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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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wachsbleich infolge der Blutungen, und das Melanom im Gesicht war schon zu groß, um ihr noch einen Blick in den Spiegel zu gestatten - sie wäre vor sich selbst entsetzt zurückgewichen. Die Versuchspersonen sollten in Würde sterben. Das machte allen weniger Scherereien. Von ihnen getestete Tiere konnten ihnen keinen Ärger machen, und es gab keine gesicherten Daten über den medikamentösen Einfluß auf ihr Schmerzverhalten. Vielleicht war das mal eine Versuchsreihe in Kansas wert? Seinen Talenten käme es entgegen, dachte Killgore, als er die Morphiumdosis im Tropf von F-4 abermals nach oben korrigierte... nur ein bißchen... gerade genug, um sie ihrem Dämmerschlaf zu überlassen. Ihr konnte er die Gnade erweisen, die er den Rhesusäffchen verweigerte. Ob man Tierversuche in Kansas noch zulassen würde? Es gäbe einige Schwierigkeiten zu überwinden. Ohne den internationalen Luftfracht-Service war es nicht leicht, Tiere ins Labor zu bekommen, und dann blieb noch die ästhetische Frage. Die meisten Projektteilnehmer wären wohl strikt dagegen, und das aus guten Gründen. Aber wie, verdammt noch mal, sollte er Medikamente und Behandlungen entwickeln ohne ein Minimum an Tierversuchen? Es war eine Belastung für das Gewissen, überlegte Killgore, während er von einem Sterbezimmer ins nächste ging, aber umsonst war der wissenschaftliche Fortschritt nicht zu haben, und schließlich wurden doch wahrhaftig Millionen Tiere durch sie gerettet! Tausende hatten sie gebraucht, um Shiva zu entwickeln, und dagegen hatte auch n iemand ernstlich protestiert. Er würde das Thema bei der Institutskonferenz zur Sprache bringen, beschloß Killgore, als er bei M-7 eintrat.
    »Na, wie geht's uns denn heute, Chip?« fragte er mit aller Freundlichkeit.

    ***

    Sie konnten alle der Vorsehung danken, daß sich die Garda in diesem Teil des Cork County selten blicken ließ. Hier kam es kaum zu Straftaten, weshalb sie keinen Grund zu verschärfter Aufmerksamkeit hatte. Die Einheiten der irischen Nationalpolizei waren nicht weniger schlagkräftig als ihre britischen Kollegen. Ihre Abwehr arbeitete bedauerlicherweise mit den >Five<-Spitzeln in London zusammen, doch keinem der Dienste war es je gelungen, Sean Grady aufzuspüren - jedenfalls nicht, nachdem er die V-Leute in seiner Zelle enttarnt und eliminiert hatte. Beide waren spurlos verschwunden, an die Lachse oder sonstige Fische verfüttert, falls denen Spitzelfleisch schmeckte. Grady erinnerte sich noch an ihren Gesichtsausdruck, als sie ihre Unschuld beteuerten, bis zu dem Augenblick, als sie ins Meer stürzten, fünfzehn Seemeilen vor der Küste, mit Eisengewichten an den Beinen. Ihre Unschuld? Wenn sein Verdacht nicht berechtigt gewesen wäre, wieso wurde danach seine Zelle nie wieder vom SAS behelligt, nachdem es drei ernsthafte, beinahe tödliche Attacken auf sie gegeben hatte? Mit Unschuldsschwüren sollte man ihm nicht mehr kommen.
    Jetzt bevölkerten seine Leute die herrliche kleine Dorfkneipe The Foggy Dew, die nach einem beliebten Rebellenlied benannt war. Sie hatten mehrere Stunden Schießübungen auf der abgelegenen Küstenfarm hinter sich, die viel zu weit von der Zivilisation entfernt lag, als daß irgend jemand das Knattern der Automatikwaffen gehört und gedeutet haben könnte. Einige Magazine mußten geopfert werden, während seine Männer den Umgang mit den AKMS-Sturmgewehren probten, doch Schulterwarfen waren leicht zu bedienen, und diese wiederum leichter als die meisten anderen. Jetzt redeten sie über persönlichen Kram, wie gute Kumpels bei einem Bierchen oder zwei. Die meisten schauten sich die Übertragung des Fußballspiels an. Auch Grady blickte auf den Bildschirm, der an der Wand hing, doch in Wirklichkeit ging er wieder und wieder die bevorstehende Aktion durch, stellte sich den Tatort in allen Einzelheiten vor, fragte sich, wie rasch die Rainbow-Truppe zur Stelle sein würde. Die Richtung, aus der sie kamen, lag auf der Hand. Für all das hatte er Vorsorge getroffen, und je mehr er an seinem Aktionsplan feilte, desto besser gefiel er ihm. Mag sein, daß ein paar seiner Leute dabei draufgingen, aber die Revolution war schließlich kein Spaziergang, und wenn er sich unter den Männern hier im Pub umschaute, wußte er, daß sie das Risiko ebenso bereitwillig in Kauf nahmen wie er.
    Er warf einen Blick auf die Uhr, dann griff er in die Seitentasche und aktivierte sein Handy. Das tat er dreimal am Tag, ließ es aber aus Sicherheitsgründen nie länger als

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