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1007 - Die Kosmische Hanse

Titel: 1007 - Die Kosmische Hanse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sollte.
    Schließlich meldete sich Garth Fundiz, der Sprecher der Wissenschaftler an Bord der Forschungskoggen, über Funk bei Perry Rhodan und bat, an Bord des Schweren Kreuzers kommen zu dürfen.
    „Können wir die Sache nicht über Funk regeln?" erkundigte sich Rhodan. „Ich meine, daß wir inzwischen Zeit genug verloren haben."
    Fundiz, ein kleiner Mann mit vierfach gefärbten Locken, zuckte mit den Schultern.
    „Ein Aspekt unserer Ergebnisse birgt psychologischen Zündstoff in sich", gab er bekannt. „Ich halte es für klüger, zunächst einmal im kleinen Kreis darüber zu beraten."
    „Du machst mich neugierig", bekannte Rhodan. „Also gut, komm zu uns herüber."
    Fundiz lächelte zufrieden und verschwand vom Bildschirm.
    „Manche Forscher", wandte Rhodan sich an Waringer, „haben die Angewohnheit, sich und ihre Arbeit zu wichtig zu nehmen."
    „Manche Raumfahrer und Politiker auch", versetzte Waringer ungerührt.
    „Was kann er herausgefunden haben?" meinte Faro ungeduldig.
    Als ein paar Minuten später Fundiz eingeschleust wurde und durch einen Antigravschacht in die Zentrale des LFT-Schiffes schwebte, war er sich der Aufmerksamkeit bewußt, die er auf sich lenkte. Er hielt ein Infoband in den Händen und hatte den Helm des Raumanzugs zurückgeklappt.
    „Wir können sofort beginnen", schlug Rhodan vor.
    Das Band wurde in das Bildschirmsystem eingegeben. Auf einem der Geräte erschienen zwei Kurven, eine davon war geschlossen, die andere bestand aus Punkten.
    „Die geschlossene Linie", erklärte Fundiz, „zeigt die Sensibilität der Raumfahrer für mentale Einflüsse. Die Punkte stellen den Verlauf der Zeiten dar, in denen die Raumfahrer von der Grenze betroffen wurden. Wie ihr seht, besteht keinerlei Zusammenhang zwischen beiden Gegebenheiten."
    „Das war uns bereits bekannt", bemerkte Tschubai kritisch.
    Fundiz sah ihn herausfordernd an.
    „Es lag mir daran, es noch einmal deutlich zu demonstrieren, denn man hält gern an solchen Trugschlüssen fest."
    „Komm endlich zur Sache", ermahnte ihn Rhodan.
    Fundiz reckte sich.
    „Es war eher ein Zufall, der uns auf eine bestimmte Spur brachte. Wir überprüften die Psychogramme der Raumfahrer an Bord dieses Schiffes und stellten fest, daß die unterschiedlichen Zeitpunkte, da sie vom Psychoschirm beeinflußt wurden, etwas mit ihrer ethischen Grundeinstellung zu tun haben."
    Er genoß es sichtlich, daß die anderen ihn verständnislos anstarrten.
    „Was heißt das?" fragte Rhodan schließlich.
    „Ein Psychogramm", erläuterte Fundiz, „beinhaltet grundsätzlich auch eine Mentalitäts- und Charaktereinschätzung. Natürlich ist eine derartige Bewertung und Einstufung von Menschen umstritten und fragwürdig, darüber ist sich jeder im klaren. Andererseits kommen Raumfahrer immer wieder in Extremsituationen. Da hängt oft ihr Leben davon ab, daß man genau weiß, wie sie handeln und fühlen."
    „Und was bedeutet dies in unserem Fall?" drängte Rhodan.
    Fundiz sagte entschuldigend: „Ich gebrauche nun eine grobe Vereinfachung, aber ich bin ziemlich sicher, daß diejenigen, deren ethische Grundeinstellung in unserem Sinne besonders positiv zu sein scheint, als erste vom Psychoschirm betroffen wurden. Mit anderen Worten und wieder vereinfacht: Je negativer ein Mensch ist, desto näher kommt er vermutlich an das Flugobjekt heran."
    Gucky watschelte auf Rhodan zu und stieß ihn an.
    „Schreib dir das hinter die Ohren!" rief er stolz. „Ich spürte die Beeinflussung vor dir, das bedeutet, daß ich ein viel besseres Wesen bin als du."
    „So einfach kann man das nicht sehen", wehrte Fundiz sich gequält.
    „Aber es ist sinngemäß richtig", stellte Rhodan fest.
    „Mein Gott", sagte Waringer erschrocken, „wenn das stimmt, stehen wir vor einem unbegreiflichen Phänomen. Das Ding läßt nur Personen an sich heran, die in unserem Sinne unmoralisch, böse oder gar kriminell sind."
    Faro drehte sich im Pilotensitz um.
    „Jetzt wissen wir, was wir brauchen", stellte er fest. „Einen Verbrecher."
     
    *
     
    Die Raumfahrerin hieß Joanna Demy, und sie besaß, wie von den Bordcomputern blitzschnell ermittelt worden war, die schwächste Wertung aller Besatzungsmitglieder der siebzehn Schiffe. Das bedeutete nicht, daß ihre ethische Grundeinstellung schlecht gewesen wäre, aber sie war nicht so positiv wie die aller anderen Teilnehmer an diesem Unternehmen.
    Joanna Demy, das hatte Rhodan ihrem Psychogramm weiterhin entnommen, war eine impulsive, bei

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