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100 - Des Teufels Samurai

100 - Des Teufels Samurai

Titel: 100 - Des Teufels Samurai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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klar, warum Olivaro ihm diese Erinnerung zurückgeben wollte: Dorian sollte erfahren, daß auch er in einem seiner früheren Leben ein Werkzeug des Bösen gewesen war. Ein wahrer Teufel! Nun waren Dorian alle Zusammenhänge klar. Er wußte auch, warum ihn Olivaro damals, im Jahre 1586, als Michele de Mosto in Anwesenheit der Mujina Harakiri begehen ließ.
    Die Mujina war schwanger gewesen, und Dorian mußte genau in dem Augenblick sterben, als das Kind der Mujina das Licht der Welt erblickte. Auf diese Weise ging sein Geist in den Körper des Neugeborenen über.
    Olivaro wollte ihn kontrollieren, wollte ihn zu seinem Werkzeug machen. Und das war ihm auch gelungen. Der Dämonenhasser und Bekämpfer der Schwarzen Magie fand sich in seinem fünften Leben als Kind einer dämonischen Mujina, die ihren Fluch auf ihn übertragen hatte und ihn so zu einem Diener Olivaros machte.
    Dorian war erschüttert. Er wußte noch nicht, wie er diese Erinnerung an seine Schandtaten als Tomotada verkraften konnte. Konnte er mit dieser psychischen Hypothek überhaupt Hermes Trismegistos sein?
    Eines wurde ihm jedoch klar, als er sich in die Realität zurückfand. Wenn ihm nicht ein rettender Gedanke kam, brauchte er sich keine Sorgen mehr über sein Leben zu machen.
    Denn der Schwarze Samurai wollte es ihm nehmen!
    Auf der Kabuki-Bühne war jetzt die Hölle los. Die kostümierten Dämonendiener fochten miteinander einen Kampf auf Leben und Tod. Es gab bereits mehrere Tote - wie damals, an der Brücke über die Schlucht. Und wieder mußte Dorian einen entscheidenden Kampf führen.
    Diesmal waren die Rollen vertauscht. Diesmal war er Hoichi. Doch er wollte nicht dessen Schicksal teilen. Vor ihm ließ der Schwarze Samurai spielerisch seinen Bambusstock wirbeln. Seine Bewegungen waren jetzt so geschmeidig wie die eines Raubtiers, und er wurde immer gewandter, denn die sterbenden Statisten luden ihn mit ihren Lebensenergien auf.
    Dorian blickte sich verzweifelt nach Coco um. Sie hatte sich zurückgezogen und das maskenhaft geschminkte Gesicht von der Bühne abgewandt. Sie schien jemanden zu suchen.
    Richard Steiner?
    Das bin ich! wollte Dorian rufen. Doch da sauste der Bambusstab des Schwarzen Samurai herab, und Dorian hatte alle Mühe, den Schlag zu parieren.
    Ein entsetzlicher Gedanke kam ihm. Kämpfte er hier tatsächlich gegen die Mumie jenes Tomotada, der er in seinem fünften Leben gewesen war? Welche Ironie des Schicksals, wenn er sich als Untoter selbst tötete!
    Aber das war nicht möglich! Er konnte sich unmöglich selbst töten. Sein Gegner konnte nicht der echte Tomotada sein. Er hatte ihn als Hoichi nicht einmal erkannt. Und an seinem Gewand hing auch nicht der Kopf des Rokuro-Kubi.
    Dorian versuchte, in die Nähe Cocos zu gelangen. Rückwärtsgehend wich er den Hieben des Schwarzen Samurai aus oder parierte sie mühevoll. Er wußte, daß er sich des Ansturms nicht mehr lange erwehren konnte. Er mußte sich Coco zu erkennen geben.
    Da stolperte er und stürzte der Länge lang hin. Er lag wehrlos auf dem Rücken. Über ihm stand breitbeinig der Schwarze Samurai und holte zum tödlichen Schlag aus.
    „Coco!"
    Der Samurai stand noch immer mit zum Schlag erhobenen Bambusstock da. Das tödliche Instrument senkte sich nur langsam.
    Als Dorian zur Seite blickte, sah er Coco herbeieilen. Die Schauspieler der Kabuki-Truppe waren allesamt zur Bewegungslosigkeit erstarrt. Nur Coco konnte sich bewegen. Dorian atmete auf. Coco hatte sich und ihn in einen rascheren Zeitablauf versetzt.
    Sie erreichte ihn und blickte ungläubig auf ihn herunter.
    „Ich bin es - Dorian", sagte Dorian-Hoichi schnell. „Ich werde dir später alles erklären. Bringe mich jetzt aus dem Gefahrenbereich."
    Noch immer verwirrt und ungläubig öffnete sie seinen Koromo und starrte auf seine Brust. „Tatsächlich, das Hexenmal!" sagte sie fassungslos. „Wie ist das möglich?"
    „Welches Hexenmal?" fragte Dorian und erhob sich.
    „Ich möchte auch einiges erklärt haben", erwiderte sie. „Doch das hat noch Zeit. Zuerst müssen wir von hier fort."
    Sie verließen die Bühne, während die Darsteller immer noch zu Statuen erstarrt waren. Erst als sie den Wald erreichten, versetzte Coco sich und Dorian-Hoichi in den normalen Zeitablauf zurück. „Hier entlang", sagte Dorian. Er schlug den Weg zu dem Versteck ein, wo er Richard Steiners Kleider deponiert hatte. Als er den Stein erreicht hatte, holte er zuerst seinen Vexierer hervor.
    „Was bedeutet das?" fragte Coco

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