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0993 - Bastion der Bestien

Titel: 0993 - Bastion der Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aufnahmegeräte nach Möglichkeit zu scheuen.
    Statt dessen trieb er sich nun in den Dschungeln und Klüften einer Welt herum, die ihren Spitznamen wahrlich zu Recht trug. Es war ein Rummel von Bestien, was sich auf Shourmager abspielte. Jeder Schritt war lebensgefährlich, wie Iswolski schon des öfteren hatte feststellen müssen. Obwohl er sich nicht ein einziges Mal ins Freie gewagt hatte, hatte er sich bereits zwei Zehen gebrochen, als ihm eine Gravo-Schnecke über den Fuß gekrochen war. Das kaum fingerlange Tierchen quetschte mit einem organischen Gravitationsgenerator seine Nahrung zu einem leichtverdaulichen Mus, über das es hinweggleiten konnte. Irgendwie war Iswolski mit dem linken Fuß unter das Tier gekommen, und unter vier ghatten zwei Knochen knackend nachgegeben.
    „Sehen Sie nur", schrie Jafter zum Shift hinauf. „Eine Pterophytia bombastica, ein wundervolles Exemplar, ganz einmalig."
    Iswolski seufzte leise.
    Er wartete auf das Unvermeidliche, und es stellte sich prompt ein.
    Die Sprungschlange rollte sich gerade zusammen, als Arbogast Jafter in ihre Nähe kam. Und neben ihm richtete sich der große graue Fels langsam auf und zeigte Krallen und Zähne. Jafter nahm es gar nicht wahr.
    Trotz seiner Erfahrungen starrte Iswolski gebannt und hoffnungsvoll auf die Szene.
    „Und hier!" schrie Jafter. „Einfach herrlich, ein Meroblasticum sporadicum, wundervoll erhalten."
    Er bückte sich nieder und genau in diesem Augenblick sprang die Schlange zu und bekam genau die erhobenen Pranken und den Hals des Felsbären zu fassen, der sich von der anderen Seite an Jafter hatte heranmachen wollen. Ineinander verkrallt und verknäuelt fielen die Tiere zur Seite, und als Jafter sich endlich wieder aufrichtete, waren die Gegner bereits so tief in das üppig wuchernde Dschungelgehölz gerollt, daß von ihnen nichts mehr zu sehen war.
    „Schon wieder!" stöhnte Iswolski auf.
    Es war dies das fünfte oder sechste Mal, daß Arbogast Jafter auf diese absurde Weise dem sicheren Tode entronnen war. Iswolski hatte noch nie erlebt, daß ein einzelner Mensch in einem solchen Ausmaß vom Glück begünstigt wurde.
    Der Mann in dem Shift begann zu ahnen, daß diese,Expedition einen ganz anderen Verlauf nehmen würde, als er und seine Geliebte geplant hatten. Denn Shourmager war eine Welt, wie sie mörderischer kaum vorgestellt werden konnte der Name Bestienrummel war mehr als treffend.
    Es gab auf diesem Planeten keinen biologischen Bauplan, der nicht zu einer Vielfalt monströser Bestien ausgearbeitet worden wäre. Es gab geflügelte Mörder, es gab schwimmende Killer. Jeder Handgriff konnte in einem sorgfältig getarnten Maul landen, und die meisten der Tiere, die Bestienrummel bevölkerten, hatten Kiefer, die einen Knochen beim ersten Zuschnappen säüberlich durchtrennten. Damon Iswolski hatte von derartigen Kreaturen niemals zuvor etwas gehört, und jeder Tag auf Shourmager brachte in dieser Beziehung neue Überraschungen.
    Da waren Tiere, die Blütenkränze auf dem Kopf trugen, daneben wucherten Grünpflanzen mit gierigen Kiefern. Insekten versprühten Gift, Bäume bewegten sich auf kleinen Wurzelfüßen - der Phantasie waren keine Grenzen gesetzt, die Wirklichkeit erwies sich in jedem Fall als noch einfallsreicher.
    Damon Iswolski sah mit verkniffenem Gesicht seinem Brotgeber bei der Arbeit zu. Jafter wälzte sich auf dem Boden, um von einem bösartig schillernden Fettkraut eine Makroaufnahme zu machen.
    „Es gibt so viele Möglichkeiten, hier zu sterben", sagte Iswolski im Selbstgespräch. „Warum nimmt er nicht eine davon wahr?"
    Nur im Innern des Shifts fühlte Iswolski sich einigermaßen sicher.
    Flugpanzer dieser Art gab es schon seit sehr langer Zeit. Dieses Modell war speziell für Expeditionszwecke hergerichtet worden. Es fehlten die Desintegrator- und Impulsgeschütze am Bug, die selbstverständlich nicht an Privatleute ausgegeben wurden und militärischen Einsatzfahrzeugen vorbehalten blieben. Im Lauf etlicher Jahrhunderte waren die Energieerzeuger und -wandler erheblich kleiner geworden, zudem brauchten sie nicht von der robusten Leistungsfähigkeit zu sein, die bei militärischen Ernstfällen vonnöten war. Jafters Expeditionsfahrzeug, tarnbemalt und sehr luxusausgestattet, wäre eine relativ geräumige Unterkunft für zwei Personen gewesen, hätte Jafter nicht jeden verfügbaren Winkel mit Hobbygeräten vollgestopft.
    „Bleiben Sie nicht so lange im Freien", rief Iswolski. Er benutzte den

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