1000 Places to See Before You Die
buddhistischen Stupas von Borobudur, ein 1-stündiger Weg im Uhrzeigersinn von der Basis bis nach oben, führt Pilger durch 3 Ebenen des buddhistischen Kosmos: die Welten des Verlangens, der Form und der Formlosigkeit. Idealerweise endet die Reise mit einer kompletten Loslösung vom Hier und Jetzt – was man leichter versteht, wenn plötzlich das Panorama in den Blick kommt, inklusive einem Quartett aus aktiven Vulkanen.
Der Bau begann wohl um das Jahr 800 während der Ära der strenggläubigen buddhistischen Sailendra-Dynastie; er soll 75 Jahre gedauert haben. Borobudur wurde nur 200 Jahre später aufgegeben, vermutlich, weil es beim Ausbruch des nahen Merapi 1006 zum Teil von Asche begraben wurde. Jahrhundertelang lag es überwuchert und vergessen im Dschungel, bis es 1814 von den Briten wiederentdeckt wurde.
Bis 1983 wurde es unter Führung der UNESCO umfassend restauriert. Dabei wurdenfast 5 km handgemeißelte Reliefs wiederhergestellt, die das buddhistische Universum der weltlichen, spirituellen und himmlischen Sphären zeigen und sich um die 10 Terrassen der Pyramide winden. Auf den höheren Ebenen stehen 72 kleinere, glockenförmige Stupas und mehr als 400 Buddhas, die diesem größten buddhistischen Monument der Welt seine „stachlige“ Silhouette verleihen. 5 Autominuten entfernt wiederholt das Amanjiwo-Resort die kreisförmige Anlage, die vom üppigen Garten aus sichtbar ist. Amanjiwo heißt „friedliche Seele“ – ein Zustand, den Sie nach einer traditionellen javanischen Massage mühelos erreichen. Ein weiterer Reiz des Amanjiwo ist die Chance, Borobudur bei Sonnenaufgang zu besuchen. Wer im netten Hotel Manohra wohnt, ist noch näher dran – direkt am Tempeleingang. Stehen Sie früh auf und schauen Sie zu, wie der Nebel aus den Reisfeldern und Kokosplantagen steigt, um langsam die Silhouetten Borobudurs und der fernen Vulkane zu enthüllen.
57 km südöstlich von Borobudur liegt ein weiteres historisches Monument: Die Hindustätte Prambanan ist ein Komplex aus mehr als 200 Tempeln und Schreinen aus dem 9. Jh., von denen 8 restauriert wurden. In der Trockenzeit, bei Vollmond, wird Prambanan zur angestrahlten Kulisse für Hunderte Menschen, die vor hingerissenem Publikum das Ramayana-Ballett aufführen.
W O : 42 km nordwestl. von Yogyakarta. A MANJIWO : Tel. +62/293-788-333; www.amanresorts.com .
Preise:
ab € 555. M ANOHRA : Tel. +62/293-788-680; http://manoharaborobudur.com .
Preise:
ab € 55. R EISEZEIT : Apr.–Okt.: Trockenzeit; Vollmond im Mai:
Waisak
-Festival zu Buddhas Geburtstag; Mai–Okt.: Aufführungen in Prambanan.
Auf dem Borodur-Stupa aus dem 9. Jh. gibt es mehr als 500 Buddhas – alle im Lotussitz.
Bewahrerin des javanischen Erbes
Y OGYAKARTA
Java, Indonesien
I n der grünen Zentralregion Javas, unter dem glühenden Blick des Vulkans Merapi, liegt die blühende Kunst- und Universitätsstadt Yogyakarta. Die unter Indonesiern nur als Yogya bekannte Kulturmetropole und die nahe Stadt Solo werden immer noch von Sultanen regiert, deren große
kratons
(Paläste) faszinierende Einblicke ins islamische höfische Leben des 18. Jh. bieten. Ein Besuch der
kratons
schließt oft
Gamelan
-Aufführungen mit ein, eine Musik, die schon „Geräusch des Mondlichts“ genannt wurde. Überwältigende
Gamelan
-Orchester bestehen aus bis zu 80 Musikanten mit Xylofonen, Gongs und Bambusflöten. Exquisite klassische Tanzaufführungen, die aus genau diesen Palästen stammen, finden immer noch unter den Augen der Königsfamilie und ihrer Höflinge in Batik-Uniformen statt.
Royale Förderung erhält auch das javanische Kunsthandwerk; Werkstätten finden sichüberall: Feine Silberarbeiten,
wayang
-Schattenspielpuppen aus Leder und bunte Batiken machen das Einkaufen im Hauptbasar
(pasar
) der Stadt zur Herausforderung für jeden mit zu kleinem Koffer. Auch für den Gaumen gibt es viel: Die Garküchen sind in Yogya überall und äußerst beliebt. Winken Sie einen der
warungs
heran, mobile Straßenverkäufer, die Nudeln, Satés, Currys und Süßes zubereiten. Probieren Sie eine heiße
lumpia ayam
(Hühnchenfrühlingsrolle) und frische
kelepons
(süße Reismehlklößchen in Kokosflocken).
Wer in Yogyakarta herumwandert, stößt garantiert auf Lesungen, Volksmusik, Underground-Kunstgalerien und sogar Ballettgruppen in kleinen Lokalen. Machen Sie einen jalan-jalan (Spaziergang) durchs alte Viertel bis zum kolonialen Phoenix Hotel. Das 1918 erbaute „Raffles von Yogya“ ist heute ein restaurierter
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