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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Echtfeuer auf bewegliche Ziele. Stattdessen würden sie das Herabklettern von Malloys Hubschrauber am langen Seil üben.
    Ein anstrengender, wenn auch nur routinemäß iger Tag stand Rainbow bevor. Im stillen fügte Chavez noch »langweilig« hinzu, aber John gab sich alle Mühe, die Routine abwechslungsreich zu gestalten. Außerdem wiederholte man die Grundausbildung, weil sie, nun ja, grundlegend war für ihren Job. Es waren die eintrainierten Griffe und Kniffe, an die man sich hielt, wenn ein Kampfeinsatz ihrer Kontrolle entglitt und keine Zeit mehr blieb, groß nachzudenken. Deshalb konnten sich die Männer anpassen, wenn die Übungsvorgaben vom sonst üblichen Szenario abwichen, und jeder einzelne wußte - manchmal wortlos und wie durch Gedankenlesen -, was er und seine Partner zu tun hatten. Das war der Lohn für den sturen, monotonen Drill. Team-2 war ebenso wie Peter Covingtons Team-1 zu einem großen, lebendigen Organismus verschmolzen, dessen einzelne Glieder wie von selbst perfekt koordiniert zusammenwirkten. Wenn Chavez darüber nachdachte, kam es ihm oft unglaublich vor; alles ging so selbstverständlich wie das Ein- und Ausatmen. Allein wie Mike Pierce im Worldpark über den Tisch gehechtet war! Das gehörte nicht zur Trainingsroutine, aber er hatte impulsiv und perfekt reagiert. Schade war nur, daß der Täter nicht gleich ins Hirn, sondern erst in den Rücken getroffen wurde, auch wenn die Wunden sofort tödlich waren - bevor ein zweites Geschoß ihm den Kopf abriß. Und die anderen Teammitglieder vertrauten vollkommen darauf, daß Pierce seinen Bereich unter Deckung hielt, um sich, sobald jeder Widerstand ausgemerzt war, den anderen anzuschließen. Wie die Finger einer Hand, dachte Chavez, eine tödliche Faust bilden oder getrennte Aufgaben übernehmen können, weil alle Finger vom Verstand gelenkt werden. All das waren seine Männer. Und das war das Schönste daran.

    ***

    An Waffen zu kommen war die leichteste Übung. Außenstehenden mochte das merkwürdig vorkommen - aber mit Gewehren gingen die Iren um wie Eichhörnchen mit Nüssen; stets wurden welche gehortet, und manchmal vergaß man sogar, wo zum Teufel sie versteckt waren! Eine Generation lang hatte man die IRA mit Waffen beliefert, und die IRA hatte sie hauptsächlich unterirdisch versteckt. Für später, wenn die Zeit gekommen wäre, daß die gesamte irische Nation sich, von Provos angeführt, gegen die englischen Eindringlinge erheben und sie für immer vom geheiligten Boden der grünen Insel vertreiben würde... Oder so ähnlich, dachte Grady. Mit eigener Hand hatte er über dreitausend Schießeisen vergraben, meist AKMS-Sturmgewehre russischer Bauart, wie hier auf dem Feld eines Bauernhofs in Tipperary County. Er hatte die Ladung vierzig Meter westlich der alten Eiche eingebuddelt, vom Haus aus gesehen hinter dem Hügel. Sie lagen zwei Meter tief, damit kein Traktor sie beschädigen oder zufällig freilegen konnte, aber noch immer flach genug, um mit dem Spaten innerhalb von zwei Stunden dranzukommen. Etwa hundert von ihnen hatte ihnen 1984 eine mildtätige Seele überlassen, der er im Libanon begegnet war. Dazu die vorab geladenen Plastikmagazine, zwanzig pro Gewehr. Das alles war in mehreren Kisten vernagelt, Waffen und Munition in Ölpapier gewickelt, was er von den Russen gelernt hatte, um sie gegen Feuchtigkeit zu schützen. Die meisten Pakete waren noch wohlverschnürt, wie Grady feststellte, als er seine Auswahl traf. Zwanzig legte er beiseite, deren Papier er aufriß, um nach Rost oder Korrosionsspuren zu suchen und die Bolzen und Hebel zu überprüfen. Die Waffen sahen aus, als wären sie eben erst frisch aus der Fabrik bei Kazan gekommen. Die AKMS war eine verbesserte Version der AK-47, doch zusammenklappbar und dadurch leichter zu verbergen als die originalgroße militärische Schulterwaffe. Einfach im Gebrauch, zuverlässig und unauffällig - diese Eigenschaften qualifizierten sie bestens für sein Vorhaben. Fünfzehn Stück, für die er sich schließlich entschied, lud er in den Lastwagen, und dann wurde es Zeit, das Erdloch zu schließen. Drei Stunden später war der LKW unterwegs zu einer anderen Farm, diesmal an der Küste von Cork County gelegen - mit dem Eigentümer hatte Sean Grady ein Arrangement getroffen.

    ***

    Schon vor sieben Uhr früh saßen Sullivan und Chatham wieder im Büro, nachdem sie sich durch den Berufsverkehr gekämpft und endlich auch einen Parkplatz gefunden hatten. Ihre erste Aufgabe bestand

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