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0996 - Der letzte Waffengang

Titel: 0996 - Der letzte Waffengang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Energieblitze waren Mündungsfeuer. Grelle Strahlenfinger griffen von den Robot-Geschossen auf die Oase hinüber und entfachten eine Flammenhölle. Bäume, Sträucher und Blumen verglühten in dem folgenden Energieorkan, wurden atomisiert. Ein Strahlenfinger schlug in das Gebäude ein und ließ es in einem grellen Lichtblitz bersten.
    Jenny wandte sich geblendet ab. Als sie die Augen wieder hob und zu der Pflanzeninsel hinübersah, war alles vorbei. Kein Grün war mehr zu sehen, nur noch rauchende Trümmer. An einigen Stellen erinnerten Glutnester an das vorangegangene Inferno.
    Die robotischen Kampfmaschinen zogen sich zurück und verschwanden zwischen den Ruinen.
    „War das die Entscheidung?" fragte sich Jenny.
    Tekener verließ seine Deckung und balancierte auf dem nur einen Meter breiten Träger über den Abgrund.
    Jenny folgte ihm, und gemeinsam erreichten sie den Schauplatz des Geschehens. Aus einer Insel des Lebens war ein Ort des Todes geworden. Keine einzige Pflanze war der Zerstörung entgangen, alles war schwarz und trostlos. Von dem Gebäude waren nur verkohlte Reste übriggeblieben.
    „Amtranik hat ganze Arbeit geleistet", sagte Tekener und stapfte durch Staub und Asche zu der Anhöhe, auf der die glosenden Überreste der Eremitage stander. „Das muß Pradels Klause gewesen sein. Möglicherweise hat er sich Amtraniks Zorn zugezogen, well er sich gegen ihn auflehnte. Oder aber er bot Jen Asyl."
    „Mit diesen Kampfrobotern ist Amtranik dem Ritter der Tiefe- haushoch überlegen", meinte Jenny.
    Tekener durchsuchte die rauchenden Trümmet Plötzlich bückte er sich und hob einige halb geschmolzene Metallteile auf. Er untersuchte sie, warf sie fort und wühlte wieder in den Trümmern. Er fend einige weitere Metallteile, die sein Interesse erweckten und betrachtete sie prüfend.
    Schließlich sagte er: „Hier hat ein Kleintransmitter gestanden. Offenbar gibt es irgendwo in den Ruinen auch eine Empfängerstation."
    Er erhob sich wieder.
    „Wenn Jen trier war, dann besteht also die Chance, daß er sich rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte", sagte Jenny hoffnungsvoll. „Aber wo sollen, wir nun nach ihm suchen? Die Zyklopenstadt erstreckt sich etliche Kilome-, ter entlang des Berghangs."
    „Vielleicht finden wir dureh Zufall wieder die Spur", sagte Tekener. „Aber ich verlasse mich nicht auf Zufälle. Besser wir kehren zum Landeplatz zurück und warten dort auf den Sieger. Möglich auch, daß Amtranik zur VAZIFAR zurückkehrt, um sich zu verstärken."
    Eine Weile stander sie schweigend da und lauschten. Nichts war zu hören. Über der Zyklopenstadt lastete unheilvolles Schweigen. Ohne ein weiteres Wort zu wechseln, gingen sie den Weg zurück, den sie gekommen waren, und machten sich an den Aufstieg zur Hochebene.
    Die Ungewißheit über Jen Saliks Schicksal aber blieb.
     
    7.
     
    Die erste Runde war an ihn gegangen. Aber Trodar machte sich nichts vor. Trotz dieses Teilsiegs war er noch weit entfernt von einem Triumph. Er haste schon vor seinem langen Schlaf, und als er nach dem Aufwachen als Amtranik mit Jen Salik konfrontiert worden war, erkannt, daß man einen Ritter der Tiefe nie unterschätzen durfte.
    Wie harmlos Jen Salik sich auch gab, wie verwundbar er sich zeigte - das war nur die Tarnung des Igsorian von Veylt.
    Trodar ließ sich nicht täuschen. Als er in der Maske des Marcel Pradel und mit der Waffe in der Hand seinem Erbfeind gegenüberstand, ließ er sich nicht dazu provozieren, ihn einfach niederzuschießen. Und dafür waren zwei Gründe maßgebend.
    Der eine war der, daß Igsorian von Veylt zweifellos gegen einen solch simplen Angriff abgesichert war, er würde Sicherheitsmaßnahmen für viele Eventualitäten getroffen haben, auch wenn sie nicht augenscheinlich waren.
    Der zweite Grund war diffiziler: Trodar fend es unter seiner Würde, einen Ritter der Tiefe auf so einfallslose Weise zu vernichten.
    Trodar haste sich einen Plan zurechtgelegt, wie er Igsorian von VeyIt auf raffinierte Weise zur Strecke bringen konnte. Doch zuvor wollte er ihn noch erniedrigen und auf drastische Weise demütigen.
    Das war jetzt Trodars Rache für die Schlappe, die er als Amtranik vor 1,2 Millionen Jahren erlitten haste.
    In der Maske Marcel Pradels fühlte er sich dieser Aufgabe gewachsen. Aber er vertraute nicht allein dieser Maske, er mußte auch noch die psychologischen Voraussetzungen schaffen, um seine Rolle glaubhaft zu machen.
    So nahm er nicht einfach mit Igsorian von Veylt Verbindung auf,

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