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100 - Des Teufels Samurai

100 - Des Teufels Samurai

Titel: 100 - Des Teufels Samurai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Todesschrei verhallte in der Tiefe - und er war auch das Zeichen zum Angriff.
    Auf dem jenseitigen Hügel tauchten plötzlich Reiter auf - dreißig in einer Reihe. Sie stimmten bei unserem Anblick ein wüstes Geheul an. Ich versuchte, unter ihnen Hoichi zu erkennen, doch war das in diesem Gewirr von Körpern nicht möglich. „Laßt sie nur herankommen!" sagte ich zu meinen Männern, die angesichts dieser Übermacht unruhig zu werden begannen. „Sie werden Yogoki in den Tod folgen."
    Die Reiter kamen der Schlucht immer näher. Noch waren sie siegesgewiß und schwenkten triumphierend ihre Schwerter über den Köpfen.
    „Den Schwarzen Samurai überlaßt mir!" rief eine Stimme, die das Donnern der Hufe übertönte. Die Stimme mußte Hoichi gehören, aber ich konnte ihn noch immer nicht sehen. Ich hoffte, daß er nicht in vorderster Front ritt, denn dann wäre ich um mein Vergnügen gebracht worden.
    Jetzt erreichten die ersten Reiter die Schlucht, die sie nicht sehen konnten.
    Die vordersten Pferde brachen wiehernd in den scheinbar festen Boden ein und stürzten über den Rand der Schlucht. Jetzt hob ich den Bann auf - und die Krieger sahen, daß sich der Boden auftat und vor ihnen die tödliche Tiefe lag. Aber selbst wenn es ihnen noch gelang, die Pferde zu zügeln, wurden sie von den nachfolgenden Reitern in ihr Verderben gestoßen.
    „Das ist eine Falle! Reitet nicht weiter!"
    Jetzt erblickte ich Hoichi. Er hatte sein kahles Haupt mit einem Helm geschützt. Diesen Helm verlor er, als sich sein Pferd vor der Schlucht aufbäumte. Es tänzelte auf der Hinterhand, rutschte aus, verlor das Gleichgewicht… Hoichi ließ sich im letzten Augenblick aus dem Sattel fallen und rollte sich ab - unter den wirbelnden Hufen eines nachfolgenden Reiters.
    „Wie habt Ihr das nur gemacht, Tomotada?" fragte Zumi hinter mir fassungslos. Für meine Leute war die Schlucht jederzeit sichtbar gewesen. Nur dem Betrachter auf der anderen Seite hatte sich ein Trugbild gezeigt. „Mehr als hundert Krieger sind wie blind ins Verderben geritten."
    Ich gab keine Antwort, sondern ließ Dojikage zur Brücke reiten. Dort verharrte ich.
    „Tomotada!" rief auf der anderen Seite eine helle Frauenstimme. Ein Reiter hatte dort Aufstellung genommen. Ich erkannte das zauberhaft schöne Gesicht Tomoes. Ihre Schönheit blendete mich noch mehr als bei unserer ersten Begegnung, und ich beschloß, sie für mich selbst zu nehmen, falls sie mir lebend in die Hände fiel.
    Tomoe trieb ihr Pferd an und steuerte es zu einem der beiden Längsbalken, von denen meine Leute die Planken entfernt hatten. Was für ein Teufelsmädchen!
    „Geht ihr entgegen, ich will sie lebend!" befahl ich meinen Leuten.
    Zumi und sechs weitere Männer sprangen aus ihren Sätteln und liefen Tomoe auf dem Balken entgegen. Inzwischen hatten sich die Krieger des Daimyo gesammelt. Die Bogenschützen gingen in Stellung und schossen eine Salve von Pfeilen ab.
    Einer meiner Männer auf dem Brückenbalken wurde getroffen und stürzte in die Tiefe. Zumi hatte Tomoes Pferd erreicht und griff nach dem Zügel, während ein zweiter versuchte, Tomoes Bein zu packen. Aber das Mädchen hieb mit ihrem Schwert zu, und sie schlug mit demselben Streich Zumi von der Brücke.
    Meine Achtung vor ihr stieg. Ich mußte sie haben. Doch in diesem Augenblick verlor ihr Pferd das Gleichgewicht und rutschte mit den vorderen Hufen von dem schmalen Balken ab. Tomoe ließ sich seitlich aus dem Sattel gleiten, und während ihr Tier mit verzweifelt ausschlagenden Beinen in die Tiefe stürzte, klammerte sie sich im letzten Augenblick am Balken fest.
    Sie kam schnell wieder auf die Beine und stellte sich meinen Männern zum Kampf.
    „Laßt von ihr ab!" befahl ich ihnen. Doch da traf Tomoes Schwert den einen von ihnen vor die Brust. Ein zweiter konnte sich unter ihrer Klinge hinwegducken und parierte auch noch einen von der Seite geführten Streich. Doch er mußte um sein Gleichgewicht kämpfen und öffnete daher seine Deckung, so daß Tomoe keine Mühe hatte, ihn in die Tiefe zu stürzen.
    Ich sah auf der anderen Seite Hoichi auftauchen. Er rief Tomoes Namen und folgte ihr auf den Brückenbalken.
    „Haltet ihn auf!" befahl ich meinen Männern, die sich ungeachtet des Pfeilhagels Hoichi entgegenwarfen.
    Tomoe hatte sich den Weg freigekämpft. Ich sah ihren vor Haß lodernden Blick, der auf mich gerichtet war. Da holte ich aus meinem Schmetterlingskästchen eine Larve hervor. Die Larve wurde innerhalb von wenigen

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