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0996 - Der letzte Waffengang

Titel: 0996 - Der letzte Waffengang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bekommen hatte, wußte er, daß Salik die SJ-M 13 für seine Zwecke vorbereitet hatte. So konnten sie beide an Bord des Diskusraumers gehen, noch bevor Salik die MESSIER mit dem Schlafgas flutete.
    Nun befanden sie sich auf dern zweiten Planeten von Pradels Stern. Bruder Amos bot sich ihnen so dar, wie er in den Unterlagen beschrieben war: als marsgroße Welt mit karger Flora und einer zum Aussterben verurteilten Tierwelt, die im Schein einer roten, sterbenden Sonne ihre Bahn zog. Die Atmosphäre war für Menschen gut verträglich, das Klima im Äquatorgebiet nicht zu kalt und auch ohne besondere Schutzkleidung zu überstehen.
    Nach der Landung inmitten der Ruinen der Zyklopenstadt und unweit der VAZIFAR machte sich Tekener sofort daran, kaum daß Jen Salik mit dem Shift von Bord gegangen war, die Space-Jet nach einer geeigneten Ausrüstung zu durchsuchen.
    Aber er fand weder Waffen noch Raumanzüge.
    Tekener fluchte.
    „Jen hat alles von Bord gebracht, was er nicht selbst für den Einsatz brauchte", sagte er verärgert.
    „Ich habe dir gesagt, daß Jen sogar die Möglichkeit in Betracht zog, daß er mit uns würde rechnen müssen", sagte Jenny.
    „Du überschätzt den Ritter der Tiefe", erwiderte Tekener. „Er war sich seiner Sache absolut sicher. Sein Plan war auch gut ... Ich bleibe dabei, daß er die übrige Ausrüstung von Bord schaffte, damit sich nicht Amtranik in ihren Besitz bringen konnte."
    „Was nun?" fragte Jenny.
    „Wir müssen uns mit dem begnügen, was wir mit uns tragen", sagte Tekener. „Wir folgen Jen zu Fuß. In diesem Labyrinth wird er mit dem Shift ohnehin nicht weit kommen."
    Sie verließen die Space-Jet und begaben sich in die Richtung, in der der Shift mit Salik verschwunden war.
    Die Luft war dünn und unbewegt. Sie mußten tief Atem holen, um genügend Sauerstoff zu bekommen. Unter einer größeren Schwerkraft wäre ihr Marsch durch die Zyklopenstadt beschwerlich gewesen, aber die 0,72 Gravos verschafften ihnen Erleichterung.
    Am Ende des Hochplateaus angekommen, erkletterten sie eine Ruine, von der sie eine gute Aussicht auf die Ebene hatten. Sie kamen gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie der Shift mit der Riesenechse zusammenstieß. Die nachfolgende Explosion verleitete Tekener zu der Feststellung: „Das Duell hat begonnen."
    In der Folge verloren sie Salik aus den Augen. Von Amtranik war ohnehin nichts zu sehen.
    „Der Hordenführer hat den Vorteil, daß er früher hier war und Vorbereitungen treffen konnte, um Jen einen gebührenden Empfang zu bieten", sagte Jenny bekümmert.
    „Nanu, ich dachte, du hältst so große Stücke auf den Ritter der Tiefe?" wunderte sich Tekener und setzte seinen Weg durch die Zyklopenstadt fort, die sich hier über den steilen Hang in die Tiefe erstreckte. Der Abstieg über das Gefälle war nicht beschwerlich, denn sie schritten über die Verstrebungen, die die aufragenden Skelettpfeiler miteinander verbanden, und es fand sich immer wieder eine „Brücke", über eine Kluft.
    „Uns ist Jen als Igsorian von Veylt allemal überlegen", antwortete Jenny. „Das hat er bewiesen, auch wenn wir uns als blinde Passagiere einschmuggeln konnten. Aber gegen den Hordenführer der Garbeschianer stehen seine Chancen ungleich schlechter."
    Tekener sagte darauf nichts. Er wollte keine Prognosen über den Ausgang des Duells stellen. Wenn es in seiner Macht lag, darauf Einfluß zu nehmen, würde er es jederzeit bedenkenlos tun. Die Frage war nur, wie ihm das unter diesen Umständen, ohne die entsprechende Ausrüstung, gelingen konnte.
    Jenny schien seine Überlegungen zu erraten, denn sie sagte: „Wie sollen wir die Duellanten finden?"
    Bevor Tekener etwas antworten. konnte, erklangen aus der Ferne eine Reihe von Explosionen, die in der dünnen Atmosphäre nur schwach zu hörer waren.
    Tekener zeigte die Andeutung eines Lächelns.
    „Die beiden machen auf ihre Weise auf sich aufmerksam", sagte er und schlug die Richtung ein, aus der die Kampfgeräusche kamen.
    „Da!"
    Jenny wies in den purpur verfärbten Himmel. Tekener folgte mit den Augen der Richtung ihres ausgestreckten Armes und sah, wie sich aus den Ruinen ein dunkler Punkt erhob.
    „Jen in seinem Kampfanzug", stellte er fest und verfolgte die Flugbahn der kleinen Gestalt, die jedoch bald darauf zwischen den aufragenden Nadeltürmen verschwand.
    Tekener änderte die Richtung.
    „Es hat auch etwas Gutes, daß wir praktisch mit leeren Händen dastehen", sagte er wie zum Trost. „So können wir wenigstens

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