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0996 - Der letzte Waffengang

Titel: 0996 - Der letzte Waffengang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einen Monitor. Dazu sagte er: „Wir sind mit der fÜnften Linearetappe Über das Zentrum der Milchstraße hinausgelangt und kornmen mit der sechsten Etappe Über zweieinhalbtausend Lichtjahre in den Innensensektor Null-Nord. Das ist der Großraum mit der Provcon-Faust."
    Tekener las von der rücklaufenden Fluguhr ab, daß die letzte längere Linearetappe in wenigen Minuten abgeschlossen sein wÜrde. Sie hatten damit 52.500 Lichtjahre ohne besondere Komplikationen zurÜckgelegt. Erst als Gail Bedomo in einem Gespräch mit Jen Salik erfahren hatte, daß er zu einem „Entscheidungsduell", mit einem HordenfÜhrer der Garbeschianer flog, war diese Amazone auf die Barrikaden geklettert und Tekener hatte keine andere Wahl gehabt, -als seinen Trumpf auszuspielen.
    Nach dem Austritt aus dem Linearraurn würden sie noch etwa 120 Lichtjahre von der Provcon-Faust entfernt sein. Tekener fand, daß es nichts schaden könnte, wenn Jen Salik während dieses letzten längeren Zwischenstopps in der Kommandozentrale war.
    Er ging zum nächsten Bildsprechgerät, um Salik zu verständigen. Als dessen leicht gerötetes Gesicht auf dem Bildschirm erschien, stellte Tekener fest, daß er sich ganz gut hielt.
    „Wie fühlen Sie sich, Jen?" fragte er.
    „Ich komme Amtranik näher", sagte der kleine Mann und schien vom Bildschirm her durch Tekener hindurchzublicken. „Ich fühle, daß der Ort der Entscheidung schon ganz nahe ist."
    „Verglichen mit der Entfernung zu Sol, sind einhundertzwanzig Lichtjahre natürlich nur ein Katzensprung", meinte Tekener. „Wir machen einen Zwischenstopp. Kommen Sie in die Kommandozentrale?"
    „Unbedingt!"
    „Okay!"
    Tekener schaltete aus. Er hatte sich während des Fluges nicht viel um Salik gekümmert und ihn in Jennifers Obhut gegeben. Er hielt es für wichtiger, die eingehenden Daten über den Margor-Schwall zu überprüfen und Veränderungen festzustellen. Aber in dieser Beziehung hatte sich nicht viel getan. Der Margor-Schwall war längst kein beständiges kosmisches Leuchtfeuer mehr.
    „Jen machte einen frischen Eindruck auf mich", sagte Tekener zu seiner Frau. „Fast schien es mir, als würde die Persönlichkeit des Igsorian von Veylt wieder in ihm dominieren."
    „Das wechselt", sagte Jenny nachdenklich.
    „Was ist los?" wollte Tekener wissen und stieß nach, als Jenny nicht sofort antwortete. „Na los, sage es mir schon."
    „Es ist nichts", antwortete Jenny. „Jen hat mir sehr viel über sich erzählt. Dabei kam nichts heraus, was wir nicht ohnehin schon wußten. Die Flucht vor den Laren in die ProvconFaust, die Rückkehr von Gäa zur Erde im Zuge des Unternehmens Pilgervater, sein Leben als Durchschnittsbürger in Amsterdam ... Aber ich bin ihm dabei nähergekommen - als Mensch, du verstehst."
    „Ja, natürlich", sagte Tekener ungeduldig.
    „Ich habe Jen durch die MESSIER geführt, um ihn abzulenken", fuhr Jenny fort. „Manchmal zeigte er sich an allem überaus interessiert, fragte das Hangarpersonal über technische Details aus und gab Tips wie ein Fachmann.
    Dann wiederum prallte alles von ihm ab, und er redete nur vor sich hin. In solchen Augenblicken war er voll Emotionen. Er unterhielt sich mit dem Lagerverwalter, erkundigte sich eingehend über die Fracht, die für Zwottertracht bestimmt war, verstieg sich mit Robot-Ingenieuren in Fachsimpeleien und war im nächsten Augenblick gleich wieder abwesend. Ich möchte nicht in seiner Lage sein. Einmal in einem melancholischen Augenblick sagte er mir, was ihn wirklich bedrückt. Zuerst hatte er Angst vor dem vielen Wissen, das auf ihn einströmte, jetzt bangt er darum."
    Tekener war plötzlich hellhörig geworden.
    „Du sagst, Jen hat sich technisch interessiert gezeigt?" fragte er. „Kannst du exakt rekapitulieren, um welche technische Einrichtungen er sich besonders gekümmert hat?"
    „Tek!" rief Jenny aus. „Hast du mir überhaupt zugehört?"
    „Aber ja." Er feixte. „Und ich habe erkannt, daß dich Jen an der Nase herumgeführt hat. Er hat dich mit seinen psychischen Problemen abgelenkt, um die Lage erkunden zu können. So sehe ich es. Von jetzt an werde ich auf ihn aufpassen."
    Jenny seufzte.
    „Du bist in deiner Art unverbesserlich. Ich glaube, im Grunde deiner Seele bist du immer noch USO-Spezialist."
    „Darum ergänzen wir uns beide so vortrefflich", meinte er anzüglich. „Ich jedenfalls lasse mich nicht vom Charme eines Ritters der Tiefe blenden. Achtung, da kommt er!"
     
    *
     
    Die letzte große Linearetappe war

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