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099 - Der steinerne Gott

099 - Der steinerne Gott

Titel: 099 - Der steinerne Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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ein Geräusch, als würden Stahlklauen über das Blech kratzen. Und auf einmal gab es einen Knall. Etwas hatte das Dach der Kanzel durchschlagen. Eine krallenbewehrte Hand stieß hindurch.
    Jön sah sie auf sich zukommen, duckte sich noch - und dann schrie er markerschütternd auf, als sich die Hand in seinem Haar verkrallte und ihm ein ganzes Büschel davon ausriß. Jön preßte die Hände auf die blutige Schädeldecke.
    Dorian sah durchs Seitenfenster einen Flügel durch die Luft peitschen. Mehr und immer mehr Krallen durchschlugen das Dach und hielten sich an den ausgezackten Rändern fest. Flügel peitschten die Luft, und ein infernalisches Geheul war zu hören.
    Der Wagen wurde durchgeschüttelt, in die Höhe gehoben und dann wieder fallen gelassen. Dorian flog durch die Luft und landete zwischen den Kisten mit der Ausrüstung.
    Gunnarsson hatte eine Schramme auf der Stirn, aus der Blut sickerte. Seine Lippen bewegten sich wie im stummen Gebet. Er kramte aus einer Kiste seltsam geformte Utensilien hervor und versuchte, sie vor sich aufzubauen. Als das Geländefahrzeug zur Seite gekippt wurde, flogen seine magischen Hilfsmittel nach allen Richtungen davon.
    „Zwecklos", sagte er keuchend. „Da hilft keine Beschwörung. Wir müssen es mit konventionellen Mitteln versuchen. Kiljan, die Waffen!"
    Der Kolonist war schon aus der Kanzel in den Laderaum geklettert. Er brach eine Kiste auf, holte eine Maschinenpistole hervor und reichte sie Jön nach vorn.
    „Wir müssen uns zum Monument durchschlagen", rief Dorian. „Vielleicht finden wir dort einen Unterschlupf, wo diese Bieter nicht an uns herankommen."
    Da der Wagen nun auf der Seite lag, konnte der Dämonenkiller durch ein Seitenfenster nach oben blicken. Zwischen den durcheinanderwirbelnden Flügeln und zuckenden Armen und Beinen tauchten immer wieder teufelsähnliche Fratzen auf.
    Die Gestalten der Ungeheuer waren menschlich - bis auf die Fledermausflügel von gut fünf Meter Spannweite. Sie hatten kahle Schädel mit spitz zulaufenden Ohren. Ihre Augen glühten vor Bösartigkeit. In ihren Rachen blitzten spitze Zähne.
    Dorian spürte, wie ihm jemand das kalte Metall einer Waffe in die Hand drückte.
    „Was soll ich damit?" fragte er. „Mit diesem lächerlichen Spielzeug können wir gegen diese Biester nichts ausrichten. Wir müssen schon eine andere Möglichkeit ersinnen, ihnen beizukommen."
    „Weiß ich auch", erwiderte Gunnarsson. „Aber vorher müssen wir ein sicheres Versteck finden, vielleicht können wir uns bis zum Tempel durchschlagen. Jön, du machst den Anfang!"
    .,Ich komme mit", sagte Unga.
    Der Kolonist nickte. Obwohl sich gezeigt hatte, daß Jön Schmerz ebenso wie jeder Mensch empfinden konnte, wirkte er völlig gelassen und geradezu kaltblütig, als er die nach oben führende Seitentür aufstieß. Er feuerte eine Garbe auf die Ungeheuer ab, die von dem Geschoßhagel durcheinandergewirbelt wurden, und kletterte hinaus. Unga gab ihm Rückendeckung und sprang dann selbst hinaus.
    Dorian hatte die Reaktion der Ungeheuer beobachtet. Und was er sah, bestätigte seine schlimmsten Befürchtungen: Die Geschosse konnten die fliegenden Bestien nicht töten.

    Dorian sah Unga und Jön auf den Tempel zulaufen. Immer wieder feuerten sie auf die sie verfolgenden Ungeheuer. Er zögerte nicht länger, kletterte ebenfalls aus dem Fahrzeug und sprang von der Raupenkette auf den Boden hinunter. Hinter ihm ratterte eine Maschinenpistole. Jemand gab ihm Feuerschutz.
    Ein Schatten senkte sich auf ihn herab. Dorian stolperte, fiel. und drehte sich auf den Rücken. Die geflügelte Bestie glitt mit ausgebreiteten Schwingen auf ihn herunter, den Schädel mit dem geifernden Maul ihm entgegengereckt.
    Dorian feuerte, sah, wie die Geschosse in den Körper einschlugen und ihn in die Höhe schleuderten. Aber dadurch war ihm nur eine kurze Atempause gegönnt. Das Biest schlug mit einer Klaue zu. Dorian dachte, daß es ihm mit einem einzigen Hieb die Brust zerfetzen würde, doch er spürte nur einen harten Schlag, der ein metallisch klingendes Geräusch verursachte.
    Das Ungeheuer schrie markerschütternd, zog die Schlaghand zurück und floh mit flatternden Flügeln.
    Der Ys-Spiegel hatte ihn gerettet.
    Dennoch dachte Dorian nicht daran, ihn hervorzuholen. Statt dessen sprang er auf die Beine und rannte mit langen Sätzen in Richtung Tempel. Dort blitzte hinter Felsen Mündungsfeuer auf. Dorian hörte das Pfeifen der Geschosse Über seinem Kopf, das sich mit dem wütenden

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