100 Clevere Tipps - Digitalfotografie
mit der Belichtungsautomatik; denn erst wenn die Beleuchtung sich ändert, müssen Sie neu messen und einstellen.
Wenn möglich stellen Sie die Belichtung (inkl. Überprüfung der Einstellung per Testbild und Kontrolle der Clippinganzeige bzw. des Histogramms) immer dann neu ein, wenn sich die Beleuchtungändert und Sie eventuell bei dieser Beleuchtung fotografieren wollen. So kann dann nach dieser Vorratsmessung und -einstellung schon der erste „Schuss“ sitzen, während die Automatik dann noch kräftig danebenliegen kann.
Um die richtige Belichtung manuell einzustellen, können Sie die von der Automatik eingestellten Werte testweise im M-Modus übernehmen. Oder Sie versuchen direkt, die passenden Kombinationen von Zeit und Blende durch die Anzeige des Belichtungsmessers zu ermitteln. Zeigt dieser Belichtungsmesser auf „0“, haben Sie den Wert eingestellt, der nach seiner Messung zu einem richtigen (also mittelhellen) Ergebnis führt. Ist Ihr Motiv im Durchschnitt aber heller als „mittelhell“, sollte auch das Bild heller werden. Sie können also gleich die Belichtungseinstellung in Richtung plus anpassen, zum Beispiel auf „+1“. Umgekehrt können Sie vorgehen, wenn Ihr Motiv im Durchschnitt dunkler als „mittelhell“ ist und das Bild deshalb auch dunkler sein soll.
Wenn Sie auf diese Art ein Wertepaar für Zeit und Blende ermittelt haben, können Sie je nach gestalterischen Vorlieben daraus auch andere Wertepaare ableiten. Wenn Sie die Blende weiter schließen wollen, müssen Sie die Belichtungszeit entsprechend verlängern; wenn Sie lieber eine kürzere Zeit hätten, müssen Sie die Blende öffnen. Welchen Einfluss das auf die Gestaltung hat, sehen wir in den nächsten Tipps, zuerst auf die Belichtungszeit, dann auf die Schärfentiefe bezogen.
Vorratsmessung der Belichtung und entsprechende feste (manuelle) Einstellung der Werte erhöhen die Chance auf einen Treffer schon beim ersten Bild.
5. Bewegungsdarstellung beeinflussen
Mit der Belichtungszeit können Sie die Wiedergabe von Bewegung im Bild steuern. Kurze Zeiten frieren auch schnelle Bewegungen ein, lange Belichtungszeiten können auch langsame Bewegungen rasant aussehen lassen.
Aus der Skala der Belichtungszeiten können Sie viele verschiedene nutzen. Sie müssen nur je nach Beleuchtung Ihres Motivs zum Ausgleich die Blende öffnen oder schließen (oder die Empfindlichkeit, die ISO-Einstellung der Kamera, anpassen).
Wenn Ihre Belichtungsmessung Blende 11 und 1/125 ergab, können Sie genauso gut die Zeit um zwei volle Stufen über 1/60 auf 1/30 verlängern, müssen dann aber statt Blende 11 den Wert über Blende 16 auf Blende 22 verändern. Zum Ausgleich der längeren Belichtung schließen Sie die Blende um zwei Stufen. Nun haben Sie eine recht lange Belichtungszeit, bei der ein durch das Bild fahrender Radfahrer je nach Abstand und tatsächlicher Geschwindigkeit ziemlich verwischt aussehen kann. Das wirkt dann, als sei er sehr schnell unterwegs gewesen.
Mit der Belichtungszeit steuern Sie in erster Linie die Wiedergabe von Bewegung; soll eine schnelle und womöglich auch noch nahe Bewegung im Bild scharf eingefroren sein, benötigen Sie eine kurze Belichtungszeit.
In der gleichen Situation könnten Sie aber auch die Belichtungszeit von 1/125 über 1/250, 1/500, 1/1000, 1/2000 um fünf Stufen auf 1/4000 verkürzen. Zum Ausgleich müssen Sie danndie Blende um fünf Stufen öffnen, also von Blende 11 auf 8, 5.6, 4, 2.8, und schlussendlich Blende 2. Dann ist die Belichtungszeit so kurz, dass der Radfahrer auf der Stelle zu stehen scheint. Durch solche kurzen Belichtungszeiten können Sie auch schnelle Bewegungen einfrieren.
6. Verwacklung verhindern
Auch die Erkennbarkeit einer (ungewollten oder gewollten) Kamerabewegung wird durch die Belichtungszeit beeinflusst. Je länger die Zeit wird, desto schneller werden die Aufnahmen verwackelt. Wenn während der Belichtung die Kamera selber (wenn auch nur ganz leicht) bewegt wird, fällt das Licht von einem Punkt des Motivs nicht nur auf einen Punkt des Sensors (oder Films), sondern bewegt sich über einen Bereich. So kann kein scharfes Abbild entstehen.
Beim manchen Sportaufnahmen kann eine besondere Art des Verwackelns bewusst eingesetzt werden, um per „Mitzieher“ das Hauptmotiv scharf, den unbewegten Hintergrund aber unscharf zu haben. Doch meist sind solche Unschärfen durch Kamerabewegung unerwünscht. Deshalb ist es wichtig, die Grenze des Verwackelns zu kennen. Je nach Situation
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