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10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

Titel: 10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Cersei starrte ihn verständnislos an. »Mit welcher Frau? Warum? Wo ist er hin?«
    »Niemand weiß es. Wir haben keine weiteren Nachrichten über ihn. Die Frau war vielleicht die Tochter des Abendsterns, Lady Brienne.«
    Sie. Die Königin erinnerte sich an die Jungfrau von Tarth, ein riesiges, hässliches watschelndes Weib, das sich in das Kettenhemd eines Mannes kleidete. Jaime würde mich wegen eines solchen Geschöpfs niemals im Stich lassen. Mein Rabe hat ihn nie erreicht, sonst wäre er gekommen.
    » Wir haben Berichte erhalten, denen zufolge überall im Süden Söldner gelandet sind«, fuhr Ser Kevan fort. »Auf Tarth, auf den Stepstones, auf dem Cape Wrath … woher Stannis die Münzen hat, um eine Freie Kompanie anzuheuern, würde ich nur zu gern wissen. Ich habe nicht die Stärke, mich um sie zu kümmern, nicht hier. Mace Tyrell schon, aber er will sich nicht rühren, ehe diese Sache mit seiner Tochter nicht geklärt ist.«
    Ein Henker könnte die Sache mit Margaery ganz schnell entscheiden. Cersei waren Stannis und seine Söldner vollkommen gleichgültig. Die Anderen sollen ihn und die Tyrells holen. Sollen sie sich doch gegenseitig abschlachten, das wäre das Beste für das Reich. »Bitte, Onkel, holt mich hier heraus.«
    »Wie denn? Mit Waffengewalt?« Ser Kevan ging zum Fenster, schaute hinaus und runzelte die Stirn. »Ich müsste diesen Heiligen Ort in ein Schlachthaus verwandeln. Und außerdem habe ich nicht genug Männer. Der größte Teil unserer Streitmacht war mit deinem Bruder in Riverrun. Ich hatte keine Zeit, ein neues Heer aufzustellen.« Er drehte sich wieder zu ihr um. »Ich habe mit Seiner Hohen Heiligkeit gesprochen. Er wird dich nicht freilassen, ehe du für deine Sünden gebüßt hast.«
    »Ich habe gebeichtet.«
    » Gebüßt hast, habe ich gesagt. Vor der Stadt. Ein Bußgang …«
    »Nein.« Sie wusste, was ihr Onkel sagen wollte, und sie wollte es nicht hören. »Niemals. Sagt ihm das, wenn Ihr wieder mit ihm sprecht. Ich bin eine Königin, keine Hafenhure.«
    »Dir würde nichts geschehen. Niemand wird dich anrühren …«
    » Nein « , sagte sie, schärfer. »Eher würde ich sterben.«
    Ser Kevan blieb ungerührt. »Wenn das dein Wunsch ist, wirst du ihn vielleicht schon bald gewährt bekommen. Seine Hohe Heiligkeit ist entschlossen, dir wegen Königsmord, Gottesmord, Inzest und Hochverrat den Prozess zu machen.«
    »Gottesmord?« Beinahe hätte sie gelacht. »Wann habe ich denn einen Gott umgebracht?«
    »Der Hohe Septon spricht für die Sieben hier auf Erden. Wenn du ihn schlägst, schlägst du die Götter selbst.« Ihr Onkel hob eine Hand, ehe sie widersprechen konnte. »Es ist nicht gut, über solche Dinge zu sprechen. Nicht hier. Die rechte Zeit dafür ist der Prozess.« Er sah sich in der Zelle um. Der Ausdruck in seinem Gesicht sprach Bände.
    Jemand belauscht uns. Selbst hier durfte sie nicht offen sprechen. Sie holte tief Luft. »Wer wird über mich zu Gericht sitzen?«
    »Der Glauben«, sagte ihr Onkel, »solange du nicht auf einem gerichtlichen Zweikampf bestehst. In diesem Falle müsstest du durch einen Ritter der Königsgarde vertreten werden. Wie auch immer die Sache ausgeht, deine Herrschaft ist zu Ende. Ich werde als Tommens Regent dienen, bis er volljährig wird, und Mace Tyrell wurde zur Hand des Königs ernannt. Großmaester Pycelle und Ser Harys Swyft bleiben auf ihren Posten, aber Paxter Redwyne ist jetzt Großadmiral, und Randyll Tarly hat die Pflichten des Justiziars übernommen.«
    Beides Gefolgsleute der Tyrells. Die gesamte Regierung des Reiches war in die Hände ihrer Feinde gelegt worden, Freunden und Verwandten von Königin Margaery. »Margaery wird ebenfalls beschuldigt. Sie und ihre Basen. Wie kommt es, dass die Spatzen sie freigelassen haben und mich nicht?«
    »Randyll Tarly hat darauf bestanden. Er erreichte King’s Landing als Erster, als dieser Sturm losbrach, und er hat sein Heer mitgebracht. Den Tyrell-Mädchen wird ebenfalls der Prozess gemacht, aber die Anklagepunkte in ihrem Fall sind schwach, wie Seine Hohe Heiligkeit einräumt. Alle Männer, die als Liebhaber der Königin genannt wurden, haben den Vorwurf abgestritten oder widerrufen, außer deinem verstümmelten Sänger, der halb wahnsinnig zu sein scheint. Daher hatte der Hohe Septon die Mädchen in Tarlys Obhut gegeben, und Lord Randyll hat einen heiligen Eid geschworen, sie zu überstellen, sobald der Prozess beginnt.«
    »Und ihre Ankläger?«, wollte die Königin wissen. »Wo befinden

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