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1001 Nacht mit dem Wüstenprinzen

1001 Nacht mit dem Wüstenprinzen

Titel: 1001 Nacht mit dem Wüstenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Green
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mit dem Emir anzufreunden. Doch wenn die Prinzessin ihn heiratete – und warum sollte sie dazu nicht bereit sein? – wären sie verschwägert.
    Sadiq seufzte. Die Fotos zeigten etwas unscharf eine mittelgroße schlanke junge Frau. Der Babyspeck, mit dem er sie vor Jahren auf einer seiner Partys kennengelernt hatte, war verschwunden. Keiner der Schnappschüsse zeigte sie genauer. Die deutlichsten Aufnahmen stammten vom vergangenen Sommer, als sie von einem Segeltörn mit Freunden zurückgekehrt war. Doch selbst auf diesen Fotos stand sie zwischen zwei sehr viel größeren, attraktiveren jungen Damen, und der Schirm einer Baseballkappe verdeckte ihr Gesicht weitgehend.
    Was Sadiq gefiel, war, dass keines der Fotos aus der Regenbogenpresse stammte. Offensichtlich mied Prinzessin Samia die typischen High Society Partys. Sie lebte zurückgezogen in London, hatte ihr Studium kürzlich abgeschlossen und arbeitete seither als Archivarin in der Nationalbibliothek. Schon allein deshalb war sie genau richtig für ihn. Er wollte keine Ehefrau, die mit zweifelhafter Vergangenheit oder auch nur dem Hauch eines Skandals behaftet sein könnte. Es hatte schon genug Pressewirbel über ihn und die Damen gegeben, mit denen er ausgegangen war. Aus diesem Grund hatte er Samia vorher gründlich überprüfen lassen, um ganz sicherzugehen, dass es in ihrer Vergangenheit keine dunklen Flecken gab.
    Er wollte keine Ehe wie seine Eltern führen, in der von Anfang an Eifersucht und Streit regiert hatten. Er würde nicht in einem Chaosstrudel versinken wie sein Vater, der von seiner Frau in Atem gehalten worden war, die während ihrer Ehe immer wieder gegen den Mann aufbegehrt hatte, den sie nicht hatte heiraten wollen. Es war bekannt, dass sein Vater ihrer Familie in seiner Besessenheit, die berühmte Schönheit zu besitzen, eine unermesslich hohe Summe gezahlt hatte. Sadiq hatte seine Mutter eigentlich nur traurig erlebt und deshalb den größten Teil seines Lebens außer Landes verbracht.
    Er brauchte eine ruhige, ausgeglichene Frau, die ihn unterstützen, ihm Erben schenken und ihm gestatten würde, sich aufs Regieren zu konzentrieren. Vor allem aber eine, die ihm weiter keine Gefühle abforderte. Nach allem, was er von Prinzessin Samia wusste, war sie genau die Richtige für ihn.
    Mit einer energischen Handbewegung schob er die Fotos zusammen und unter eine Mappe. Ihm blieb keine andere Wahl, er musste den entscheidenden Schritt tun. Seine besten Freunde und auch sein Bruder, der Herrscher eines kleinen unabhängigen Scheichtums innerhalb des Emiratsbündnisses – hatten vor Kurzem geheiratet, und wenn er, Sadiq, weiterhin ledig blieb, würde man ihn für rückgrat- und orientierungslos halten.
    Dem Schicksal konnte man nicht entrinnen. Es war Zeit, seine zukünftige Frau zu treffen. Über Gegensprechanlage wies er seine Sekretärin an: „Noor, Sie können die Prinzessin jetzt hereinführen.“
    Als er keine Antwort erhielt, seufzte er gereizt. Er war es gewöhnt, dass seine Anweisungen prompt ausgeführt wurden, doch er beherrschte sich. Seine Gereiztheit war auf den bevorstehenden Verlust seiner Freiheit zurückzuführen. Gefasst ging er zur Tür. Die Prinzessin müsste jetzt da sein.
    Das Unvermeidliche ließ sich nicht länger aufschieben.

2. KAPITEL
    Samia wollte gerade den Türknauf bedienen, als sie hinter sich ein Geräusch hörte.
    „Sie gehen schon?“
    Die Stimme des Mannes klang dunkel und sinnlich. Samia seufzte resigniert auf. Wäre sie nur schon eher gegangen! Doch die anerzogene Höflichkeit gebot, ihr Vorhaben aufzugeben, sie konnte den Sultan nicht einfach stehen lassen und gehen. Außerdem war es dazu jetzt zu spät.
    Steif, betont langsam drehte sie sich um und bereitete sich auf die unvermeidliche Gegenüberstellung mit einem der begehrtesten Junggesellen der Emirate vor. Sie arbeitete inmitten von staubigen Büchern und Kunstgegenständen und hätte nicht weiter von der Glamourwelt dieses Mannes entfernt sein können. Er würde sich hüten, sie zu heiraten, wenn er sie erst einmal vor sich hatte.
    Doch jeder klare Gedanke verflog, als sie den Mann sah, der nur wenige Schritte von ihr entfernt stand. Mit seiner groß gewachsenen athletischen Gestalt und den breiten Schultern füllte er seine Bürotür fast aus. Er trug einen maßgeschneiderten dunklen Anzug und musste mindestens einen Meter neunzig groß sein. Die dunkle Haut wies ihn als Mann der Wüste aus, doch seine Augen waren von einem unglaublichen Blau,

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