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0996 - Der letzte Waffengang

Titel: 0996 - Der letzte Waffengang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beendet, die neuen Kursberechnungen liefen an.
    Als Jen Salik auftauchte, wollte ihm Argosen Platz machen, aber Tekener winkte ab und wies seinem Schützling den Konturensitz daneben zu.
    Salik wirkte überaus konzentriert. Er kam auch sogleich zur Sache.
    „Ich nehme an, daß man von der VAZIFAR keine Spur gefunden hat", sagte er, während er die Positionsdaten der MESSIER und die Koordinaten der Provcon-Faust abrief. Tekener war von der Routine, mit der er alle Instrumente handhabte, beeindruckt. Er ahnte, daß Salik in dieser Phase einiges von seinem Ritterstatus zurückgewonnen hatte. Nur ein scharfer Beobachter wie Tekener merkte, daß Saliks Bewegungen manchmal fahrig wurden und es in seinem sonst ausdruckslosen Gesicht zuckte. Er mußte immer noch unter der veränderten Strahlung des Margor-Schwalls leiden, aber mit eiserner Selbstdisziplin kam er darüber hinweg.
    „Stimmt!", sagte Argosen einsilbig auf Saliks Äußerung über die verschwundene VAZIFAR. Er fand es nicht der Mühe wert, Salik über die genaueren Umstände aufzuklären, nämlich daß sie bei jedem Zwischenstopp einen Lagebericht von den im Raum der Provcon-Faust patrouillierenden Schiffen angefordert hatten. Und Salik schien das auch gar nicht zu interessieren. Er akzeptierte die Tatsachen als solche.
    „Programmieren Sie noch nicht den Kurs zur Provcon-Faust", sagte Salik.
    „Bitte?" wunderte sich Argosen.
    „Die Provcon-Faust ist noch nicht aktuell", erwiderte Salik. „Wir steuern zuerst ein anderes Ziel an."
    „Das kommt nicht in Frage! „ ertönte da die Stimme Gail Bedomos hinter Tekener, und gleich darauf schob sie sich an ihm vorbei, bis sie neben Salik stand, der überrascht zu ihr hochsah. Als sich ihre Blicke begegneten, fügte sie etwas versöhnlicher hinzu: „Wir haben auf Zwottertracht eine wichtige Mission zu erfüllen. Wenn Sie ein anderes Ziel haben, warum nehmen Sie nicht eines der Beiboote?"
    „Ist mir recht", sagte Jen Salik. „Mir würde auch eine Space-Jet genügen." Er blickte Tekener an und sagte mit Nachdruck: „Aber ich werde sie allein fliegen."
    „Kapitän Argosen hat Order, uns mit der MESSIER an jedes gewünschte Ziel zu bringen", sagte Tekener.
    „Aber warurn auf einmal dieser Meinungsumschwung, Jen?"
    „Ich passe mich nur den Gegebenheiten an", antwortete Salik, während er auf dem Monitor ein Sternendiagramm über den Provcon-Sektor erscheinen ließ. Tekener erkannte, daß es sich um einen Kubus mit einer Seitenlänge von zehn Parsek handelte. Salik fuhr erklärend fort: „Innerhalb dieses Sektors befindet sich Amtranik.
    Ich werde versuchen, seinen Standort genauer zu lokalisieren."
    „Und wie wollen Sie das machen?" erkundigte sich Tekener.
    „Gefühlsmäßig", sagte Salik nur. Er manipulierte an den Instrumenten, und Tekener sah, daß sich der von Salik erfaßte Raumsektor immer mehr verkleinerte. Das kugelige Gebilde der Provcon-Faust verschwand aus dem rechten Bildrand, und Salik murmelte, wie zu sich selbst: „Ich muß mich weiter westlich halten."
    „Ihre Abweichung von der ProvconFaust beträgt bereits über fünfundzwanzig Lichtjahre", erinnerte Argosen.
    „Ich bin auf dem richtigen Weg, sagte Salik. „Es bereitet doch keine technischen Schwierigkeiten, den Kurs um diesen geringen Wert zu korrigieren?"
    „Es kostet uns nur eine Linearetappe mehr", erwiderte Argosen lakoniseh. „Der Stern, den Sie eingefangen haben, liegt recht genau achtundzwanzig Lichtjahre westlich der Provcon-Faust."
    „Wie heißt er?" wollte Salik wissen.
    „Er ist als Pradels Stern katalogisiert."
    „Ich hätte gerne genauere Unterlagen. Und - könnten wir in einer Linearetappe hingelangen?"
    „Soll ich diesen Kurs tatsächlich programmieren?" fragte Argosen, an Tekener gewandt.
    „Wenn der Ritter der Tiefe es wünscht", meinte Tekener gleichmütig und vermerkte überrascht, daß Salik diesmal gegen diese Anrede nicht protestierte.
    Tekener dachte: Er hat eine Portion Ritterstatus zurückgewonnen.
    „Nur wenn es keine Umstände macht", sagte Salik. „Andernfalls würde ich mir eine Space-Jet leihen."
    Tekener entging die besondere Betonung des letzten Wortes nicht. Wollte ihm Salik damit zu verstehen geben, daß er zu allem entschlossen war, um sein Vorhaben durchzuführen? Nur was genau plante Salik?
    „Ich muß protestieren ...", begann die Entwicklungshelferin wieder. Aber da wurde sie von Jennifer Thyron sanft am Arm genommen und beiseite geführt.
    „Sie sollen Ihren Willen haben, Jen", sagte

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