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099 - Die Lady mit den toten Augen

099 - Die Lady mit den toten Augen

Titel: 099 - Die Lady mit den toten Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Gedächtnis
hatte er schon vor langer Zeit mehrere Pläne angefertigt, in denen er die labyrinthischen
Gänge und Tunnel unter dem Schloßbau erforschte. Seine Skizzen gehen auf
Originalpläne zurück, die er öfter studierte, als er noch auf dem Schloß
diente. Das war sein Hobby. Ich wollte mal sehen, was dran war an dem, was ihm
damals keiner abnehmen wollte. Ich fuhr also gleich zurück. Anhand der Pläne
waren mir viele Eingänge und Schlupflöcher bekannt, falls die Pläne okay waren.
Alles war still im Schloßhof, keine Hunde? So brauchte ich die mit
Schlafmitteln präparierten Fleischstücke nicht einzusetzen. Ich kletterte über
die Mauer. Ich wollte das von Curtigan angeblich gesehene
Augengewölbe aufsuchen und mich dann klammheimlich in dein Zimmer schleichen,
um dir mitzuteilen, daß ich das gefunden hatte, was ich suchte. Aber du hast
ein verzweifeltes Talent, einem einen dicken Strich durch die Rechnung zu
machen, Towarischtsch. Kaum war ich hier, merkte ich, daß du bereits mit von
der Partie warst.“
    „Bist du
durch den Sarg gekommen?“ fragte Larry.
    „Sarg? Warum
denn das? Es gibt insgesamt sieben verschiedene Möglichkeiten, hierherzukommen.
Warum sollte ich da gerade einen Sarg nehmen?“ Er zuckte die Achseln, und Larry
sagte, daß er ihm das später erklären wolle. „Die Hauptsache ist, das Theater
ist vorbei“, freute sich der Russe. „Alles ist gut, choroscho ,
was will man mehr? Es ging verhältnismäßig schnell. Da komm’ ich wenigstens
umgehend zum Forellen angeln ..
    „Eine
Kleinigkeit bleibt noch zu tun, Brüderchen“, dämpfte X-RAY-3 die Begeisterung
seines Freundes, der sich nun dem Altar näherte, durch das flackernde,
pulsierende Leuchten in einer Vertiefung der Steinplatte wie magisch angezogen.
Larry hielt den Russen am Arm fest. „Guck lieber nicht ’rein, Brüderchen! Eben
darum geht es ... Das Ding hat Unheil über das Castle gebracht. Vor fünfzig
Jahren begann es. Erinnerst du dich an vorletzte Nacht? Da ist auch so ein
Brocken heruntergekommen. Bleibt nur noch nachzuprüfen, ob es. einer von der
gleichen Sorte ist oder nicht und ob Lady Gaynor davon weiß oder nicht.
Vielleicht wollten die, die sie immer beobachtet hat, denen sie auf ihre Weise
Wünsche erfüllte, ihren Einfluß verstärken?“
     
    ●
     
    Vom Castle
aus wurde Chief -Superintendent Carlton
benachrichtigt. Von Monmouth aus fuhren die Polizeifahrzeuge und Krankenwagen
los. In der gleichen Nacht noch Wurde im Schloß der Billerbrokes reiner Tisch gemacht. Die Kranken wurden aus ihren Zellen geholt, die
Augenlosen in den unterirdischen Verließen wurden befreit. Den Männern, die
damit zu tun bekamen, stockte der Atem, und man sah ernste und mitgenommene
Gesichter. So etwas hatte noch keiner von ihnen erlebt...
     
    ●
     
    In der
gleichen Nacht erhielt auch X-RAY-1 einen umfassenden Bericht. Man kam überein,
daß einer der Agenten noch in Wales bleiben sollte, während der andere seinen
Urlaub antreten konnte. Larry ließ seinem Freund Iwan den Vortritt. „Aber
nicht, weil ich besonders nett zu dir sein will“, meinte er zum Abschied,
„sondern weil ich neugierig bin, ob Professor Watkins von der Universität
Edinburgh den neuen Stein findet ..
     
    ●
     
    Drei Tage
später traf Larry Brent mit Watkins zusammen, und er schloß sich der Gruppe an,
welche in die Berge von Wales verstoßen Wollte, um die Einsturzstelle
aufzustöbern. Der Stein aus dem Gewölbe der Lady Gaynor war unter strengsten
Sicherheitsvorkehrungen verpackt worden und wurde in einem Tresor aufbewahrt.
Wissenschaftler und Fachleute der PSA sollten sich gemeinsam mit dem Problem
befassen.
    Eine erste
Unterredung mit allen Beteiligten der ungewöhnlichen Verbrechensserie ließ
erkennen, daß die Menschen völlig unter dem Zwang der unbekannten Macht
standen. Sie alle - ob Lord Billerbroke oder die Lady
mit den toten Augen, ob Burke, der Butler, oder Henry Burton Billerbroke , der nach der Weigerung des Nervenarztes Hill
dessen Rolle übernommen hatte - mußten als krank im herkömmlichen Sinn
bezeichnet werden. Sie standen unter einem Wahn, sie waren besessen, und es war
klar, daß der Stein, der vor fünfzig Jahren in der Nähe des Schlosses vom
Himmel gefallen war, mit diesem Wahnsinn und der Besessenheit zu tun hatte.
    Und noch
etwas zeichnete sich ab: die Unruhe und Erregbarkeit von Lady Gaynor war
gewachsen. In einer Unterredung, die Larry mit ihr in einem besonders bewachten
und abgesicherten Krankenzimmer geführt

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