1000 - Der Terraner
unerforschte Beziehungen zwischen den Intelligenzen aller Galaxien gab.
Existenzformen, die sich Superintelligenzen nannten, residierten in Bereichen, die Mächtigkeitsballungen genannt wurden. Ihre Entstehungsgeschichten waren oft so phantastisch, daß sie von Menschen kaum verstanden werden konnten. Auch ES war eine Superintelligenz, und die Milchstraße als Heimat der Menschen gehörte zu ihrer Mächtigkeitsballung.
In den Jahren 3582 bis 3587 überschlugen sich für die Menschen die Ereignisse. Daß die Erde in deren Verlauf an ihren angestammten Platz zurückkehrte, erschien dabei fast unbedeutend. Die Spuren der sieben Mächtigen, auf die Perry Rhodan stieß, führten in bisher unerschlossene Gebiete von Raum und Zeit. Die Terraner fanden heraus, daß Mächte aus einem anderen Raum-Zeit-Kontinuum, das hinter den geheimnisvollen Materiequellen lag, offenbar steuernd auf die Entwicklung von Leben und Intelligenz im Einstein-Universum eingriffen.
Die Antwort auf die Frage nach der Bestimmung der Menschheit vermochte Rhodan auch nicht zu finden, als er Kontakt zu den Sendboten der Kosmokraten bekam. Sein Instinkt, der ihn selten getrogen hatte, sagte ihm jedoch, daß er mehr und mehr Einblick bekam in eine ursächliche Auseinandersetzung Von universeller Bedeutung. Immer häufiger dachte er an die alten Mythen über die Entstehung des Universums - und an moderne astronomische Auslegungen, die diesen Mythen so ähnlich waren. Er dachte daran mit allen Konsequenzen, die sich für jeden einzelnen Menschen in diesem Zusammenhang vielleicht ergaben, und diese Gedanken ließen ihn schwindeln.
GRAPFITI Sein Name ist Jod Kellar.
Er befindet sich im hintersten Raum eines verfallenen Schuppens. Von irgendwoher kommt wilde Musik. Kellar hockt auf einer Holzkiste. Er hat die Ärmel seines Hemdes hochgekrempelt. Einen Arm hat er mit einem Gummizug so fest abgebunden, daß die Venen hervortreten. Mit einer Spritze zieht Kellar eine Lösung auf, die er sich kurz zuvor zubereitet hat. Sein Gesicht ist blaß, die Augen haben einen seltsam entrückten Ausdruck. Die Hände zittern so stark, daß er sein Vorhaben kaum ausführen kann.
Sein Ziel ist, um jeden Preis aus der Trostlosigkeit seiner Lage zu entfliehen.
Als er sich die Droge injiziert hat, wird er schnell ruhiger, seine Augen bekommen Glanz.
Es scheint, als wäre Jod Kellar uon einer Sekunde zur nächsten ein anderer Mensch geworden.
Zweimal hat er eine Entwöhnungskur mitgemacht, einmal büßte er eine längere Freiheitsstrafe ab, weil er als Dealer arbeitete, um sich Heroin leichter beschaffen zu können.
Jod Kellar ist ein Terraner.
7. Der Mann
Die innere Unruhe, die ihn überhaupt erst veranlaßt hatte, hierher zu kommen, legte sich auch nicht nach dem dritten Glas Syntho-Wein - aber sie ließ sich nun leichter auf Personen und Dinge in der unmittelbaren Umgebung projizieren.
Perry Rhodan hatte (wie immer, wenn er seine gewohnte Umgebung in Terrania verließ) sein Gesicht mit Biomolaufklebern leicht verändert und sich eine andere Frisur gemacht Er konnte sicher sein, daß ihn niemand erkennen würde; vielleicht wäre die Maskerade sogar überflüssig gewesen.
Rhodan stand am Ende des Kontaktbalkens, an dem außer ihm noch zwei Frauen unbestimmbaren Alters und ein halbwüchsiger Arkonide lehnten. Eine Musikkugel schwebte heran. „Hast du einen bestimmten Wunsch?" säuselte sie. „Tanzmusik, Mentalmusik oder Traummusik?"
„Verschwinde!" befahl Rhodan schroff.
Der Roboter taumelte durch die Rauchschwaden davon, sein Ziel waren jetzt die Tische auf der anderen Seite des Kontaktbalkens. Rhodan stellte se.in Glas auf eine automatische Quelle, arretierte es und gab seine Bestellung auf. Das Glas wurde gespült, sterilisiert und erneut gefüllt. Sein Inhalt erzitterte leicht, als es ohne Rhodans Zutun aus der Quellenverankerung sprang.
Rhodan beobachtete den jungen Arkoniden und dachte an Atlan. Wo mochte sich der alte Freund und Kampfgefährte nun aufhalten? War Atlan überhaupt noch am Leben? Der jüngere Mann schien Rhodans Blicke auf sich ruhen zu spüren, denn er wandte sich um und starrte Rhodan an. Nach einem Augenblick des Zögerns kam er zu Rhodan herüber.
Zweifellos hatte er eine Pigmentmanipulation durchführen lassen, denn seine Haut schimmerte in sattem Gelb. Auch die Muskelpakete, die sich unter dem Hemd des Jungen spannten, erschienen Rhodan an diesem hageren Körper unpassend und übertrieben, vermutlich waren es aufgesetzte und mit
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