100 Tage Sex
Hängematte gestritten, dass wir beschlossen, eine zweite müsse her. An Sommerabenden, wenn die Kinder im Bett waren, nahmen wir uns ein Bier mit in den Garten und setzten uns in unsere Hängematten. Während dieser »Hängematten-Stunden« schaukelten und plauderten wir. Mittlerweile lag der Marathon über ein Jahr zurück, aber gelegentlich redeten wir noch darüber, was er uns eigentlich bedeutet hatte. Kam so etwas noch einmal infrage? Hatte
der Marathon unsere Beziehung langfristig verändert? Hatte er etwas Konkretes bewirkt?
Nach unserer kurzen Sex-Auszeit schliefen wir leidenschaftlicher, virtuoser und häufiger als vor dem Marathon miteinander. Nicht mehr nur höchstens dreimal im Monat, sondern sechsmal. Die Verbesserung unseres Geschlechtslebens wirkte sich auch auf andere Aspekte unserer Partnerschaft aus: Wir berührten uns öfter. Wir redeten entspannter und ehrlicher miteinander. Ich hatte das Gefühl, Annies Seelenleben besser zu kennen denn je, und ihr ging es umgekehrt ähnlich.
Hundert Tage Sex hatten etwas geschafft, was wir in vierzehn Jahren Partnerschaft nicht hinbekommen hatten: Zum ersten Mal überhaupt bildeten wir eine echte Einheit. Nicht nur bei Candlelight-Dinners oder wunderbaren Kurztrips, sondern auch beim Kochen, an Samstagnachmittagen, wenn wir mit den Kindern spielten, selbst wenn ich im Büro arbeitete und Annie daheim in Boulder. Und natürlich, wenn wir miteinander schliefen.
Annie und ich waren uns nie fremd geworden, aber unsere Leben waren auseinandergedriftet. Schon in der Anfangszeit des Marathons hatte Annie erkannt, dass uns dieses Abenteuer neu zusammenschweißte. Ein Jahr später schien diese Schweißnaht noch frisch und stabil. Dennoch tat es uns gelegentlich leid, dass der Marathon vorbei war.
Wir sehnten uns nach der Leidenschaft, die diese hundert Tage durchzogen hatte. Wir fühlten uns wie passable Wochenendsegler, die einmal im Leben von Florida über Trinidad und Dakar nach Lissabon gesegelt waren. Was
wir auf diesem Trip gelernt hatten, beherrschten wir ein Jahr später natürlich noch immer, und entsprechend anspruchsvoll waren unsere Wochenendtörns. Trotzdem blieb der Traum, wieder die Segel zu setzen und sich erneut ins Abenteuer zu stürzen. Wir vermissten das Knistern.
Aber das Gute in unserem Fall: Einen Segeltörn könnte man schlicht aus Zeit- und Geldgründen nicht so einfach wiederholen. Doch für einen weiteren Sex-Marathon brauchten wir nichts außer uns selbst. Und so hörten wir irgendwann auf, wehmütig an den Marathon zurückzudenken. Wir begriffen, dass es völlig unnötig war, hundert Tage hintereinander Sex zu haben. Schon dreißig Tage würden Wunder wirken. Oder zwanzig. Oder zehn.
Wir mussten es einfach nur tun.
Danksagung
Zuerst einmal: Danke, Annie! Danke dafür, dass du die Idee hattest. Danke dafür, dass du sie auch durchgezogen hast. Danke dafür, dass du es jeden Tag, du weißt schon, getan hast. Ich kann dir nicht genug danken. Danke schon mal im Voraus, Kinder, für euer Verständnis, dass eure alten Leute nicht nur 101 Tage hintereinander Sex hatten, sondern auch noch ein Buch darüber geschrieben haben. Irgendwann werdet ihr ja davon erfahren...
Danke auch unseren Familien, die unser … ungewöhnliches … Unternehmen und dessen detaillierte Schilderung geduldet haben.
Dieses Buch gäbe es nicht ohne meinen großartigen Agenten Dan Lazar, dem ich immensen Dank schulde. Auch die beteiligten Lektoren bei Crown haben enorm geholfen. Danke, Allison McCabe, Lindsey Moore und Suzanne O’Neill. Unser Freund Will Lippincott war ein Schatz.
Dank auch all unseren Leuten, Freunden und Kollegen, fern und nah, in New Mexico, Florida, Pennsylvania, New York (darunter auch du, Andrew) und Michigan, in Maryland, Washington, D.C., Alaska, Hawaii, Colorado, South
Carolina, Iowa, Nebraska, Kalifornien, New Hampshire, Massachusetts usw. Danke für eure Ideen (ihr wisst, wer gemeint ist). Danke für eure E-Mails. Danke dafür, dass ihr unsere Freunde seid.
Außerdem gilt mein Dank den Herstellern von Gleitmitteln (und danke Ihnen, Doc, dass Sie uns gedrängt haben, sie mal auszuprobieren). Danke, euch Gummiball-Herstellern! Vielen Dank, Pharmabranche, für Viagra, Levitra und Cialis. Ich grüße all diejenigen, die sexy Reizwäsche produzieren, insbesondere halterlose Strümpfe. Dank all den Firmen, die mitgeholfen haben, unser Schlafzimmer in eine Liebesgrotte zu verwandeln: den Räucherstäbchenherstellern, den Kerzenziehern,
Weitere Kostenlose Bücher