100 Clevere Tipps - Digitalfotografie
vornehmen zu können.
Einige (leider nur wenige) Kameras können auch nachträglich noch RAW-Dateien in JPEGs umwandeln. Theoretisch könnte diese Funktion sogar per Firmware bei bereits gekauften Kameras nachgerüstet werden, fragen Sie doch einmal Ihren Hersteller.
Passen Sie die Voreinstellungen Ihrer Kamera (Schärfung, Sättigung, Kontrast) direkt beim ersten Einschalten an Ihre Wünsche und Ihr Fotografierverhalten an.
2. Kameratransport und -sicherung
Die Kamera sollte beim Transport in erster Linie vor zwei Gefahren geschützt werden: zum einen vor Diebstahl, zum anderen vor Beschädigung.
Vor Diebstahl ist die Kamera am besten geschützt, wenn sie unsichtbar, zumindest aber unscheinbar ist. Fototaschen, die durch Form, Farbe oder Größe den Träger als „Profi“ ausweisen, rufen viel eher die Begehrlichkeiten unehrlicher Mitmenschen hervor als unscheinbare „Turnbeutel“. Breite Kameragurte mit „Digital“-Aufdruck signalisieren auch dem unerfahrenen Gelegenheitsdieb, dass es sich um modernes und damit vermutlich wertvolles Fotogerät handelt. Diese breiten Gurte sind schwer zu bändigen, so dass sie oft im Weg sind. Einen schmalen Gurt dagegen kann man um das Handgelenk schlingen; die Kamera ist so zusätzlich gesichert, und der Gurt muss nicht mehr störend herumhängen. Diese schmalen Kameragurte, wie sie früher jeder Kamera mitgegeben wurden, kann man oft für wenig Geld in den Wühlecken des Fotohandels finden. Zum Transport sollte man die Kamera natürlich schützen, doch sollte der Schutz nicht beim schnellen Zugriff zum Fotografieren behindern. Die „Bereitschaftstaschen“ früherer Zeiten, die zuverlässig das schnelle Bild verhindern konnten, sind zwar anscheinend „uncool“ und sterben glücklicherweise langsam aus. Aber auch andere Behältnisse, die oft nur dazu geeignet sind, die Kamera allein (ohne Zubehör) zu transportieren, können den Zugriff verlangsamen.
Ich packe die Kamera, von Situationen mit widrigen Umweltbedingungen abgesehen, immer nur dann in die Tasche oder den Rucksack, wenn ich nicht mehr fotografieren will. In den anderen Situationen versuche ich, sie in den Fotografierpausen so am Körper zu fixieren, dass sie nicht weiter stört und vor allem auch bei schnellen Bewegungen nirgendwo anstoßen kann. Dazu hänge ich den Gurt über die rechte Schulter und lasse die Kamera mit dem Display vom Körper abgewandt mit dem Objektiv zu meinem Rücken zeigen. Der Gurt ist dabei so kurz, dass die Kamera auf Höhe meines Ellbogens ist, der das Gehäuse dann gegen meine Seite drückt. Da das Display vom Körper abgewandt ist, wird es durch den Ellbogen geschützt. (Vorsicht bei Jacken mit Belüftungen unter den Armen – deren Reißverschlüsse können das Display zerkratzen.)
So können die Kamera und vor allem das Objektiv nicht so leicht anecken. Ganz ähnlich, aber nicht ganz so unauffällig und mit stärker baumelnder Kamera funktionieren einige Gurte wie der „R-Strap“ und der „Sniper“.
Das Objektiv liegt auf diese Art beim Transport in meinem Rücken, es ragt nicht an der Seite hervor und kann so auch bei schnellen Drehungen oder ähnlichen Bewegungen nicht gegen Hindernisse stoßen. Auch Objektive mit längerer Brennweite lassen sich auf diese Art einigermaßen sicher transportieren.
3. Automatik regeln
Die Belichtungsmessung (und -einstellung) ist neben der Wahl der richtigen Brennweite und Fokussierung eines der wichtigsten technischen Gestaltungsmittel des Fotografen.
Bilder können bewusst zu niedrig (oder zu stark) belichtet werden, sei es, um bestimmte Stimmungen zu erzeugen oder zu intensivieren, sei es, um in Zusammenarbeit mit einer Anpassung in der Bildbearbeitung bessere Ergebnisse als bei vermeintlich optimaler Belichtung zu erzielen (mehr dazu später).
Zum Thema Belichtung kann man ganze Bücher verfassen; in dieser Sammlung von Tipps und Tricks werde ich es nur kurz streifen. Wenn Sie das Thema vertiefen wollen, empfehle ich Ihnen mein Buch „Der große humboldt Fotolehrgang“. Oder besuchen Sie einen meiner Fotoworkshops ( www.fotoschule-ruhr.de ).
Die Belichtung steuert in erster Linie die Helligkeit des Bildes. Dazu gibt es zwei „Regler“, die Blende und die Belichtungszeit . Vereinfacht kann man den Vorgang mit dem Füllen eines Wasserglases vergleichen: Je weiter der Wasserhahn geöffnet wird, d. h. je stärker der Zufluss ist, desto kürzer ist die Zeit, die zum Füllen des Glases benötigt wird – und umgekehrt.
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