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0993 - Das Rätsel der Schattenfrau

0993 - Das Rätsel der Schattenfrau

Titel: 0993 - Das Rätsel der Schattenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf?
    Meine Gedanken kreisten plötzlich um den Kelch des Feuers, in dem Taniths Kugel gestanden hatte. Der Kelch war identisch mit dem Dunklen Gral, den ich geopfert hatte, um meinen Freund Abbé Bloch das Augenlicht zurückzugeben.
    Der Kelch befand sich jetzt in dem geheimnisvollen Reich Avalon. Auf der Nebelinsel wurde er von Nadine Berger gehütet, die dort ihre zweite Heimat gefunden hatte.
    Ich kannte die Insel, auch wenn ich sie lange nicht mehr besucht hatte.
    Ebenso wie ich den Knochensessel bei meinen Freunden in Südfrankreich wußte.
    Es hatte sich vieles im Laufe der Zeit verändert, aber ich hatte mich immer wieder den Attacken der anderen Seite stellen müssen.
    Durch meine eigene Gedankenversunkenheit hatte ich kaum bemerkt, daß ich nicht mehr durch den Raum ging, sondern in einem Sessel saß und vor mich hingrübelte. Auch das passierte nur, wenn man mit seinen eigenen Gedanken neben sich stand und von der Stille einer leeren Wohnung umgeben war.
    Wohin führte mein Zug?
    Ich wußte es nicht. Ich war kein Hellseher wie die tote Donata, aber es störte mich schon, daß mir diese Gedanken kamen, denn ich hatte sie einfach nicht gewollt. Und ich verband sie auch nicht mit der Gegenwart, sondern mehr mit der Zukunft. Es war nur ein Gefühl, kein Wissen, aber da kam schon etwas rüber, das eine gewisse Besorgnis in mir hochsteigen ließ und natürlich mit Donatas Erscheinen zusammenhing.
    Sorgen für die Zukunft?
    Die hätte ich bei meinem Job immer haben können, aber diesmal waren sie um so stärker hervorgetreten, obwohl dieser Fall im Vergleich zu anderen noch recht harmlos war.
    Trotzdem sorgte ich mich, und diese Sorgen würden auch bleiben, das war mir klar.
    Das Telefon tutete mal wieder im ungünstigsten Moment. Aber es riß mich aus meinen schwammigen Betrachtungen hervor. Ich hob ab, meldete mich, und meine Stimme mußte wohl nicht so top geklungen haben, denn Suko erkundigte sich besorgt: »Ist was, John? Geht es dir nicht gut?«
    »Ja, ich bin okay.«
    »Hörte sich nicht so an.«
    »Man kann ja wohl mal nachdenken.«
    »Und worüber?«
    Ich lachte kratzig in den Hörer hinein. »Das weiß ich selbst nicht so genau.«
    »Du machst dir Sorgen wegen dieser Schattenfrau?«
    »Nein, nicht direkt, aber sie war schon der Anstoß für meine Gedanken.«
    »Wenn ich dir irgendwie helfen kann, John, dann sag es mir. Ich werde alles tun und alles in Bewegung setzen, damit du aus dieser Klemme herauskommst.«
    »Mach dir mal keine Sorgen.«
    Suko blieb hartnäckig. »Aber die Schattenfrau ist nicht bei dir erschienen - oder?«
    »Sie hat mich in Ruhe gelassen.«
    »Immerhin ein Vorteil. Aber glücklich bist du nicht, denke ich mal.«
    Ich stöhnte auf und fragte dann: »Was willst du denn, Suko?«
    »Nicht viel, aber als Freund mache ich mir Sorgen um dich. Du bist so anders als sonst. Ich kenne dich schon lange, aber deine Reaktion hat mich schon mißtrauisch gemacht. Und von einer November-Depression habe ich bei dir nie zuvor etwas gespürt, und ich will auch jetzt nicht daran glauben.«
    »Ja, schon gut.«
    »Soll ich gleich zu dir kommen?«
    »Nein, es bleibt dabei, was wir besprochen haben.«
    »Hat dich dein Vater denn mittlerweile erreicht?«
    Als ich diese Frage hörte, befürchtete ich zu vereisen. Ich war mir über den Grund nicht im klaren. Ein Anruf meines Vaters war nun wirklich nichts Schlimmes oder Außergewöhnliches, aber in diesem Fall traf mich die Nachricht genau auf dem falschen Fuß, und ich bekam auch eine trockene Kehle.
    »He, bist du noch dran?«
    »Sicher, warum sollte ich denn auflegen? Aber ich kann dich beruhigen, ich habe noch keinen Anruf aus Lauder bekommen. Was wollte mein alter Herr denn?«
    »Das hat er mir nicht gesagt. Ich dachte nur, daß er…«
    »Mal ‘ne Frage«, unterbrach ich ihn. »Kannst du dich daran erinnern, wie seine Stimme geklungen hat?«
    »Wie immer.«
    Ich mußte lachen. »Suko, das glaube ich dir nicht. Du machst dir Sorgen, da bin ich nicht allein der Grund. Der Anruf aus Lauder hat dich sogar aus dem Gleichgewicht gebracht. Ich habe die Untertöne sehr genau gehört.«
    »So kannst du das nicht sehen, John. Ich gebe zu, daß der gute Horace F. Sinclair schon ein wenig bedrückt geklungen hat, aber ich habe ihn nicht nach irgendwelchen Gründen gefragt. Er wollte ja mit dir sprechen.«
    »Ist er krank? Oder meine Mutter…?«
    »Nein, das auf keinen Fall. Glaube ich nicht. Er wollte mir den Grund auch nicht nennen. Ich habe ebenso nachgefragt

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