf seinem Grundstück herumtreiben."
    „Ich bin kein Tourist, sondern eine Bekannte von Herrn Gunnarsson."
    „Wenn das so ist…"
    Der Geländewagen fuhr bis an die vereinzelt dastehenden Häuser aus Torf und Holz heran, die irgendwie den Eindruck erweckten, als würden sie zueinanderstreben, um sich gegen die Winterkälte zu schützen. Am Himmel zogen dunkle Wolken auf.
    „Ich brauche Sie nicht mehr", sagte Coco.
    „Aber… "
    Als der Fahrer ihr in die Augen blickte, kam er nicht mehr von ihrem Blick los.
    „Sie werden alles vergessen", sagte Coco beschwörend, nachdem sie ihn hypnotisiert hatte. „Sie werden sich nicht mehr daran erinnern können, wohin Sie mich gefahren haben. Vergessen Sie den Elfenhof und den Namen Magnus Gunnarsson!"
    „Jawohl", sagte der Mann apathisch.
    Coca steckte ihm dreitausend irische Kronen zu und befahl ihm: „Fahren Sie nach Reykjavik zurück und vergessen Sie diese Reise!"
    Sie entließ ihn aus ihrem Bann, und er startete den Wagen, wendete und fuhr davon.
    Coco stand mit ihrer Reisetasche vor den uralten Gebäuden. Sie wandte sich fröstelnd dem mittleren zu, das ihr das Wohnhaus zu sein schien.
    Plötzlich war ihr kalt. Hier ganz in der Nähe war Don Chapman verschollen.
    Sie erreichte die niedrige Tür. Sie war nicht verschlossen. Coco stieß sie auf und flüchtete vor der Kälte in die Wärme. Dunkelheit umfing sie.
    Obwohl das Anwesen verlassen schien, hatte sie das Gefühl, das Innere des Hauses war voll von Leben. Und dann war sie auf einmal sicher, daß außer ihr noch jemand da war.
    „Dorian?" fragte sie unsicher.
    Sie tastete nach einem Lichtschalter. Doch noch bevor sie ihn erreichte, ging das Licht von selbst an.
    Sie blickte in eine altertümlich wirkende Bauernstube, wie sie für Island typisch sein mochte. Das elektrische Licht war in dieser Umgebung fast wie ein Schlag ins Gesicht.
    Coco wurde von einer Bewegung auf dem Boden abgelenkt. Sie blickte hinunter, und die Reisetasche entfiel ihr vor Überraschung.
    Dort standen zwei fußgroße Wesen.
    „Don!" rief sie überrascht. „Du lebst! Du bist hier!"
    Der Puppenmann mit dem schneeweißen Haar schien nicht gerade erfreut über das Wiedersehen. Sein markantes Gesicht spiegelte eisige Ablehnung.
    Neben ihm stand Dula, das Alraunenmädchen. Ihr hübsches Katzengesicht zeigte einen Ausdruck, als wollte sie jeden Augenblick wütend fauchen.
    „Don, wie kommst du hierher?" fragte Coco, noch immer fassungslos.
    „Sage mir lieber, was du hier zu suchen hast!" sagte Donald Chapman angriffslustig.

    Die

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