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10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

Titel: 10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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sagte er über einen großen Burschen. »Der da mit dem roten Haar ist Gerrick Königsbluts Abkömmling. Er stammt aus der Linie von Raymun Rotbart, wenn man ihm glauben darf.« Die beiden sahen sich ähnlich genug, um Zwillinge zu sein, doch Tormund beharrte darauf, sie seien Vettern und ein Jahr auseinander. »Einer wurde von Harl dem Jäger gezeugt und der andere von Harl dem Hübschen, aber beide mit der gleichen Frau. Die Väter hassen einander. Wenn ich du wäre, würde ich den einen nach Eastwatch und den anderen zu eurem Shadow Tower schicken.«
    Weitere Geiseln waren die Söhne von Wied Wanderer, von Brogg, von Devyn Seehundhäuter, Kyleg mit dem Holzohr, Morna Weißmaske, dem Großen Walross …
    »Das Große Walross? Ehrlich?«
    »An der Eisigen Küste haben sie komische Namen.«
    Drei Geiseln waren Söhne von Alfyn Krähentöter, einem berüchtigten Räuber, der von Qhorin Halbhand erschlagen worden war. Jedenfalls behauptete Tormund das. »Sie sehen überhaupt nicht wie Brüder aus«, merkte Jon an.
    »Halbbrüder von verschiedenen Müttern. Alfyns bestes Stück war ein winziges Ding, kleiner noch als deines, aber er hat nie lange gezögert, es irgendwo reinzustecken. Er hatte in jedem Dorf einen Sohn.«
    Von einem besonders dürren Jungen mit rattenhaftem Gesicht sagte Tormund: »Der ist ein Welpe von Varamyr Sechsleib. Erinnerst du dich an Varamyr, Lord Krähe?«
    Gewiss. »Der Leibwechsler.«
    »Ja, das war er. Ein bösartiger kleiner Zwerg. Vermutlich ist er längst tot. Seit der Schlacht hat ihn niemand mehr gesehen.«
    Zwei der Jungen waren verkleidete Mädchen. Als Jon sie sah, schickte er Rory und den Großen Liddle los, um sie zu ihm zu bringen. Eines kam artig mit, das andere wehrte sich mit Händen und Füßen und biss um sich. Das könnte böse enden. » Haben die beiden berühmte Väter?«
    »Ha! Die mageren Dinger? Unwahrscheinlich. Sie sind ausgelost worden.«
    »Das sind Mädchen.«
    »Ach?« Tormund blinzelte die beiden aus dem Sattel an. »Ich und Lord Krähe haben gewettet, wer von euch das größte Schwänzchen hat. Zieht die Hosen runter und lasst uns mal sehen.«
    Eines der Mädchen wurde rot. Das andere starrte ihn trotzig an. »Lass uns in Ruhe, Tormund Riesengestank. Lass uns gehen.«
    » Ha! Du hast gewonnen, Krähe. Die haben gar kein Schwänzchen. Doch die Kleine hat zumindest Eier. Eine zukünftige Speerfrau.« Er rief seinen Männern zu: »Sucht ein paar Mädchensachen für die hier, ehe sich Lord Snow in die Hosen macht.«
    »Ich brauche zwei Jungen, die ihre Stelle einnehmen.«
    »Wieso das?« Tormund kratzte sich den Bart. »Eine Geisel ist eine Geisel, scheint mir. Dein großes scharfes Schwert kann einem Mädchen den Kopf genauso gut abhauen wie einem Jungen. Ein Vater liebt auch seine Töchter. Die meisten Väter jedenfalls.«
    Es sind nicht die Väter, die mir Sorge bereiten. » Hat Mance jemals das Lied von der Tapferen Danny Flint gesungen?«
    »Nicht dass ich wüsste. Wer soll das gewesen sein?«
    »Ein Mädchen, das sich als Junge verkleidet hat, um das Schwarz anzulegen. Ihr Lied ist traurig und schön. Was mit ihr passiert ist allerdings nicht.« In manchen Fassungen des Liedes spukte ihr Geist immer noch durch den Nightfort. »Ich schicke die Mädchen nach Long Barrow.« Die einzigen Männer dort waren der Eiserne Emmett und der Schwermütige Edd, und beiden vertraute er. Das konnte er bei weitem nicht von allen seinen Brüdern behaupten.
    Der Wildling begriff. »Ihr Krähen seid böse Vögel.« Er spuckte aus. »Also noch zwei Jungen. Die bekommst du.«
    Nachdem neunundneunzig Geiseln an ihnen vorbei und unter der Mauer hindurchgegangen waren, rief Tormund Riesentod selbst die letzte herbei. »Mein Sohn Dryn. Du wirst gut für ihn sorgen, Krähe, oder ich brate mir deine schwarze Leber und esse sie.«
    Jon sah sich den Jungen genau an. Er ist in Brans Alter, oder vielmehr dem Alter, in dem er wäre, wenn Theon ihn nicht getötet hätte. Dryn fehlte allerdings Brans freundliches Wesen. Er war ein klobiger Junge mit kurzen Beinen, dicken Armen und einem breiten roten Gesicht, eine verkleinerte Ausgabe seines Vaters mit einem dunkelbraunen Wuschelkopf. »Er wird mir persönlich als Page dienen«, versprach Jon.
    »Hörst du das, Dryn? Pass nur auf, dass du dir nicht zu viel einbildest.« Zu Jon sagte er: »Gelegentlich braucht er eine Tracht Prügel. Pass aber auf seine Zähne auf. Er beißt.« Er griff nach seinem Horn und stieß erneut hinein.
    Diesmal kamen

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