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10 - Das Kloster Der Toten Seelen

10 - Das Kloster Der Toten Seelen

Titel: 10 - Das Kloster Der Toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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konzentrieren, denn in seinem Kopf dröhnte es immer noch, um einen Satz in der Sprache der Britannier zu bilden. Es war schon viele Jahre her, daß er sie zum letztenmal benutzt hatte. Es wollte ihm nicht gelingen. Also griff er auf Latein zurück, denn das beherrschte er weitaus besser, wie er sich nun erinnerte.
    Als der Mönch seine lateinischen Worte vernahm, blickte er erleichtert. Auf seinem rundlichen Gesicht zeichnete sich ein Lächeln ab.
    »Du befindest dich in Porth Clais, angelsächsischer Bruder.«
    Der Mann hielt ihm erneut den Becher hin, in dem sich Wasser befand. Eadulf hob den Kopf diesmal ohne Hilfe und trank. Er ließ sich wieder auf das Kissen fallen. Da dämmerte es ihm.
    »Porth Clais? Ich war an Bord eines Schiffes, das von Loch Garman abgelegt hatte. Wo liegt Porth Clais und was ist geschehen …? Fidelma? Wo ist meine Gefährtin, Schwester Fidelma? Sind wir Schiffbrüchige? Mein Gott! Was ist geschehen …?«
    Eadulf versuchte sich aufzurichten. Der untersetzte Mönch drückte ihn sanft, aber entschlossen wieder auf sein Lager zurück. Er mußte wohl sehr geschwächt sein, wenn er einer einzigen Hand nichts entgegensetzen konnte.
    »Alles zu seiner Zeit, angelsächsischer Bruder«, erwiderte der Mann freundlich. »Es war kein Schiffbruch. Alles ist in Ordnung. Du bist, wie ich schon sagte, in Porth Clais im Königreich von Dyfed. Es ist dir nicht so gut ergangen, mein Freund.«
    In Eadulfs Kopf pochte es. Er fuhr sich mit der Hand darüber und war überrascht, als er an der Schläfe eine leichte Beule fühlte.
    »Ich begreife nicht. Was ist geschehen?«
    »Woran erinnerst du dich als letztes, angelsächsischer Bruder?«
    Eadulf versuchte, den Wirrwarr in seinem Kopf zu ordnen. »Ich befand mich an Bord eines Schiffs. Wir waren erst eine Tagesreise von Loch Garman entfernt und segelten auf die Küste von Kent zu … Ah, jetzt fällt es mir wieder ein. Es gab einen Sturm.«
    Blitzartig wurde ihm alles klar. Sie waren erst eine Tagesreise von Loch Garman entfernt gewesen. Die Küste von Laigin, dem südöstlichen der fünf Königreiche von Éireann, war hinter dem Horizont verschwunden, als ein heftiger Wind aufkam und hohe Wellen über das schwankende Schiff schlugen. Gnadenlos wurden sie hin und her geworfen. Noch ehe der Kapitän und die Mannschaft die Segel einholen konnten, hatte eine heftige Böe sie in Fetzen gerissen, so unerwartet war der Sturm losgebrochen. Eadulf erinnerte sich, daß er Fidelma unter Deck gelassen hatte und hinaufgegangen war, um den Seeleuten seine Hilfe anzubieten.
    Der Kapitän hatte sein Angebot schroff abgelehnt.
    »Eine Landratte nützt mir soviel wie ein Eimer mit Loch«, rief er barsch. »Geh wieder runter und bleib da!«
    Vor seinen Augen sah er nun, wie er über das schwankende, überspülte Deck zurückgegangen war, gekränkt und verärgert, bis zu den Stufen, die zu den Kajüten hinunterführten. Gerade als er sich hinunterbegeben wollte, schien die mächtige See das Schiff hochzuwerfen und es nach vorn zu schleudern. Er verlor den Halt, und seine letzte Erinnerung war die, daß er nach vorn gerissen wurde und dann … dann nichts, bis zu seinem Erwachen vor ein paar Augenblicken.
    Der stämmige Mönch lächelte.
    »Und wie ist dein Name?« fragte er.
    »Ich bin Eadulf von Seaxmund’s Ham, Abgesandter des Erzbischofs Theodor von Canterbury«, erwiderte Eadulf auf der Stelle und fragte dann verwirrt: »Doch wo ist Schwester Fidelma, meine Begleiterin? Was geschah mit dem Schiff? Wie bin ich hierhergekommen? Wo, sagst du, befinde ich mich?«
    Der rundgesichtige Mönch grinste und hob die Hand, um der Flut von Fragen Einhalt zu gebieten. »Es scheint, daß der Stoß gegen den Kopf weder deinen geistigen Fähigkeiten noch deiner Ungeduld geschadet hat, angelsächsischer Bruder.«
    »Meine Geduld hängt am seidenen Faden«, entgegnete Eadulf heftig und versuchte wieder, sich im Bett aufzurichten und seine pochende Schläfe zu vergessen. »Antworte mir, denn ich weiß nicht, wie ich meine Ungeduld im Zaum halten soll.«
    Der stämmige Mann schüttelte den Kopf mit spöttischem Bedauern, wobei er mit der Zunge ein abschätziges Geräusch von sich gab. »Hast du nie das Sprichwort Vincit qui patitur gehört, angelsächsischer Bruder?«
    »Das ist keine meiner Maximen, Bruder. Häufig zeigt die Geduld allein keine Resultate. Manchmal ist sie nur ein Vorwand, nichts zu tun. Erkläre mir, was geschehen ist.«
    Der Mönch richtete die Augen zur Decke und hob

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