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099 - Der steinerne Gott

099 - Der steinerne Gott

Titel: 099 - Der steinerne Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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lebte. Coco mußte das wissen.
    Jeff Parker, Thomas Becker in Frankfurt, Trevor Sullivan in London - die Namen zogen an seinem geistigen Auge vorbei. Coco, Coco! Hideyoshi Hojo, Tim Morton…
    Irgendwo war ein Summen. Als es erstarb, waren ferne Geräusche hörbar. Dorian lauschte. Sie schienen aus dem Spiegel zu kommen.
    „Anderson", sagte eine mürrische Stimme auf englisch.
    „Wer?" fragte Dorian überrascht. Er faßte sich aber schnell. Ihm fiel ein, daß er gerade an Tim Morton gedacht hatte, als aus dem Spiegel plötzlich das Summen ertönt war, und er sagte: „Ist Timothy Morton vom FBI für Sie erreichbar? Ich muß ihn dringend sprechen. Es geht um Leben und Tod." „Bei uns auch", sagte die mürrische Stimme. „Aber Moment, ich werde sehen, was sich machen läßt."
    Eine Zeitlang waren nur die unentwirrbaren Geräusche zu hören. Dorian kam es wie eine Ewigkeit vor.
    Endlich meldete sich eine Stimme: „Morton."
    Dorian versagte vor Aufregung die Stimme. Er hatte Tim Morton erreicht. Es funktionierte also. „Hallo, Tim, wie geht es dir?" brachte er schließlich hervor. „Lange nicht mehr gesehen."
    Dorian hörte Tim förmlich nach Luft schnappen. Er mußte seine Stimme auf Anhieb erkannt haben. „Dorian, du lebst!"
    „Ja, ich lebe. Aber wozu?"
    „Warum die Weltuntergangsstimmung? Hauptsache, du bist aus dem zusammenstürzenden und brennenden Atlantis Palace Hotel' entkommen. Oder rufst du etwa aus dem Hotel an, das gerade gesprengt wird?"
    Eine eiskalte Hand griff nach Dorians Kehle und schnürte sie zu.
    „„Atlantis Palace Hotel'?" fragte Dorian mit belegter Stimme. „Aber das liegt doch schon Monate zurück."
    „Monate zurück?" wiederholte Morton. „Bist du verrückt? Ich stehe davor und spreche von einem Streifenwagen aus."
    Den Rest vernahm Dorian nicht mehr. Er erinnerte sich nun wieder an die Aussage seiner Freunde, daß jemand, damals in New York, als Luguri das Hochhaus mit allen Hotelgästen in Besitz genommen hatte, daß damals jemand unter seinem Namen Tim Morton angerufen und recht konfuses Zeug geredet hatte.
    „Eine magische Verbindung", brachte der Dämonenkiller mühsam hervor.
    Wie sollte er Tim erklären, daß er aus der Zukunft anrief? Daß er durch einen magischen Trick Grettirs nicht in der Lage war, in der Gegenwart Kontakt zur Außenwelt zu bekommen. Er war mit der Vergangenheit verbunden worden. Es war zu kompliziert, das Tim zu erklären. Er verstand es selbst noch nicht.
    „Ja, du hast recht. Das Hotel stürzt jetzt ein, und du bist dort. Ich kann meinen Aufenthaltsort nicht nennen", hörte sich Dorian sagen. „Das ist alles ganz nebensächlich, was da vorgeht - oder vor sich gegangen ist. Es gibt andere Probleme, Tim, Probleme, die du dir überhaupt nicht vorstellen kannst."
    „Dorian! Dorian! Wo bist du? Gib mir eine Antwort! Was ist mit Magnus Gunnarsson und Unga?" „Leb wohl, alter Freund!" sagte Dorian und zog seine Gedanken aus dem Spiegel zurück.
    Er wollte es noch einmal versuchen. Immerhin war es ihm gelungen, mit Tim Morton Kontakt zu bekommen. Das war wenigstens etwas. Vielleicht klappte es beim zweiten Mal besser.
    Und wenn er Coco erreichen konnte?
    Er konzentrierte sich wieder auf den Spiegel und Castillo Basajaun und Coco. Wieder hörte er einen Summton.
    Als er ein Klicken vernahm, sagte er sofort: „Coco, hier ist Dorian."
    Er vernahm eine gedämpfte Frauenstimme, dann hörte er auf einmal Coco sagen: „Rian! Rian! Wo in aller Welt steckst du nur? Wir machen uns so entsetzliche Sorgen um dich."
    Da konnte doch etwas nicht stimmen. Coco mußte glauben, er wäre tot. Sie selbst hatte seinen Doppelgänger getötet.
    „Coco, mir geht es den Umständen entsprechend."
    Er sagte irgend etwas, dann vernahm er wieder ihre Stimme, antwortete automatisch, während er versuchte, das aufsteigende Gefühl der Beklemmung abzuschütteln.
    Dann platzte Coco plötzlich heraus: „Hast du schon von dem Ultimatum gehört, das Luguri gestellt hat?"
    „Ultimatum?"
    Was kümmerte ihn jetzt Luguri? Es gab für ihn wichtigere Probleme. Aber er wußte nicht, wie er sie Coco unter diesen Umständen erklären sollte. „Nein, über einen neuen Aufruf ist mir nichts bekannt."
    „Hör zu! Auf der Insel Mageröya soll etwas Schreckliches passieren."
    Da wußte Dorian, daß sein Anruf wieder in die Vergangenheit abgelenkt worden war.
    Er wartete, bis ihre Stimme verstummte, und sagte dann: „Aber ich denke, die Blutpest gehört der Vergangenheit an."
    Er schwieg

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