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100 Clevere Tipps - Digitalfotografie

100 Clevere Tipps - Digitalfotografie

Titel: 100 Clevere Tipps - Digitalfotografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom! Striewisch
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kann die Zeit, bei der man verwackelt, unterschiedlich sein. Neben den „weichen“ Faktoren wie Kamerahaltung und körperlicher Verfassung (nach einem 100-m-Sprint ist es schwieriger, die Kamera ruhig zu halten) spielen auch „harte“ eine Rolle.
    Am wichtigsten ist dabei die Brennweite bzw. der abgebildete Bildwinkel . Je kleiner dieser abgebildete Ausschnitt des Motivs, desto stärker werden Details vergrößert. Und je größer die Bilddetails werden, desto stärker macht sich deren Unschärfe durch das Verwackeln bemerkbar. Je enger also der Bildwinkel ist („Tele“, „ranzoomen“), desto schneller verwackelt man.

    Dieser Bildwinkel ist bei gleichem Bildformat abhängig von der Brennweite. Bei Aufnahmen auf das in der analogen Zeit weit verbreitete Kleinbildformat nahm man die Brennweite und bildete den Kehrwert (aus 24 mm Brennweite wurde 1/24, aus 180 mm Brennweite 1/180). Das war die jeweils längste Zeit, die man unter normalen Bedingungen noch ohne Verwackeln belichten konnte. Auf diese Art hat man früher die Brennweite zur Berechnung der Verwacklungsgrenze heranziehen können.
    Da die Digitalkameras aber oft kleinere Sensoren als das Kleinbildformat haben, wirken sich die Brennweiten hier mit einem unterschiedlichen Bildwinkel aus. Um dies zu berücksichtigen, muss man die tatsächliche Brennweite vor der Kehrwertbildung mit dem sogenannten Cropfaktor multiplizieren; man erhält dann die „kleinbildäquivalente“ Brennweite. Der Cropfaktor beträgt bei den meisten digitalen Spiegelreflexkameras 1,5; eine Ausnahme bilden Canon (1,6) und Olympus (2,0). Einzig die Werte der wenigen digitalen „Vollformatkameras“ braucht man nicht zu korrigieren. Bei digitalen Kompakt- und Bridgekameras sind Werte zwischen 2 und 8 möglich, da hilft nur noch ein Blick in die technischen Angaben des Herstellers.
    Wenn die Zeit länger wird als der Kehrwert der „kleinbildäquivalenten“ Brennweite, können Sie die Blende öffnen und/oder die Empfindlichkeit (den ISO-Wert) der Kamera erhöhen und/ oder mehr Licht auf das Motiv geben (evtl. per Blitz), um eine kürzere Belichtungszeit zu erhalten. Wenn das aber nicht geht und sich an der Belichtungszeit nichts ändern lässt, müssen Sie versuchen, die Kamera so ruhig zu halten wie möglich.
    Eine gute Haltung der Kamera ist wichtig. Bei den Spiegelreflextypen sollten Sie versuchen, das Objektiv in die linke Handfläche zu legen, so dass Daumen und Zeigefinger vom Körper weg zeigen und die vorderen Bereiche des Objektivs umfassen können. Mit der rechten Hand halten Sie dann den rechten Teil der Kamera, der oft schon wie ein Handgriff ausgebildet ist (siehe Abb. linke Seite). Für ein Hochformat drehen Sie die Kamera einfach (von hinten gesehen) gegen den Uhrzeigersinn in der linken Hand, so das die rechte Hand jetzt nach oben wandert. Wenn Sie dann noch die Ellbogen an den Körper nehmen, mit leicht gespreizten Beinen stehen und während des ruhigen Ausatmens den Auslöser sanft drücken, können Sie womöglich ein oder zwei Zeitstufen gewinnen. Sie können auch versuchen, die Kamera irgendwo abzulegen oder abzustützen, am besten natürlich mit Hilfe eines stabilen Stativs.
    Die Belichtungszeit sollte ohne Stativ nicht länger als der Kehrwert der „kleinbildäquivalenten“ Brennweite (Brennweite mal Cropfaktor) sein, sonst droht Verwacklung.
    Einige andere Wege, z. B. die Kamera zu fixieren, finden Sie in den folgenden Tipps und Tricks.
    7. Beanbag

    Im Notfall und mit etwas Phantasie kann man sogar die Improvisationslösung Beanbag improvisieren.
    Statt eines Stativs kann man sich oft auch mit einem „Beanbag“ behelfen. Dabei handelt es sich um einen flachen Stoff- oder Lederbeutel, der mit Bohnen oder Reis oder Bucheckern oder Sand oder … gefüllt wird. Die Abmessungen sollten so gewählt werden, dass die Kamera sich bequem darauf ablegen lässt. Der Beutel darf nicht prall gefüllt werden, damit die Kamera in den Beutel hineingedrückt und auf diese Art ausgerichtet werden kann. Wenn das Füllmaterial klein, aber rau ist, behält der Beutel die Form bei, die Kamera lässt sich dadurch ausrichten und behält die Position ohne zu verwackeln bei.
    Urlaubstipp
    Bei Reisen kann man den Beutel platz- und gewichtsparend ohne Füllung mitnehmen und ihn erst an Ort und Stelle wieder befüllen.
    8. Fadenstativ

    Ein Fadenstativ kann man, siehe die Abbildung rechts, um das Objektiv legen. Die etwas elegantere Lösung besteht in einer Stativschraube mit Öse,

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