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0999 - Heimkehr

Titel: 0999 - Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mittel des Bord-Videos.
    Es hatte wenig Sinn, mit den Chutaristen zu diskutieren. Man konnte ihnen ihre verborgenen Ängste nicht nehmen, zumal sie nicht bereit waren, zuzugeben, daß sie Angst hat-ten.
    Sie waren von Anfang an dabei gewesen. Sie waren mit der BASIS aufgebrochen und hatten als Mitarbeiter der Bord-Video-Station alle Ereignisse verfolgen können, und dennoch hatten sie nicht erkannt, wie tiefgreifend und vielschichtig das Geschehen gewesen war, in das die Besatzung der BASIS hineingezogen worden war.
    Rhodan dachte daran, wie es sein würde, wenn die BASIS ins Solsystem zurückkehrte. Zweifellos würde er dann zahllose Fragen zu beantworten haben. Ein großer Bericht vor dem Parlament der LFT und seinen Ausschüssen würde im Mittelpunkt dieser Berichter-stattung stehen.
    Würde es ihm jedoch gelingen, seine Worte so zu formulieren, daß seine Zuhörer auch wirklich verstanden, was er aussagen wollte? Würden sie begreifen, daß ein geschichtli-cher Abschnitt von großer Bedeutung hinter ihnen allen lag?
    Rhodan war sich darüber klar, daß er sich auf seine Rede gründlicher als auf jede ande-re zuvor vorbereiten mußte. Es würde nicht genügen, allem Tatsachen aufzuzählen, wich-tiger noch war es, die psychologischen und historisch relevanten Hintergründe so aufzu-zeigen, daß alle begriffen, und daß die Menschen sich in jeder Hinsicht auf die nun bevor-stehende Epoche einstellten.
    Rhodan drückte eine Taste am Interkom und rief die führenden Psychologen und Rheto-riker der BASIS zu sich.
     
    *
     
    Gucky materialisierte in einem Raum, der sich an die Zentrale der Anlage von Martappon anschloß. Der Kommandant Shakan stand vor einem Getränkeautomaten, schien jedoch vergessen zu haben, was er da eigentlich wollte. Er dachte über sich und Papriestal und über die Zukunft der Orbiter nach. Er fühlte sich leer und ausgebrannt.
    Die Aufgabe, die ihm ursprünglich gestellt worden war, hatte sich erledigt.
    Garbeschianer existierten nicht mehr in der Galaxis. Damit war seine Schöpfung im Grunde genommen überflüssig geworden.
    Shakan war sich darüber klar, wußte jedoch nicht, welche Konsequenzen er daraus zie-hen sollte.
    Er lehnte die Pläne und Ideen seines Konkurrenten Papriestal nicht mehr grundsätzlich ab. Das war auch der Grund dafür, daß er nicht mit aller Härte gegen ihn vorgegangen war. Ihn störte jedoch, daß Rokal Papriestal die Initiative an sich gerissen und eine stän-dig wachsende Anhängerschaft zu verzeichnen hatte. Unter diesen Umständen brachte Shakan es nicht fertig, sich der Freiheitsbewegung anzuschließen, weil er Papriestal da-mit anerkannt hätte.
    Er dachte an Jen Salik und daran, daß noch völlig ungewiß war, wann und ob der Ritter nach Martappon zurückkehrte. Tiefe Zweifel über Saliks Rückkehr verunsicherten die Tobbon-Type. Shakan war ein Mann, der nur ungern von der einmal eingeschlagenen Richtung abwich. Daher konnte er sich auch nicht entschließen, sich gegen Jen Salik zu stellen und Veränderungen innerhalb der ANLAGE zu schaffen, von denen er nicht wußte, ob Salik sie akzeptieren würde. Er wollte alles so lassen, wie es war, und abwarten.
    „Irgendwann mußt du dich aber entscheiden, Dicker", sagte der Ilt mit schriller Stimme.
    Er schwebte einen Meter über dem Tisch. Die Arme hielt er gekreuzt vor der Brust.
    Shakan fuhr wie vom Schlag getroffen herum. Die kleinen, gelben Augen schienen völlig in seinem Schädel zu verschwinden.
    Gucky merkte, daß der Orbiter einen Schock erlitten hatte, und er ließ sich auf den Tisch herab sinken.
    „Nur nicht aufregen, Dicker", sagte er. „Das ist alles ganz normal. Jedenfalls für mich.
    Und für Jen Salik wäre es auch keine Sensation, wenn er mich so sehen würde. Klar?"
    „Was willst du hier?" fragte Shakan mühsam. Er fühlte eine seltsame Schwäche in den Beinen, die jedoch rasch verging. Er lehnte sich gegen die Wand und überlegte, wonach er greifen sollte, um es Gucky an den Kopf zu werfen. Er war sich dessen sicher, daß er das Wurfgeschoß so wuchtig schleudern konnte, daß er seinen vorwitzigen Besucher da-mit betäuben, wenn nicht gar töten konnte.
    „Dumme Frage", antwortete der Mausbiber. „Ich will dafür sorgen, daß du endlich vernünftig mit Perry sprichst. Das ist schließlich deine Pflicht - oder?"
    Shakan entdeckte einen geschlossenen Becher mit einem Eiweißgetränk. Er glaubte, daß das Gefäß schwer genug war, als Waffe zu dienen. Er nahm es mit einer beiläufigen Bewegung

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