0994 - Problem Langzeitwaffe
hätte in wenigen Minuten bei der nächsten Konferenz erscheinen müssen. Doch Tifflor schüttelte nur den Kopf. Er hielt es für wichtiger, mit den drei verdienten Mutanten ein Gespräch von Mensch zu Mensch zu führen, als auf die Minute pünktlich zu einer Konferenz zu kommen.
Laria stellte anschließend über die Hyperkomzentrale von Imperium Alpha eine über Relaiskette geführte Hyperfunkverbindung mit Martappon her. Ihr Versuch, Jen Salik zu erreichen, schlug fehl. Schaltmeister Goonerbrek konnte sie nur mit dem Vario-Roboter verbinden.
„Hallo, Anson!" sagte Laria, als das Abbild des Roboteies auf dem Bildschirm erschien. „Tiff hätte gern deinen Ritter gesprochen. Ist das möglich?"
„Ich möchte ihn jetzt nicht gern stören, Laria", erwiderte der Vario-Roboter. „Er ist etwas unpäßlich."
Julian Tifflor trat neben Laria Nimitz.
„Hallo, alter Freund! Wie geht es dir?"
„Ich fühle mich wohl, Tiff", antwortete der Roboter. „Du denkst vielleicht, ich litte darunter, daß ich nicht mehr als Anson Argyris agieren kann. Das dachte ich zuerst auch, als mir klar wurde, daß mein Geheimnis nicht länger ein Geheimnis sein konnte. Doch seit ich der Orbiter unseres neuen Ritters der Tiefe bin, habe ich in dieser Aufgabe meine Erfüllung gefunden und fühle mich ausgesprochen wohl dabei."
„Das freut mich, Anson", sagte Tifflor. „Was hat Jen Salik? Ist er regelrecht krank?"
„Nein, so schlimm ist es nicht, Tiff. Er leidet nur unter Kopfschmerzen. Eine Folge der nervlichen Anspannung während des Kampfes gegen Amtranik. Wie sieht es bei dir aus?"
„Recht. gut! Ich wollte dir diesmal nur mitteilen, daß unser Mutantentrio von Gäa eine Veränderung des Margor-Schwalls ausgespürt hat. Kontrollmessungen haben das bestätigt. Ich weiß nicht, ob und für wen das bedeutungsvoll sein könnte, aber Salik sollte zumindest darüber informiert sein."
„Ich werde es ihm sagen", erwiderte der Vario-Roboter. „Wie haben die Mutanten die Veränderung denn gespürt?"
Tifflor drehte sich zu den Mutanten um, die das Hyperkomgespräch verfolgt hatten.
„Mit unseren paramentalen Gehirnsektoren natürlich", sagte Dun Vapido laut genug, daß es von den Mikrophonzellen des Funkgeräts aufgenommen werden konnte. „Alle paramental veranlagten Wesen werden die Veränderung registriert haben."
„Nur registriert?" fragte der Varioßoboter. „Keine irgendwie gearteten Wirkungen?"
„Keine", versicherte Eawy.
„Dann weiß ich auch noch nicht, ob die Veränderung des Margor-Schwalls irgendeine Bedeutung hat", meinte der Vario-Roboter. „Ich danke euch für euren Anruf, Laria und Tiff."
„Gern geschehen", erwiderte Tifflor. „GrüBe Jen von uns, Anson!"
„Danke!" sagte der Roboter. Der Bildschirm wurde dunkel.
3.
Der Vario-Roboter schwebte noch etwa eine Minute lang unbeweglich vor dem Hyperkomanschluß der Sektion von Martappon, in der er gemeinsam mit Jen Salik lebte und arbeitete.
Er hatte Tifflor nicht direkt belogen, ihm aber seine Vermutung verheimlicht, daß die Veränderung des Margor-Schwalls die Ursache für Jen Saliks Schwierigkeiten sein könnte. Es war allerdings wirklich nur eine Vermutung, eine Hypothese.
Aber es würde sehr wichtig sein, ihr nachzugehen ...
Der Vario-Roboter schwebte durch einen Flur, einen Antigravschacht hinab und gelangte wenig später in die Unterkunft Jen Saliks. Salik saß vor seinem Computer-Terminal und „füt.terte" ihn mit Daten. Der Vario störte ihn nicht, bis Salik die gewünschten Auskünfte vom Computer erhalten hatte.
Erschüttert erkannte der Vario-Roboter, daß Jen Salik nichts weiter getan hatte, als mittels verschiedener Hilfen Fakten zu rekonstruieren, über die er noch vor kurzem selbst verfügt hatte. Offenbar war ein Teil seines Ritterwissens verlorengegangen.
Nach einer Weile drehte Jen Salik sich um und erblickte das Robotei. Auf seinem in wenigen Stunden gealterten Gesicht zeigte sich die Andeutung eines Lächelns.
„Mein lieber Vario! Was gibt es Neues?"
„Tiff hat angerufen", antwortete der Roboter. „Er teilte mir mit, daß das Mutantentrio von Gäa eine Veränderung des Margor-Schwalls registriert hat. Kontrollmessungen haben das bestätigt. Könnte diese Veränderung vielleicht etwas mit deinen Schwierigkeiten zu tun haben?"
Neue Hoffnung leuchtete in Jen Saliks Augen auf - und verblaßte wieder.
„Warum sollte sie, Vario? Ich bin doch kein Mutant. Haben die GäaMutanten unter ähnlichen Schwierigkeiten zu leiden wie
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