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1004 - Das Phantom in der Fremde

1004 - Das Phantom in der Fremde

Titel: 1004 - Das Phantom in der Fremde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Armaturenbrett schlagen konnte, griff Suko zu und hielt sie fest.
    Er richtete sie wieder auf und drückte den Körper gegen die Rückenlehne.
    Dort blieb sie sitzen. Zitternd, mit offenem Mund. Die dunklere Haut hatte einen anderen Farbton bekommen. Er schimmerte mehr ins Violette hinein.
    Suko beugte sich so zur Seite, daß er Alischa ins Gesicht schauen konnte.
    Die Spuren waren geblieben. Überall klebte das Blut. Aus der Nähe nahm Suko auch diesen ungewöhnlichen Geruch wahr. Süßlich und zugleich faulig, aber nicht wie auf dem Friedhof nach verwelkten und vermodernden Pflanzen riechend. Anders eben.
    Seine Befürchtung, daß Alischa diesen Anfall nicht überleben würde, war nicht eingetreten. Sie atmete durch den Mund, aber sehen konnte sie Suko nicht, da beide Augen durch das braunrote, alte Blut verklebt waren.
    Aus seiner Tasche holte Suko ein sauberes Tuch. Er wollte sich nicht selbst reinigen und wußte auch, daß er es bei Alischa nicht schaffte, aber zumindest die Umgebung der Augen wollte er von diesem alten Blut befreien.
    Er tupfte das Gesicht dort ab. Alischa nahm es hin. Sie zuckte nicht einmal zusammen. Selbst dann nicht, als Suko direkt über ihre Augen hinwegwischte. Schließlich hatte er es geschafft. Die Pupillen waren wieder zu sehen.
    Normale Pupillen!
    Keine, die vom alten Blut des Königs Lalibela gebildet wurden.
    War damit auch der Bann gebrochen?
    Suko konnte es nur dann erfahren, wenn die Frau wieder reden konnte. Er überlegte, ob er sie allein lassen sollte, um einen Schluck zu holen. Whisky oder Brandy wirkten oft Wunder.
    Alischa war noch zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Er schnallte sie sicherheitshalber fest, dann verließ er den BMW und ging zurück in das leere und jetzt auch totenstille Haus des verstorbenen Ehepaars.
    Natürlich dachte Suko über das nach, was ihm Alischa unfreiwillig berichtet hatte.
    Sie hatte von ihrer Heimat Äthiopien erzählt und auch davon, daß in einem unterirdischen Gebiet jemand in die alten Kirchenbauten eingedrungen war und eine Säule zerstört hatte.
    Es gab nur eine Person, der Suko das in diesem Augenblick zutraute. John Sinclair eben.
    Es war eine Zeit, in der er sich wahnsinnig über seine eigene Hilflosigkeit ärgerte. Daß er so verdammt weit weg war und nicht eingreifen konnte. John war voll und ganz auf sich allein gestellt, aber er hatte auch seine Zeichen hinterlassen und schien sich seinem Ziel, dem Auffinden der Bundeslade, immer mehr zu nähern.
    Nie hätte Suko gedacht, daß sich dieser Fall so hinziehen würde.
    Die Vergangenheit war plötzlich lebendig geworden, da es Menschen gab, die sie in die Gegenwart hineintransportiert hatten, eben wie die Gruppe um Alischa.
    Suko entschied sich für einen Whisky. Die Flasche war bereits angebrochen, und er kannte sich mittlerweile auch aus, was schottischen Whisky anging. Er holte eine Marke, die im Hals nicht zu sehr brannte, sondern weich durch die Kehle rann.
    Er trat wieder den Rückweg an und dachte an Alischa. Wie wertvoll würde sie noch für ihn sein? Konnte er sie dazu bringen, sich auf seine Seite zu stellen? Es kam darauf an, wie tief sie noch mit ihrer Gruppe verflochten war. Für Suko waren diese Leute gefährliche Spinner, aber sie hatten eine nicht zu unterschätzende Macht und hervorragende Verbindungen in andere Teile der Welt. Ein Königreich nach altem Muster und alten Strukturen in Afrika zu installieren, konnte fundamentalistischen Regierungen sehr gelegen kommen.
    Suko empfand den kühlen Wind als angenehm. Im Haus war es doch stickig gewesen – und zu still. Als hätte der Sensenmann seine Netze schon ausgeworfen.
    Er stieg wieder ein. Alischa drehte nicht mal den Kopf. Sie ließ sich nicht stören, denn sie murmelte Worte vor sich hin, die sich nach einem Gebet anhörten.
    Suko drehte den Korken aus der Flasche. Das dabei entstehende Geräusch erschreckte die Frau. Vielleicht hatte sie auch an einen schallgedämpften Schuß gedacht, aber sie schaute nur gegen die offene Flasche, als sie sich drehte.
    »Du solltest einen Schluck trinken.«
    »Und dann?«
    »Werden wir endlich fahren.«
    »Wohin?«
    »Zu einem Arzt, denke ich.«
    Sie grinste nur und griff nach der Flasche. Suko gab sie nicht aus der Hand. Er schüttelte den Kopf. »Nein, Alischa, ich werde sie dir an den Mund setzen. Ich möchte nicht Gefahr laufen, von der Flasche getroffen zu werden.«
    Die Frau lachte nur. Sie ließ es aber zu, daß Suko ihr die Öffnung an den Mund setzte. Zwei Schlucke

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