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100 Tage Sex

Titel: 100 Tage Sex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Brown
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ab«, flehte ich auf dem Weg von unserer renovierten Garage zum Hauptgebäude.
    »Ich glaub nicht, dass du dir große Sorgen machen musst«, meinte Annie. »Gestern Abend schien das Haus nicht gerade überzuquellen.«

    Tatsächlich waren wir die einzigen Gäste im verschnörkelten Speisesaal. Dennoch entkam ich dem »Und, was machen Sie so?«-Geplauder nicht, da uns die Eigentümer sofort in ein Gespräch verwickelten. Was mich auch nicht weiter störte - wenn ich erst mal mit Fremden ins Plaudern gekommen bin, finde ich es meist doch interessant. Nach dem Frühstück packten wir unsere Taschen und machten uns auf die zweistündige Heimfahrt nach Denver. Ich winkte dem bockigen Sessel zum Abschied auf Nimmerwiedersehen zu.
    Unmittelbar hinter den riesigen Reklametafeln im Industriegebiet Laramies, die die Leute vor den Gefahren von Methamphetamin warnten, wurde die Heimfahrt spektakulär. Wir nahmen eine andere Route als am Vortag; weite Blicke über wogende Wiesen wechselten sich mit Feldern riesiger, bizarr geformter Felsblöcke ab. Je näher wir Colorado kamen, desto dichter wurden auch die immergrünen Wälder. Schließlich verwandelte sich die Landschaft wie überall in Amerika: Wilde Natur wich Einkaufsmeilen, Tankstellen und Fastfood-Restaurants. An einem Factory-Outlet-Laden von J. Crew hielten wir an, und ich kaufte einige lächerlich billige Kleidungsstücke, darunter ein Pullover und ein Hemd - beide knallorange.
    Ich zeigte sie Annie.
    »Perfekt«, sagte sie.
    Die Frau an der Kasse lobte meinen Sinn für Farben.
    »Danke«, sagte ich.
    »Keine Ursache«, antwortete sie. »Vorher war so ein Kerl da, der war richtig wütend über die bunten Sachen in der Herrenabteilung. Wissen Sie, was der zu mir gesagt hat? Nur ein Homo würde solche Kleidung kaufen.«

    Mit diesen Worten überreichte sie mir meine Tüte mit Homo-Kleidung.
    »Es birgt immer gewisse Risiken, sich mit Fremden zu unterhalten«, sagte ich zu Annie, als wir den Laden verlie ßen.
    Eine Stunde Fahrt lag noch vor uns, allerdings nicht mehr über kurvige Bergstraßen, sondern über belebte Highways. Aber wenigstens hatten wir unseren Minivan. Bis letztes Jahr mussten wir uns bei Familienausflügen alle in einen Subaru Outback quetschen, wobei es in der Enge jedes Mal Geschrei gegeben hatte.
    Minivans waren in unseren Augen immer furchtbar spie ßig gewesen - bis wir irgendwann einen ausprobierten. Wir hatten für einen Sommerurlaub bei einem Autoverleih in Raleigh (North Carolina) eigentlich eine Limousine reserviert, dann aber für den gleichen Preis einen Minivan bekommen.
    »Typische Vorstadtkarre«, hatten wir gelästert, wenn wir bei uns im Viertel an einem Haus nach dem anderen vorbeifuhren, alle mit weißem Staketenzaun (aus Plastik!) eingefasst und Minivan in der Einfahrt. Doch wir hatten noch keine zwei Minuten im Van gesessen, als uns aller Hochmut verging. Die Kinder saßen auf regelrechten »Thronen«, die so weit auseinanderlagen, dass die Mädchen sich nicht berühren konnten. Wenn sie sich hinten unterhielten, bekamen wir das vorn kaum mit.
    Bald wandte ich mich Annie zu und sagte: »Ich will einen Minivan.«
    »Erstaunlicherweise stehe ich plötzlich auch auf Minivans«, antwortete Annie ohne eine Sekunde des Zögerns. Und so wurden wir nur Wochen später stolze Eigentümer
eines neuen Honda Odyssey. Obwohl der Verkehr jetzt so dicht war, dass von einer gemütlichen Spritztour nicht mehr die Rede sein konnte, verlief die Fahrt doch angenehm. Wir legten eine CD mit Kindermusik ein, die Mädchen sahen aus dem Fenster und hörten schweigend zu. Annie strickte und wir plauderten.
    »Was meinst du?«, fragte ich Annie. »Hat sich das Ganze gelohnt? Zwei Stunden Fahrzeit pro Strecke für eine Nacht im B & B?«
    »Zugegeben, es war viel Fahrerei, aber ich würde es wieder tun«, sagte sie. »Und ich fand es schön, mal nach Wyoming zu kommen.«
    »Ich auch«, bestätigte ich.
    Schließlich kamen wir zu Hause an. Ich schob Tiefkühlpizza in den Ofen, die Kinder spielten oben in ihren Zimmern. Dann Abendessen, Schlafanzüge, Gute Nacht, Kinder.
    Nach dem Duschen goss ich mir Zimtöl in die Hand und massierte Annie ausgiebig, eine gute halbe Stunde lang.
    »Du bist dran«, sagte sie später. Ihre Hände glänzten vor Gleitmittel. Ich lehnte mich zurück. Das Zeug war nicht für meine müden Muskeln gedacht. Eine halbe Stunde später - die Massage war längst in Sex übergegangen - fielen wir selig in Schlaf. Doch während der Nacht kam

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