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10 - Das Kloster Der Toten Seelen

10 - Das Kloster Der Toten Seelen

Titel: 10 - Das Kloster Der Toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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geht es dir? Bist du wohlauf?« fragte sie besorgt. »Die Schwellung an deiner Schläfe scheint zurückzugehen.«
    Eadulf antwortete ihr mit einem mühsamen Lächeln. »Ich fühle mich so, wie jemand sich eben fühlt, der durch einen Sturz einen Tag lang bewußtlos war.«
    Sie seufzte erleichtert, hielt aber seine Hände nach wie vor in den ihren. Dann besah sie sich seinen Kopf. Sie war zufrieden und entspannte sich sichtlich.
    »Ich habe mir solche Sorgen gemacht«, sagte sie lächelnd. Als sie Bruder Rhodri bemerkte, der nun in der Tür stand, ließ sie schnell Eadulfs Hände los und rückte von ihm ab. »Hat dir Bruder Rhodri erklärt, wo du dich befindest und was geschehen ist?«
    »Wie ich verstanden habe, hat unser Schiff Porth Clais angelaufen, um Schutz vor dem Sturm zu suchen.«
    »An der Küste von Dyfed«, fügte Fidelma hinzu. »Es war wirklich ein fürchterliches Unwetter. Sobald wir den Hafen erreicht hatten, bestand ich darauf, dich in dieses Hospiz zu bringen, denn es war nicht sicher, ob du durch den Sturz nicht noch weitere Verletzungen davongetragen hattest.«
    »Man hat sich anscheinend bestens um mich gekümmert.« Eadulf lächelte. »Wir können sofort an Bord des Schiffes zurückkehren und unsere Reise fortsetzen, wenn du es möchtest.«
    Zu seiner Überraschung schüttelte Fidelma den Kopf. »Unser Schiff ist heute morgen mit der Flut ausgelaufen. Der Kapitän wollte nach dem Sturm so schnell wie möglich weitersegeln. Die zerfetzten Segel hat er rasch austauschen lassen.«
    »Was?« Eadulf hievte sich mühsam hoch und saß nun steif im Bett. »Er hat uns hier im Stich gelassen? Wir haben ihn dafür bezahlt, daß er uns ins Königreich Kent bringt. Willst du etwa sagen, daß er auf und davon ist und uns hier, fern von allem, zurückgelassen hat?«
    Fidelma spitzte vorwurfsvoll die Lippen. Ihre Augen wanderten zu Bruder Rhodri hinüber. Sie hatten sich in Fidelmas Muttersprache unterhalten, die Eadulf genausogut beherrschte wie seine eigene und vielleicht noch besser als Latein. Wollte sie ihn warnen?
    »Wir sind hier nicht fern von allem. Das Königreich von Dyfed unterhält gute Beziehungen zu anderen Ländern und Königreichen. Und im übrigen hat uns der Kapitän einen Teil unseres Reisegeldes zurückgezahlt.«
    Eadulf schaute nun auch zu Bruder Rhodri. Offenbar verstand er ihre Sprache ein wenig, denn er schien der Unterhaltung gefolgt zu sein.
    »Ich wollte nur sagen, daß wir von Canterbury noch weit weg sind«, stellte Eadulf klar. »Es ist schon ärgerlich, daß der Kapitän nicht warten konnte.«
    »Kommt Zeit, kommt Rat. Es wird sich schon ein Weg finden«, tröstete ihn Fidelma.
    Unwillig zuckte Eadulf mit den Schultern. »Wir haben nicht so viel Geld, als daß wir es uns leisten könnten, etwas unnütz auszugeben«, mahnte er sie. »Wir müssen ein neues Schiff finden, und die Reise nach Canterbury wird teurer als erwartet für uns werden.«
    Fidelma tat seine Worte mit einer Geste ab. »Wichtig ist, daß du dich ausruhst und wieder ganz zu Kräften kommst, Eadulf«, entgegnete sie mit Nachdruck. »Denk dran, die Gezeiten des Meeres kommen und gehen.« Sie wollte aufstehen.
    »Bleib noch ein wenig sitzen«, drängte Eadulf sie. »Ich bin nicht müde.«
    Fidelma schaute wieder zu Bruder Rhodri, der gerade eine Lampe anzündete, denn während ihrer Unterhaltung war die Dämmerung langsam hereingebrochen.
    »Es ist Zeit für die Abendmahlzeit«, sagte er. »Soll ich dir auf einem Tablett etwas bringen, Schwester?«
    »Danke, Bruder. Das wäre sehr freundlich.«
    Der Mönch wandte sich an Eadulf. »Du siehst aus, als könntest du noch ein wenig Brühe vertragen, Bruder. Ich kümmere mich darum.«
    Als er fort war, lächelte Eadulf Fidelma schüchtern an. »Es tut mir leid, daß ich dich in diese Situation gebracht habe.«
    »Warum? Es ist immer faszinierend, ein neues Land kennenzulernen, auch wenn man es gar nicht beabsichtigt hat.«
    Auf einmal wirkte Eadulfs Gesicht düster. »Das Land der Britannier mag vielleicht für dich faszinierend sein, aber für mich ist es das nicht.«
    »Was meinst du damit?«
    »Die Sachsen sind bei den Britanniern nicht gerade willkommen, auch wenn Bruder Rhodri sich von christlicher Nächstenliebe leiten läßt.«
    »Haben die Britannier einen Grund, die Sachsen nicht zu mögen?« fragte Fidelma.
    Eadulf blickte sie scharf an. Machte sie sich über ihn lustig? Sie kannte die jüngste Geschichte dieser beiden Inseln nur zu gut.
    »Du weißt, daß das

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