Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0996 - Der letzte Waffengang

Titel: 0996 - Der letzte Waffengang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zerfurchtes Gesicht hinter einem der Fenster.
    „Haben Sie keine Angst !„ rief er hinüber. „Von mir haben Sie nichts zu befürchten."
    Im Haus regte sich nichts. Eine ferne Explosion zeigte an, daß Amtraniks Roboter an einem weiteren Störsender gescheitert waren. Wie leicht hätte dasselbe mit dem Alten geschehen können, wenn er seinen Fund untersucht hätte!
    Die Ortungsgeräte wiesen in unmittelbarer Nähe nur auf den Fusionsreaktor hin. Roboter waren keine in der Nähe. Salik war also nicht bedroht. Er näherte sich langsam dem Haus. Das Gesicht des Alten verschwand hinter dem Fenster, tauchte kurz darauf wieder hinter den Vorhängen eines anderen auf. Salik betrat die Veranda.
    „Ich heiße Jen Salik und komme von Terra", sagte er so laut, daß der Alte ihn hören mußte, „und wer sind Sie?"
    „Was geht Sie das an", kam eine krächzende Stimme aus dem Haus. „Verschwinden Sie wieder. Das ist meine Welt!"
    „Empfangen Sie alle Besucher so unfreundlich?" fragte Salik. Als keine Antwort erfolgte, sagte er: „Kommen Sie heraus, Marcel Pradel. Oder soll ich zu Ihnen kommen?"
    „Nicht in einem Kampfanzug!" rief die krächzende Stimme. „Woher wissen Sie überhaupt, wer ich bin?"
    „Bruder Amos und Ihr Name sind einf ach nicht voneinander zu trennen", sagte Salik. Er überprüfte eingehend seine Ortungsgeräte, ohne von ihnen einen Hinweis auf die Annäherung einer Gefahr zu bekommen. Vielleicht war er hier, in der Oase dieses Mystikers sicherer, als würde er sich irgendwo in der Tiefe der Zyklopenstadt verstecken. Durch seine Ortskenntnisse konnte Pradel zu einem wertvollen Verbündeten für ihn werden. Wenn es irgendwo technische Einrichtungen der Ureinwohner gab, dann würde der Eremit es wissen, „Ich lege jetzt meinen Kampfanzug ab", rief Salik. „Dann komme ich zu Ihnen."
    Kaum hatte sich Salik des Kampfanzuges entledigt und machte einen Schritt auf die Verandatür zu, da erschien in einem Fenster ein Waffenlauf. Ein Energiestrahl löste sich und schlug hinter Salik in das Bündel seines Kampfanzugs ein.
    „So", sagte der Alte zufrieden und senkte den Lauf des Strahlers, „jetzt habe ich mit Ihnen gleichgezpgen und fühle mich bedeutend wohler."
    Salik war im ersten Moment bestürzt. Doch als er erkannte, daß der Alte es nur auf seinen Kampfanzug abgesehen hatte, verzichtete er auf Gegenmaßnahmen. Der Kampfanzug war so und so unbrauchbar, vielleicht konnte er jetzt wenigstens Marcel Pradels Vertrauen erringen.
    Er verspürte nun wieder verstärkt Amtraniks Gegenwart.
    Salik schritt über die Schwelle der Verandatür. Er merkte zu spät, daß Pradel seine Position gewechselt hatte und sich neben der Tür versteckte. Als er ihn sah, drückte ihm der Alte auch schon die Mündung des Strahlers in den Rücken.
    „Bist du überhaupt ein Mensch?" hörte er den Alten fragen.
    „Wie soll ich das verstehen?" wunderte sich Salik.
    „Ich könnte dir ein Loch brennen und dann feststellen, ob du statt eines Gehirns eine Positronik hast", sagte Marcel Pradel. „Aber das ist nicht meine Art. Ich werde auch so mit dir fertig. Wenn sich mein Verdacht bestätigt, dann werde ich dich einfach umprogrammieren."
    „Welcher Verdacht?" wollte Salik wissen. Er verstand den Alten nicht. Als er ihn mit der Waffe bedrohte, hatte er geglaubt, daß der Alte ein Werkzeug Amtraniks sei. Aber hätte Amtranik ihn nicht auf der Stelle töten lassen?
    „Blick durchs Fenster!" forderte der Alte ihn auf.
    Als Salik der Aufforderung nachkam, sah er, wie sich der Oase aus verschiedenen Richtungen die von Amtranik gesteuerten Roboter näherten. Bei einigen blitzte es auf. Strahlenfinger griffen nach der Pflanzeninsel und entfachten eine Flammenhölle.
    „Das sind auch meine Feinde!" rief Salik.
    „Das wird sich herausstellen", sagte der Alte. „Wie auch immer, so kommt man mir nicht bei. Los, vorwärts!"
    Er stieß Salik vor sich her auf eine Wand zu, vor der plötzlich ein waberndes Transmitterfeld aufflammte.
    Bevor sich Salik von seiner Überraschung erholen konnte, bekam er einen Stoß in den Rücken und stürzte auf das Transmitterfeld zu.
     
    6.
     
    Als Jen Salik die Space-Jet aus dem Hangar der MESSIER flog, hatte er keine Ahnung davon, daß zwei blinde Passagiere an Bord waren.
    Jennifer Thyron und Ronald Tekener.
    Tekener hatte richtig vermutet, daß Salik alles daransetzen würde, um allein zu der Auseinandersetzung mit dem Hordenführer Amtranik zu gehen. Aufgrund der Informationen, die Tekener von Jenny

Weitere Kostenlose Bücher