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0993 - Das Rätsel der Schattenfrau

0993 - Das Rätsel der Schattenfrau

Titel: 0993 - Das Rätsel der Schattenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aushielten. Die Zeit verrann. Aus Sekunden wurden Minuten, und die addierten sich.
    Die Frau erschien nicht mehr. Keine Rückkehr, aber sie war ihre Botschaft losgeworden, und die quälte das Ehepaar wie eine geistige Folter. Es sorgte für das schreckliche Gefühl der Angst. Nur war es keine Angst vor einem bestimmten Vorgang oder Vorfall, nein, es war die bedrückende Furcht vor einer nicht sehr langen Zukunft mehr, denn bei beiden sollte der Tod zuschlagen.
    Es mochte fast eine halbe Stunde vergangen sein, als sich Mary Sinclair wieder regte, sich hochdrückte, die Augen öffnete und sie abwischte.
    Danach schaute sich die Frau in ihrer eigenen Küche um wie eine Fremde. Sie suchte nach Worten, schaute ihren Mann an, der ebenfalls nur bleich am Tisch saß und eine Hand um das leere Whiskyglas gelegt hatte, als wollte er es zerbrechen.
    »Ich weiß, daß es kein Traum gewesen ist, Horace, wir haben alles so erlebt. Wir haben diesen Besuch bekommen, und der Geist ist vor der Scheibe geblieben. Er kam nicht in die Küche, aber wir haben ihn gehört. Seine Drohung.«
    »Du hast recht, Mary.«
    »Ich möchte nicht sterben, Horace«, sagte sie mit trauriger Stimme.
    »Jetzt noch nicht.«
    »Ich auch nicht.«
    »Aber sie hat es uns angekündigt, wer immer diese Erscheinung auch gewesen sein mag.«
    »Ja, schon«, gab er zu und löste seine Hand vom Glas. Er strich damit über sein Gesicht. »Man kann es auch durchaus anders sehen, Mary.«
    »Wie denn?«
    »Es war eine Warnung. Eine Warnung vor der Gefahr, die auf uns zukommen wird.«
    »Und?«
    Horace F. Sinclair schaffte sogar ein Lächeln. »Wenn man eine Warnung erhalten hat, kann man sich darauf einrichten, denke ich. Das ist gar nicht so schlecht.«
    »Einrichten?« flüsterte Mary und kratzte sich nervös an der Nase. »Himmel, wie willst du dich denn darauf einrichten? Mit Leibwächtern oder das Haus in eine Festung umbauen?«
    »Nein, da…«
    »Sag nichts mehr, Horace, das bringt nichts. Das war kein Mensch, der uns da gewarnt hat oder die Karten der Zukunft aufgeblättert hat. Das ist ein Geist gewesen, für den es sicherlich keine Grenzen gibt wie für Menschen. Diese Geschöpfe kommen überall durch, das wissen wir doch. Wir haben selbst vieles erlebt, und auch John weiß Bescheid.«
    »Ja, John«, sagte Horace F.
    Mary nickte ihm zu. »Ich weiß, was du damit hast sagen wollen. Du willst ihn anrufen.«
    »Er muß Bescheid wissen. Es kann ja durchaus sein, daß das Erscheinen der Geisterfrau auch mit ihm zusammenhängt.«
    »Ja, das ist möglich.«
    Sehr mühsam stemmte sich Horace F. Sinclair in die Höhe. »Möchtest du auch mit ihm sprechen?«
    »Nein, Horace, mach du das. Ich werde es nicht schaffen können, das mußt du verstehen.«
    »Sicher«, erwiderte Sinclair und ging.
    ***
    Ich war in meine Wohnung gefahren, und es war eigentlich wie immer, aber trotzdem anders. Schon das Betreten war nicht normal gewesen, ich hatte mich hineingeschlichen, weil ich damit rechnete, erwartet zu werden. Da wurde ich doch angenehm enttäuscht.
    In meinen vier Wänden war es ruhig und auch düster, obwohl die Dämmerung noch nicht hereingebrochen war. Es lag am Tageslicht, das diesen Namen nicht verdiente. Durch die Scheiben floß nur das Grau und verteilte sich in den Zimmern. Ich schaute überall nach, hätte, eigentlich zufrieden sein können, aber ich war es nicht, denn das ungute Gefühl blieb nach wie vor bestehen.
    Zudem hatte sich das Wetter meiner Stimmung angepaßt, die war ebenfalls nicht top. Ich dachte mehr nach als sonst. Es war schon ein Grübeln über etwas, das es gab, das ich kannte, aber trotzdem nicht zu fassen bekam.
    Die Schattenfrau machte mir Ärger, und sie hatte sich zu einem großen Problem entwickelt. Sie spielte mit mir, sie wußte besser über mich Bescheid, als ich über sie, und das Kreuz hatte ihr auch gezeigt, mit wem sie es zu tun hatte.
    Wer war dieses Wesen?
    Ich kam mit ihr nicht zurecht. Ich hatte schon zahlreiche Fälle erlebt, in denen Geistwesen eine Rolle spielten. Sie waren aus dem Jenseits gekommen, aus irgendwelchen Zwischenreichen, aber bei dieser namenlosen Geisterfrau mußte es sich um eine besondere Person handeln. Ich dachte auch immer mehr daran, daß sie einmal Hellseherin gewesen war und erinnerte mich auch weit zurück, als ich Kontakt mit einer ähnlichen Person gehabt hatte. Tanith hatte sie geheißen, aber die war ebenfalls gestorben. Der Kontakt zu ihr war später abgebrochen.
    Taten sich hier Parallelen

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