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099 - Die Lady mit den toten Augen

099 - Die Lady mit den toten Augen

Titel: 099 - Die Lady mit den toten Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
hervor.
    X-RAY-3
wirbelte herum. Seine Hand wurde zu einem Dreschflegel. Ehe Burke sich versah
krachte etwas gegen seinen Unterarm. Dem Verbrecher
flog die Pistole aus der Hand. Larry hechtete wie ein Panther hinter der über
den Steinboden scheppernden Pistole her.
    „Alex!“ Billerbroke schrie den Namen eines seiner Hunde, die Larry
durch seine blitzschnelle Reaktion überlistet hatte.
    „Stan!“
    Die beiden
Schäferhunde sprangen davon.
    Larry landete
neben der Pistole. Er riß sie vom Boden empor.
    Einer der
Hund war über ihm. Der zweite schaffte es nicht mehr.
    Etwas seltsames geschah.
    Ein Blitz
zuckte durch die dämmrige Halle.
    Wie ein
Messer schnitt er in das Netz mit den Augen, unter dem die anderen alle noch
standen.
    Das Netz
löste sich, wischte wie ein Flügel über die anderen hinweg und vergrub sie
unter sich.
    Eine massige
Gestalt jagte aus dem dunklen Hintergrund nach vorn.
    Es war
niemand anders als Iwan Kunaritschew!
     
    ●
     
    Larry kämpfte
einen kurzen, erbitterten Kampf. Er reagierte noch ein bißchen schneller als
der Hund, drückte ihm seinen Unterarm in das Maul und schob den kraftvoll gegen
ihn ankämpfenden Vierbeiner zurück. Larry wollte nach Möglichkeit das Leben des
Schäferhundes schonen. Er ließ kurz und hart seine Linke in das Genick des
Tieres fallen, und Alex wurde schlapp und brach zusammen wie ein Mensch, der an
der obligaten Stelle getroffen wurde.
    Unter dem
Netz spielten sich schreckliche Szenen ab.
    Die präparierten
und konservierten Augen waren teilweise auf dem Boden verstreut. Die beiden
Hunde unter dem Netz machten den größten Krawall und sorgten auch für die
größte Bewegung.
    Überall
zurrte und riß es. Sie bissen wild um sich und versuchten das Nylongespinst,
das sich als recht widerstandsfähig erwies, durchzubeißen. Aber sie erwischten
nicht nur die Fäden - sondern auch die Augen.
    Die Hunde
bissen sie auf wie reife Nüsse. Billerbroke schrie
wie von Sinnen, als er sah , daß seine eigenen Hunde
die Augen fraßen.
     
    ●
     
    Es war ein
Zirkus der Irren. Hill schlug um sich, Lady Gaynor schrie, daß es schaurig
durch das Gewölbe hallte, die Hunde rissen und bissen, und Burke war der erste,
der sich unter den Maschen vorschieben konnte.
    Aber da war
Iwan Kunaritschew schon zur Stelle. Burke fühlte sich emporgehoben. Dann
krachte Kunaritschews Faust auf den obligaten Punkt am Kinn, und Burke
verdrehte die Augen und legte sich schlafen.
    Larry kam
heran. „Du bist ja irrsinnig gut heute, Brüderchen. Hätte ich dir gar nicht
zugetraut. Tauchst hier auf wie der. Teufel aus der Hölle, machst reinen Tisch und mich arbeitslos. Wie kommt denn das und woher kommst du? Ich
denke du bist in Bristol.“
    „War ich“,
sagte Kunaritschew, während sie sich beide bemühten, die tobenden Menschen und
die immer wütender werdenden Hunde, die auch Billerbroke nicht mehr unter Kontrolle brachte, zu bändigen. Sie kamen nicht umhin, alle
nacheinander dahin zu schicken, wo auch Burkes Geist sich schon befand.
    Hill war der
erste, der diesen Weg ging. Er schleuderte die Öllmape herum und das offene Feuer schmorte ein großes Loch in das Netzwerk, aus dem er
zu entkommen versuchte, um zu retten, was noch zu retten war. Doch das ließen
Larry und Iwan nicht zu. „Wir brauchen die geschlossene Gesellschaft“, sagte Larry,
Hills schwachen Angriff abblockend und sofort umfassend handelnd. „Ich glaube,
daß ihr ’ne ganze Menge zu beichten habt.“
    „Aber ich
hab’s dort nicht länger ausgehalten“, berichtete Iwan. Er sah aus der Nähe müde
und abgespannt aus. „Die Begegnung mit dem Arzt und mit Curtigan . . .“
    „Der lebt
noch?“
    „Er ist knapp
über neunzig. Es gibt solche Wundertiere, Towarischtsch. Ich habe also auch
noch James Curtigan , den ersten Butler der Billerbrokes , sprechen können. Vieles, was in der letzten
Zeit passiert ist, weiß er nicht mehr so recht, er leidet an Gedächtnisschwund.
Kann man ihm nicht verübeln. Wenn man neunzig ist, muß der Kalk ja mal anfangen
zu rieseln. Bei uns geht’s ja jetzt schon los. Aber an weiter zurückliegende
Dinge konnte er sich ausgezeichnet erinnern. Sein Langzeitgedächtnis
funktionierte. Und wenn ich jetzt zurückdenke, dann frage ich mich, was diesen
Mann eigentlich in die Nervenheilanstalt gebracht hat. Seine Berichte von dem
unheimlichen Gewölbe mit den Augen? Er hatte recht. Was er sagte, hörte sich -
wenn man andere Zusammenhänge kannte ganz vernünftig an. Aus dem

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