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0996 - Der letzte Waffengang

Titel: 0996 - Der letzte Waffengang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine neue Chance zu bekommen", sagte er entschieden.
    Lähmstrahlen bestrichen ihn, nahmen jedoch nur örtliche Betäubungen vor. Sein Geist blieb hellwach, er konnte klarer als zuvor denken.
    „Nein, kein Tiefschlaf", schlich sich die sanfte Stimme in seinen Geist. „Du hast lange genug gewartet. Du sollst endlich kämpfen."
    „Aber - wie?"
    „Als Trodar! Du wirst Trodar sein der Anführer der Großen Horde ..."
    Auch Garbeschianer können Glück empfinden!
    Amtranik hatte in diesem Moment ein solch unbeschreibliches Glücksgefühl, wie er es nie für möglich gehalten hätte.
    Zwischen Wahn und Wirklichkeit schwankend, erkannte er sich als die Inkarnation von Trodar, des Hordenführers aller Hordenführer - als die legendäre und mystifizierte Große Horde selbst.
     
    3.
     
    „Kommen Sie mir nicht so, Tekener!" sagte Gail Bedomo erbost, und dabei schienen ihre roten Augen zu glühen. Sie wippte auf den Zehenspitzen, wie um den eklatanten Größenunterschied zu ihrem Gegenüber wettmachen zu wollen. Jenny stand schmunzelnd im Hintergrund; sie war der Meinung, daß Tek mit der kleinen, quirligen Entwicklungshelferin allein fertig werden mußte.
    Gail Bedomo fuhr fort: „Ich habe auch einen Auftrag zu erledigen, und der hat allemal Vorrang denn ich will aufbauen und nicht zerstören. Ich bin bereit, Sie in die Provcon-Faust zu fliegen und Sie drei an jedem Ort abzusetzen, den Sie nennen.
    Aber die MESSIER fliegt auf dem geradesten Kurs nach Point Allegro, Extratouren gibt es nicht. Ich hoffe, wir haben uns verstanden!"
    „Das Verständnis ist einseitig, Ehe Bedomo, denn Sie scheinen nicht zu begreifen, was auf dem Spiel steht", erwiderte Ronald Tekener und griff unter seine Kombination. „Da ich nicht so streitsüchtig bin wie Sie, lasse ich mich auf keine weiteren Diskussionen mehr ein. Das sind meine Vollmachten, Ehe Bedomo."
    Tekener holte unter seiner Kombination den Umschlag mit Tifflors Vollmacht und die Platte mit der gedruckten Chiffre für den Bordcomputer hervor. Als Gail Bedomo die Hand danach ausstreckte, brachte Tekener den Umschlag aus ihrer Reichweite. Dazu meinte er: „Die Unterlagen sind für Kommandant Argosen bestimmt, oder haben Sie ihn gar schon abgesetzt, Ehe Bedomo?"
    Entwicklungshelferin Bedomo, wenn ich bitten darf!" sagte die kleine Frau mit wogendem Busen.
    „Ich habe nicht den Atem, diesen langen Namen auszusprechen", erwiderte Tekener und entfernte sich bereits in Richtung Kommandopult. „Darum wählte ich die Abkürzung Ehe Bedomo."
    Im Weggehen hörte er die Entwicklungshelferin zu Jenny sagen: „Ich kann nicht verstehen, wie Sie mit diesem Patriarchen zusammenleben können."
    Tekener grinste verstohlen. Sein Narbengesicht wurde jedoch sofort wieder ausdruckslos, als er das Kommandantenpult erreichte. Der Kapitän der MESSIER hieß Carpo Argosen und war ein ruhiger und schweigsamer Mann von beachtlicher Leibesfülle. Obwohl er keine großen Worte machte, hielt er seine Mannschaft gut beisammen. Schon beim ersten Kennenlernen hatte Tekener erkannt, daß Argosens Rezept nicht Disziplin, sondern Kameradschaft hieß. Gail Bedomo und ihr aufgescheuchter Haufen von Entwick- lungshelfern war eigentlich der einzige unruhige Pol auf dem 1500-Meter-Kugelraumer.
    „Ich wollte eigentlich nicht damit auftrumpfen", sagte Tekener fast entschuldigend zu dem Kommandanten, während er ihm die Vollmacht übergab. „Aber diese Suffragette läßt mir keine andere Wahl. Sie wurde um eineinhalb Jahrhunderte zu spät geboren."
    „Gail Bedomo?" Kapitän Argosen nickte, während er die Vollmacht überflog und, ohne hinzusehen, die Schaltplatte in einen Schlitz des Kommandopults steckte. „Das ist meine zweite Fahrt mit ihr. Sie ist anstrengender als ein ganzes Rudel Zwotter - und sie schafft auch diese Gnomen von Zwottertracht. Mein Wort!"
    Die beiden Männer wechselten einen verständnisvollen Blick.
    „Okay", sagte Argosen, nachdem er die Auswertung der Speicherplatte bekommen hatte. „Die MESSIER steht zu Ihrer Verfügung. Was ordnen Sie an?"
    „Ich bin nur der Stellvertreter von Jen Salik", antwortete Tekener. „Ich leite nur seine Kursanweisungen an Sie weiter. Wo es möglich ist, können Sie direkt mit ihm zusammenarbeiten. Aber ich werde auf ihn aufpassen, das bleibt jedoch unter uns! Wenn er es zu bunt treibt, werde ich ordnend eingreifen."
    „Verstehe", sagte Argosen.
    „Wie ist unsere Position?" wollte Tekener wissen.
    Der Kapitän zaüberte durch Tastendruck die Koordinaten auf

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