1000 Places to See Before You Die
und Brauchtum bewahrt.
Das Herz der Altstadt ist der prächtige Rathausplatz (Raekoja Plats), schon seit dem 13. Jh. das Zentrum Tallinns und heute ein besonders lebendiger Ort mit vielen Straßencafés, gesäumt von hübschen, alten pastellfarbenen Häusern und dem gotischen Rathaus (Raekoda) aus dem 14. Jh. in der Mitte. Von seinem turm aus hat man einen wunderbaren Blick auf Stadt und Meer.
Wer durch das alte Viertel hindurchwandert, geht auf eine Zeitreise – inmitten von 500 Jahre alten Kaufmannshäusern und winzigen Gassen, die sich plötzlich zu imposanten gotischen Kirchen hin öffnen. Ein wenig östlich des Rathausplatzes, auf der Müürivahe-Straße, verkaufen Händler ihr Kunsthandwerk auf dem Markt im Schatten der eindrucksvollen Stadtmauer, deren 26 Türme mit ihren spitzen roten Dächern noch erhalten sind. Teil der Stadtmauer ist der runde Kanonenturm „Dicke Margarethe“, in dem heute das Seefahrtmuseum untergebracht ist. Verpassen Sie auch nicht die Katariina-Passage: Stöbern Sie in den mittelalterlich angehauchten Werkstätten, wo Keramik, Glaswaren, Quilts und Schmuck hergestellt und verkauft werden.
In der Altstadt gibt es exzellente Unterkünfte. Das Three Sisters ist ein Boutique-Hotel in der Nähe der Olaikirche, das sich auf 3 kleine, 1362 erbaute Giebelhäuser verteilt. In den Zimmern mischen sich die alten architektonischen Details mit der modernen Ausstattung, außerdem gibt es eine Weinkeller-Bar, eine Bibliothek, eine Lounge mit Kamin und das neue Restaurant Bordoo, das als eines der innovativsten der Stadt gilt. Das Schloessle Hotel ist ein weiteres historisches Kleinod, nur wenige Schritte vom Raekoja Plats entfernt in einem fürstlichen Gebäude des 17. Jh. mit einem Garten im Innenhof. Ebenfalls in der Altstadt liegt das Merchant House, ein schön aufgemachtes Boutique-Hotel mit 37 Zimmern.
I NFO : www.tourism.tallinn.ee . H OTEL T HREE S ISTERS : Tel. +372/630-600; www.threesistershotel.com .
Preise:
ab € 193 (Nebensaison), ab € 267 (Hochsaison); Dinner im Bordoo € 37. S CHLOESSLE H OTEL : Tel. +372/699-7700; www.schloesslehotel.com .
Preise:
ab € 148 (Nebensaison), ab € 185 (Hochsaison). M ERCHANT H OUSE : Tel. +372/697-7500; www.merchanthousehotel.com .
Preise:
ab € 93 (Nebensaison), ab € 140 (Hochsaison). R EISEZEIT : Juni–Aug.: wärmstes Wetter; Ende Apr.:
Jazzkaar
-Fest; Ende Mai–Anf. Juni: Altstadttage mit Tanz, Konzerten und Events; Dez.: Weihnachtsmarkt.
Höhlenstadt und Wiege der Kultur
W ARDSIA
Samzche-Dschawachetien, Georgien
V ersteckt in einem abgelegenen Tal nahe der türkischen Grenze liegt eines der großartigsten Kulturdenkmäler Georgiens: die 800 Jahre alte Höhlenstadt Wardsia. Die Stadt – eigentlich ein riesiger Klosterkomplex, an einem Berg aus dem Fels geschlagen – wurde während der Regentschaft König Giorgis III. (1156–84) und dessen Tochter, Königin Tamara (1184–1213, erste weibliche Herrscherin Georgiens), als Grenzfestung gegen Türken und Perser gegründet. Unter Tamara erlebte das Land eine kulturelle Blüte: Die georgische Kirchenarchitektur hatte ihre goldene Zeit, und der größte Dichter des Landes, Schota Rustaweli, komponierte sein Epos
Der Recke im Tigerfell
, das von Rittern und höfischer Liebe erzählt.
Tatsächlich wurde hier eine ganze Stadt in den Fels gehauen, verborgen vor potenziellen Eindringlingen – ein Labyrinth aus Häusern, Mönchszellen, Werkstätten, einer Bibliothek, Zisternen und Weinkellern, alles durch roh behauene Tunnel, Treppen und Abwasserkanäle miteinander verbunden. Bis zu 3000 Wohnungen gab es hier, in denen zeitweise 50.000 Menschen lebten. Die einzigen Zugänge lagen verborgen unten am Fluss. Nach 100 Jahren zerstörte ein Erdbeben die äußeren Wände einiger Höhlenräume und gab so das Innere preis. Durch ein weiteres Erdbeben im 15. Jh. fiel die ganze Bergwand in sich zusammen und enthüllte mehr als 600 Räume auf 13 Ebenen, die wabenartige Struktur, wie man sie heute sieht – von Weitem sieht die Felswand aus wie ein löchriger Käse.
Im Herzen der Höhlenstadt, heute von einem Bogen aus Beton gestützt, befindet sich die Klosterkirche, eine faszinierende Konstruktion aus nacktem Gestein, mit bunten Fresken aus dem 12. Jh. ausgestattet, darunter authentische Porträts von Königin Tamara und anderen Mitgliedern der Königsfamilie.
12 kleinere Kirchen sind über das Gelände verstreut, doch nicht weniger faszinierend sind die Überreste des mittelalterlichen
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